Diethard Hellmann

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Diethard Hellmann, 1953
Christuskirche in Mainz mit dem Bachsaal über dem Haupteingang

Diethard Hellmann (* 26. Dezember 1928 in Grimma; † 14. Oktober 1999 in Deisenhofen, Landkreis München) war ein deutscher Kirchenmusiker, Hochschullehrer und Rektor der Musikhochschule München.

Werdegang

Hellmann wurde als Sohn eines Lehrer- und Kantoren-Ehepaares geboren (der Vater, Kirchenmusikdirektor Willi Hellmann, wirkte fast 40 Jahre als Kantor der Frauenkirche in Grimma[1]) und erhielt vom Vater fundierten Musikunterricht.

Im Dezember 1943 lernte Günther Ramin Hellmann kennen, als der Thomanerchor kriegsbedingt Leipzig verlassen musste und für 18 Monate sein Zuhause in der Landesschule Grimma fand. Es war eine Begegnung mit weitreichenden Folgen: Hellmann wurde mit 15 Jahren an der Musikhochschule Leipzig aufgenommen, war 1944 bis 1948 Gastsänger der Thomaner, begleitete den Chor bei vielen Auftritten mit der Orgel und wurde enger Mitarbeiter Ramins. Nach Kriegsende 1945 begann Hellmann im Alter von 16 Jahren als Musiklehrer, zunächst Schulhelfer genannt, an der Landesschule Grimma.

Hellmann gründete den Madrigalchor St. Augustin, der 1946 nachweisbar ein Dutzend größere Auftritte in Grimma und Umgebung hatte – ein Bericht in der Ausgabe Borna der Leipziger Volkszeitung vom 9. November 1946 verwies auf Chorleiter Hellmann, „dessen Namen man sich wohl für die Zukunft merken möchte“. Dieser Madrigalchor wurde so hohen Ansprüchen gerecht, dass die Mitteldeutsche Rundfunk AG im Dezember 1946 dessen Weihnachtskonzert aufzeichnete und am 25. und 28. Dezember 1946 sendete. Höhepunkt und Abschluss von Hellmanns Engagement an dieser Schule war Mozarts Singspiel Bastien und Bastienne im Mai 1948, dann verließ er Grimma in Richtung Leipzig.[2]

Hellmann sang im Thomanerchor und lernte an der Thomasschule zu Leipzig. Dort studierte er als Schüler von Günther Ramin Kirchenmusik und begleitete als Organist frühe Einspielungen von dessen Bachkantaten. Von 1948 bis 1955 war er Kantor an der Friedenskirche in Leipzig. Gleichzeitig lehrte er u.a. Orgel an der Leipziger Musikhochschule und leitete auch den dortigen Hochschulchor. 1950 errang er für sein Orgelspiel einen Preis beim Internationalen Bach-Wettbewerb. Seit 1952 erteilte er Unterricht im Chor-Dirigieren. 1954 bekam er die stellvertretende Leitung der kirchenmusikalischen Abteilung.

Im Jahre 1955 übernahm er das Kantorenamt an der Christuskirche in Mainz, wo er die Kantorei, den späteren Bachchor, auf ein beachtliches Niveau führte. Im November 1955 gestaltete er bereits einen ersten Bachkantatenabend und gründete 1957 an der Christuskirche die Kurrende. 1958 errang er einen Preis beim Südwestfunk für seine Komposition „Musik auf Christi Himmelfahrt“. (Insgesamt sind in der Deutschen Nationalbibliographie 13 unterschiedliche Kompositionen von Hellmann verzeichnet; die Festschrift listet S. 129 an „(e)igenen Kompositionen (soweit veröffentlicht)“ 9 Werke auf.) Die Berufung zum Leipziger Thomaskantor 1961, als Nachfolger von Kurt Thomas, lehnte Hellmann jedoch später ab.

