Die Elenden (1935)

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Film
Titel Die Elenden
Originaltitel Les Misérables
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1935
Länge 108 Minuten
Stab
Regie Richard Boleslawski
Drehbuch W. P. Lipscomb nach dem gleichnamigen Roman von Victor Hugo
Produktion Darryl F. Zanuck
William Goetz
Raymond Griffith
für 20th Century Pictures
Musik Alfred Newman
Kamera Gregg Toland
Schnitt Barbara McLean
Besetzung

Die Elenden ist ein US-amerikanischer Historienfilm von Richard Boleslawski aus dem Jahr 1935 nach dem Roman Die Elenden von Victor Hugo, den dieser 1862 fertigstellte. Diese Filmversion erhielt insgesamt vier Oscar-Nominierungen, darunter für den Besten Film, konnte den begehrten Preis jedoch in keiner Kategorie erlangen.

Handlung

Im Frankreich des frühen 19. Jahrhunderts wird Jean Valjean, der von gutem Charakter und großer Stärke ist, wegen des Diebstahls eines Laibes Brot zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt. Als er nach zehn Jahren Haft endlich aus dem Gefängnis entlassen wird, versucht er sich unter anderer Identität in einen anständigen Bürger zu verwandeln. Mittlerweile ein reicher und angesehener Mann, versucht Valjean die verarmte Frau Fantine mit ihrer Tochter Cosette. Durch einen unglücklichen Zufall muss sich Valjean vor der Öffentlichkeit seine düstere Vergangenheit bekennen, was seinen Ruf wieder zerstört und die bereits kranke Fantine vor Schreck sterben lässt. Es kommt zu einem lebenslangen Elend Valjeans und insbesondere zur gnadenlosen ständigen Verfolgung durch den kompromisslosen und brutalen Polizisten Javert.

Hintergrund

Der Film gehört zu einer Reihe von rund fünfzig Literaturverfilmungen des Romanstoffs von Hugo. Im Film lassen sich viele Unterschiede zu Hugos Romanvorlage erkennen. So wird Valjeans Haftzeit von 19 Jahren zwischen 1796 und 1815 auf insgesamt zehn Jahre zwischen 1800 und 1810 verkürzt. Außerdem lernt Cosette bereits am Anfang des Filmes von Valjeans wahrer Identität. Vielfach wurde der Roman auch für den Hays Code umgeändert, so wird aus Eponines Vergangenheit auf der Straße eine Vergangenheit als Sekretärin und die Leiden von Fantine werden kaum gezeigt. Die Studenten haben auch nicht das Ziel, die Regierung zu stürzen, sondern verlangen eine Schulreform. Zudem fehlt die Figur des Jungen Gavroche, eine der populärsten Figuren im Roman. Trotz dieser vielen Änderungen ist diese Verfilmung nach wie vor sehr anerkannt und angesehen.

Hauptdarsteller Fredric March war im wahren Leben mit Florence Eldridge, die Fantine spielt, verheiratet. Sie waren von 1927 bis zu Marchs Tod im Jahre 1975 verheiratet. Die Elenden reiht sich in eine lange Liste von klassischen Literaturverfilmungen ein, die in dieser Zeit in Hollywood entstanden. Speziell wollte Produzent Darryl F. Zanuck die vielen MGM-Literaturverfilmungen wie Vier Schwestern oder David Copperfield übertrumpfen, die dort meist von David O. Selznick produziert wurden. Deshalb stattete Zanuck seinen Film mit einer hochklassigen Besetzung sowie vielen aufwendigen Kostümen und Schauplätzen aus.

In einer Filmszene kommt es zu einer Panne als Valjeans Kleidung während seines Aufenthalts im „White Sergeant“ schmutzig ist, während sie zuvor und danach sauber war.

Auszeichnungen

Bei der Oscarverleihung 1936 wurde der Film vier Mal für einen Oscar nominiert, erhielt jedoch keinen. Die Nominierungen erfolgten in den Kategorien bester Film, beste Regieassistenz für Eric Stacey, beste Kamera für Gregg Toland sowie bester Schnitt für Barbara McLean.

Kritik

Das Lexikon des Internationalen Films schrieb, dass der Film „dank der gekonnten formalen Gestaltung […] als Zeit- und Revolutionsbild viel Glaubwürdigkeit [gewinnt].“[1] Beim US-amerikanischen Rotten Tomatoes fallen alle neun Kritiken positiv aus, Kritiker lobten unter anderem die Schauspielleistungen von March und Laughton und die kraftvolle Umsetzung des Romanes.[2] Leonard Maltin gab dem Film dreieinhalb von vier Sternen und bewertete ihn als „sorgfältige Adaption“ von Hugos klassischer Geschichte.[3]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Klaus Brüne (Hrsg.): Lexikon des Internationalen Films. Band 2. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1990, S. 845.
  2. Rotten Tomatoes
  3. Leonard Maltins Kritik bei TCM