Dickschnabel-Mistelfresser

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Dickschnabel-Mistelfresser

Dickschnabel-Mistelfresser (Dicaeum agile)

Systematik
Unterklasse: Neukiefervögel (Neognathae)
Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
Unterordnung: Singvögel (Passeri)
Familie: Mistelfresser (Dicaeidae)
Gattung: Dicaeum
Art: Dickschnabel-Mistelfresser
Wissenschaftlicher Name
Dicaeum agile
(Tickell, 1833)

Der Dickschnabel-Mistelfresser (Dicaeum agile, Syn.: Piprisoma squalidum) ist eine Vogelart aus der Familie der Mistelfresser (Dicaeidae).[1] Die Art kommt in Bereichen Südasiens, Indonesiens, der indochinesischen Halbinsel und auf den Philippinen vor. Das Verbreitungsgebiet umfasst trockenen bis feuchten Laubwald oder immergrüne, baumbestandene Lebensräume, auch Plantagen, Kokosnuss Haine oder Nutzgärten bis 1500 m im Sommer, unter 800 m ganzjährig.[2][3][4]

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Vogel ist 9–10 cm groß, wiegt zwischen 7 und 11 g mit relativ schlichtem Gefieder. Die Oberseite ist aschfahl olivbraun, Unterseite grau bis gelbbraun- weiß, dezent gestreift. Der Schwanz hat eine unscharfe weiße Schwanzspitze. Der kräftige bläuliche Finkenschnabel von unterschiedlicher Dicke ist charakteristisch zur Abgrenzung vom Blassschnabel-Mistelfresser (Dicaeum erythrorhynchos). Am Kopf ist ein diffuser Bartstreif abgrenzbar. Die Geschlechter unterscheiden sich nicht. Auffälliges Merkmal ist die Angewohnheit, im Sitzen den kurzen Schwanz zu spreizen und hin und her zu schwenken.[2][3][4]

Geografische Variation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verbreitung der Unterarten von Dicaeum agile und verwandter Arten, die teilweise auch als Unterarten geführt werden (Dicaeum everetti sordidum, Dicaeum aeruginosum affine, Dicaeum everetti bungurense, Dicaeum everetti everetti, Dicaeum aeruginosum aeruginosum), nach Rasmussen und Anderton 2005 und F. Salomonsen 1960

Es werden folgende Unterarten anerkannt:[2][5]

HBW führt noch weitere Unterarten, die von IOC als eigene Art Streifenbrust-Mistelfresser (Dicaeum aeruginosum) mit Unterarten geführt werden:

Ruf des Dickschnabel-Mistelfressers

Stimme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ruf des Männchens wird als lautes, scharfes und metallisches „chik-chik-chik-chik“, ratterndes „tititiitili“ beschrieben.[2][3]

Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Nahrung besteht hauptsächlich aus reifen Früchten von Dendrophthoe und Misteln. Die Art ist einzeln auf mistelbeladenen Bäumen in offenen, baumbestandenen Lebensräumen anzutreffen. Das Verhalten ähnelt dem des Blassschnabel-Mistelfressers, die Früchte werden aber nicht im Ganzen geschluckt: die Beere wird im Schnabel zerlegt, der Samen an einem benachbarten Ast abgestreift. Dadurch verbreitet sich die Pflanze somit auf demselben Baum.

Die Brutzeit liegt zwischen Dezember und August in Indien und zwischen April und Mai in Sri Lanka.[2][3]

Gefährdungssituation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bestand gilt als nicht gefährdet (Least Concern).[6]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Dickschnabel-Mistelfresser (Dicaeum agile) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Dickschnabel-Mistelfresser, in Avibase – Die Weltvogel-Datenbank
  2. a b c d e R. Cheke & C. Mann: Thick-billed Flowerpecker (Dicaeum agile). In: J. del Hoyo, A. Elliott, J. Sargatal, D. A. Christie & E. de Juana, E. (Hrsg.): Handbook of the Birds of the World Alive. Lynx Edicions, Barcelona 2019 (hbw.com [abgerufen am 15. September 2019]).
  3. a b c d S. Ali: The Book of Indian Birds. Bombay Natural History Society, Oxford university Press, 13. Aufl. 2002, ISBN 978-0-19-566523-9
  4. a b R. Grimmett, T. Inskipp: Birds of Northern India. Helm Field Guides, 2017, ISBN 978-0-7136-5167-6
  5. IOC World Bird List Dippers, leafbirds, flowerpeckers, sunbirds
  6. Redlist