Daneben war Hellmann Professor für evangelische Kirchenmusik am Peter-Cornelius-Konservatorium der Stadt Mainz, schon ab 1963 auch Honorarprofessor der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. Seit 1963 entstanden in den 1960er und 1970er Jahren zahlreiche Kantaten-Einspielungen mit dem Südwestfunk, später auch in Kunstkopfstereophonie. Außerdem veröffentlichte er viele Notenausgaben, darunter vor allem einige Rekonstruktionsversuche, nämlich Ärgre dich, o Seele, nicht (BWV 186a), Singet dem Herrn ein neues Lied (BWV 190 und BWV 190a) und die Markuspassion (BWV 247).

1965, nach zehn Jahren Bestehen, wurde die Kantorei in „Bachchor Mainz“ umbenannt und dazu ein festes Orchester, das „Bachorchester“, gegründet, bei dem Ruth Hellmann, seine Gattin, Konzertmeisterin war. Außerdem wirkten in den letzten aktiven Jahren Diethard Hellmanns auch zwei seiner Kinder mit, die Altistin Andrea Hellmann und der Cellist Christoph Hellmann. Im Dezember 1967 wurde die Vereinigung der Freunde und Förderer des Bachchors e.V., der spätere Bachchorverein, gegründet, deren Vorsitzender der Theologieprofessor Gert Otto wurde.

Zahlreiche Konzerttourneen führten den Bachchor Mainz u.a. nach Frankreich, Polen und Israel. Diethard Hellmann konnte viele prominente Gesangssolistinnen und -solisten verpflichten: z.B. Peter Schreier, aber auch Theo Altmeyer, Aldo Baldin, Ria Bollen, Ursula Buckel, Eva Csapó, Kurt Equiluz, Agnes Giebel, Julia Hamari, Ernst Haefliger, Philippe Huttenlocher, Georg Jelden, Helena Jungwirth, Siegfried Lorenz, Adalbert Kraus, Horst R. Laubenthal, Karl Markus, Barbara Martig-Tüller, Friedreich Melzer, Klaus Mertens, Siegmund Nimsgern, Hans-Joachim Rotzsch, Ernst-Gerold Schramm, Verena Schweizer, Jakob Stämpfli, Ortrun Wenkel, Kurt Widmer, Edith Wiens. Mit vielen von ihnen nahm Diethard Hellmann in den 1960er und 1970er Jahren zahlreiche Bachkantaten auf, die der SWF jede Woche zu einem regelmäßigen Termin sendete.

Die laut SWR-Anfrage 136 aufgenommenen der 200 kirchlichen Kantaten[3] machen mehr als zwei Drittel dieses großen Bach'schen Vokalwerkes aus. Sie bilden zweifellos Hellmanns Hauptwerk, und zwar das „Kantatenwerk in seiner Totalität“, das nicht nur für seinen Lehrer und Meister Karl Straube „die höchste Offenbarung Bachschen Geistes“ bildet, wie Hellmann in einem Aufsatz über „Bachwerke in der kantoralen Praxis“ zitiert.[4] Höchstwahrscheinlich hätte Hellmann, wäre er nicht nach München gegangen, bis Mitte der 1980er Jahre mit Leichtigkeit das gesamte geistliche Kantatenwerk Johann Sebastian Bachs eingespielt und wäre dann Helmuth Rilling in der Weltersteinspielung aller geistlichen Kantaten Bachs kurz zuvorgekommen. Davon sind 36 Aufnahmen – in Form von 8 Langspielplatten und von Rundfunkaufnahmen beim damaligen Südwestfunk – heute noch (innerhalb eines digitalen Kantatenarchivs[5]) mit Gesangs- und Instrumentalsolisten und weiteren Angaben nachweisbar.

1972 ging aus der Israel-Besetzung der sog. a-cappella-Chor hervor, der für besondere Aufgaben vor allem bei unbegleiteter Chormusik zur Verfügung stehen sollte.

Chormitglieder, die unter Hellmann sangen, erinnern sich noch gut an seinen sehr engagierten und begeisternden Probenstil, seine methodisch gut durchdachte und souveräne Einstudierung vom Klavier aus oder vor dem Chor, die bei den Chorsängerinnen und -sängern im Konzert absolute technische Sicherheit bewirkten und so Offenheit für die Interpretation des Dirigenten ermöglichten. Bei Chorproben entging dem Maestro keine noch so unscheinbare Intonationsschwäche, bei Orchester- und Generalproben beeindruckte Hellmanns phänomenales musikalisches Gedächtnis, mit dem er nach einem kompletten Durchlauf innerhalb kürzester Zeit und ohne jede Notiz zahllose unterschiedliche Passagen aufzählen konnte, die im Orchester, im Chor oder in beiden Klangapparaten noch nachgeprobt werden mussten. Überhaupt stand für ihn immer die musikalische Arbeit im Vordergrund der Proben. Viele Worte machen widerstrebte ihm beim Proben eher. Die Werkeinführungen, die er auf Bitten des Chors in den letzten Jahren im Anschluss an eine Probe gab, z.B. zu Beethovens „Missa Solemnis“, offenbarten eine fachlich souveräne, aber eher introvertierte Musikerpersönlichkeit, die zwar auch solche Dienstleistungen erfüllte, viel lieber jedoch mit dem Chor praktisch probte. Wer später selbst probte, der lernte bei Hellmann vor allem die ausschließliche Konzentration auf die Probenarbeit, denn das Wichtigste in der Chorarbeit war für Diethard Hellmann eben das praktische Musizieren.[6] Gut charakterisiert Hellmanns Musikerpersönlichkeit, was die Altistin Gerda Schriever, mit der Hellmann wiederholt zusammenarbeitete, schrieb:

„Hellmann war rastlos tätig, immer suchte er nach neuen Aufgaben, die er reichlich fand und glänzend löste. Ich werde seine lebendigen, spannungsgeladenen, von tiefem Glauben erfüllten Aufführungen nie vergessen. Ich danke ihm, daß er mir so viele Aufgaben gab, die mich wachsen ließen und mein Leben bis heute bereichern.“[7]

Interpretationsweise

Wie sein Jugendfreund Karl Richter[8] führte Hellmann die neoromantische Bachinterpretation auf einen Höhepunkt (vgl. Krummacher 1980). Dabei arbeitete er vor allem mit einem großen instrumentalen und chorischen Klangapparat (nicht selten über 100 Sängerinnen und Sänger). Ferner bedeutete dieser Interpretationsstil die Besetzung der Sopran- und Alt-Solo-Partien niemals mit Knabenstimmen oder Countertenören, sondern mit voll ausgebildeten Frauenstimmen (die jedoch oft auf Alte Musik spezialisiert waren wie etwa Barbara Schlick).[9] Außerdem wurden außer der Bachtrompete (z.B. BWV 128), dem Bachhorn (z.B. BWV 83) oder dem Zinken (BWV 68) fast keine sog. historischen Instrumente eingesetzt. Die Unterschiede zu dem, was wir aus der Bachzeit wissen (z.B. wirkten bei Leipziger Kantatenaufführungen pro Stimme nur ein „Concertist“, der die solistischen Partien sang, und zwei „Ripienisten“ mit),[10] sind gewaltig, was auch am sehr unterschiedlichen Klang von frühen Aufnahmen von Harnoncourt und von Hellmann-Einspielungen (etwa bei Interpretation der Kantate BWV 26) deutlich wird.

Hellmann hat selbst in einem 1988 erschienenen Aufsatz seinen Interpretationsstil gegenüber der historisierenden Praxis abgegrenzt und zu rechtfertigen versucht. Historisierendes Musizieren gehe letztlich von falschen Voraussetzungen aus, da ein moderner Mensch gar nicht „in das Lebensgefühl der Menschen anderer Epochen“, etwa „in jenes der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts einsteigen“ könne (1988: 192), abgesehen davon, dass historische Instrumente nur selten Originale, sondern „Kopien“ seien. Es bedeute aber nichts anderes als „bloßen Historismus und museale Mumienanbetung“, wenn „um jeden Preis“ versucht werde, „die Wiedergabe in einer Weise zu gestalten, wie sie möglicherweise vor ein paar Jahrhunderten erfolgt sein könnte.“ Hellmann argumentiert im Einzelnen gegen die Tempo-Unterschiede historisierender Aufnahmen (die in der Regel viel schnellere Tempi als bisherige Interpretationen wählen; ein Extrembeispiel sei etwa der im „sinnwidrigen französischen Gigue-Rhythmus“ (193) wiedergegebene Eingangschor der Bachschen Matthäuspassion) auf der Grundlage des seit dem Mittelalter gültigen „integer valor notarum“, der an dem Herzschlag oder dem Schritt eines mittelgroßen Menschen orientiert sei. Alle Sätze einer Gesamtkomposition stünden „in einer unbedingten Proportion zueinander“, die „empfindlich gestört oder gar zerstört“ werden könne, wenn Stücke zu schnell oder umgekehrt zu langsam gespielt würden. Auch gegen die beliebte Staccato-Interpretation innerhalb der Orgelmusik argumentiert Hellmann, u.a. aufgrund eines historischen Zeugnisses aus dem 18. Jahrhundert, wo die „vortrefliche gebundene Manier“ gelobt werde, „mit welcher Sebastian Bach die Orgel behandelt“ habe (195). Zur Frage der historisch richtigen Wiedergabe der Bachschen Choralsätze, d.h. zur Art der Zäsurensetzung, bemerkt Hellmann, dass „(e)ine überzeugende Gestaltung seiner [d.h. der Bachschen] Choräle nach den Forderungen des Textes, also teilweise Zäsur, teilweise Weiter- und Hinübergehen, […] eine Lösung [bilde], die von Bachs eigener Praxis her durchaus zu rechtfertigen“ sei. Wichtig ist auch der Gedanke, dass es naiv sei, anzunehmen, dass wir heutigen Hörer einfach aus den Hörerfahrungen früherer Zeiten, vor allem der Romantik, aussteigen könnten (194). Hellmann beschließt diesen Rechtfertigungsversuch mit einem Zitat des Musikwissenschaftlers Carl Dahlhaus, wonach es „so zweifelhaft“ sei, ob die „Absicht, die Bachinterpretation der Romantik gewissermaßen zu widerrufen und rückgängig zu machen, restlos gelingen kann und ob man überhaupt wünschen soll, daß sie glückt […] wie jeder Versuch, ein Stück Vergangenheit auszulöschen, als wäre es nicht gewesen.“[11]

Hellmann interpretierte auch andere geistliche Werke, so z.B. das äußerst selten zu hörende Requiem von Jean Gilles (1668-1705) als SWF-Produktion, die „Harmoniemesse“ von Joseph Haydn (mit Rundfunkaufnahme und Schallplatte), das Oratorio de Noël von Camille Saint-Saëns (1835-1921) ebenfalls als Schallplatte (heute als CD erhältlich), L.v. Beethovens „Missa Solemnis“, alle vier Choralkantaten Max Regers (2 LP.s, heute CD) und auch neuere Kompositionen wie das Oratorium „Golgotha“ von Frank Martin (1890-1974) und eine Kantate von Reinhold Schwarz-Schilling (1904-1985). Gleichwohl stand das Werk Johann Sebastian Bachs im Mittelpunkt von Hellmanns musikalischer Interpretation. Der folgende Satz seines Lehrers Günther Ramin von der Leipziger Bachfeier im Jahre 1950, von Hellmann in der Einleitung zu einer von ihm herausgegebenen Gedenkschrift zitiert, wonach die Musik Johann Sebastian Bachs ein nach außen strahlendes „inneres Gleichgewicht“ im einzelnen Menschen bilde, darf auch uneingeschränkt als Motto über Hellmanns eigenes Bachverständnis gestellt werden:

„Bachs Musik vermag den Menschen unserer Zeit zu helfen, ein Zentrum wiederzufinden, ein inneres Gleichgewicht, welches nach außen strahlt: den inneren Frieden als Voraussetzung zur Verwirklichung des ersehnten äußeren Friedens, eine Quelle der Kraft, um im Leben aktiv zu wirken und unbeirrt seinen Weg zu gehen.“[12]

Hellmann als Hochschullehrer

1974 wurde Hellmann als Professor für Evangelische Kirchenmusik an die Staatliche Musikhochschule München berufen. Er blieb zugleich Honorarprofessor an der Universität Mainz. Seine Orgelstelle an der Christuskirche wurde aber am 1. Oktober 1974 durch Hans-Joachim Bartsch besetzt. Regelmäßig gestaltete Hellmann die Universitätsgottesdienste vor allem durch Bachkantaten mit, aber auch, erstmals am 29. Mai 1971, die beiden Ökumenischen Vespern am Abend vor Pfingsten und vor dem ersten Advent. Als Mitglied der Neuen Bachgesellschaft richtete er zwei Internationale Bachfeste im Juni 1962 und im Oktober 1980 in Mainz aus: 1985 gab er die Leitung des Bachchors ab und konzentrierte sich ganz auf seine Arbeit in München, wo er als Rektor von 1981 bis 1988 die Staatliche Musikhochschule leitete. Sein Nachfolger in Mainz wurde Ralf Otto. 1998, zu Hellmanns 70. Geburtstag erschien eine von Martin Petzoldt herausgegebene Festschrift.

Als Hellmann im Oktober 1999 starb, wurde am Ewigkeitssonntag ein Gedenkgottesdienst in der Christuskirche gehalten. Die Predigt hielt Prof. Gert Otto. Der Bachchor sang unter Hellmanns Nachfolger die Kantate BWV 19 „Es erhub sich ein Streit“, die Hellmann vor allem wegen der Tenorarie „Bleibt, ihr Engel, bleibt bei mir!“ geliebt hatte.

Schüler

Zu seinen Schülern zählen:

Ehrungen

Tondokumente

  • BWV 189 (1958, LP)
  • BWV 187+34 (1958, LP)
  • BWV 157+169 (1960, LP)
  • BWV 136+138 (1960, LP)
  • Bach / Pergolesi, 51. Psalm (Kurrende 1966)
  • BWV 119+129 (1967, LP)
  • BWV 190a, 84, 89, 27 (SWF-Aufnahme, späte 60er Jahre)[14]
  • BWV 26, 62, 191 (SWF-Aufnahme, späte 60er Jahre)
  • BWV 63, 40, 152 (SWF-Aufnahme, späte 60er Jahre)
  • BWV 127, 159, 43 (SWF-Aufnahme, späte 60er Jahre)
  • BWV 94, 101, 137 (SWF-Aufnahme, späte 60er Jahre)
  • BWV 99, 8, 55 (SWF-Aufnahme, späte 60er Jahre),
  • BWV 39 (späte 60er Jahre, LP)
  • BWV 97 (1975, LP)
  • BWV 117, 93, 169 (SAOPR-6D)
  • BWV 157, 34 (SAOPR-6E)
  • Camille Saint-Saëns, „Weihnachtsoratorium“ (Oratorio de Noël) (LP, ursprünglich eine SWF-Aufnahme von 1976), Camille Saint Saens Oratorio de Noel, Op. 12 Christmas Oratorio (complete piece) auf YouTube
  • Bruckner, Motetten; Kodály, Laudes organi (An der Orgel: Hedwig Bilgram, 1979)
  • Mozart, Vesperae de Dominica + Mozart, Arie (LP 1980)
  • Reger, „Choralkantaten“ (2 LP.s 1980; später als CD)
  • Choräle und Chöre aus dem Weihnachtsoratorium (LP 1980)
  • Haydn, Harmoniemesse (LP 1981; später als CD)
  • Bach, Markuspassion (LP 1983)

Einzelnachweise

  1. Frank Schmidt: Grimmaerinnen mit viel Stimme und Herz. In: Leipziger Volkszeitung. 17. Mai 2011, abgerufen am 2. Januar 2015.
  2. Volker Beyrich: Singen gegen die Unmenschlichkeit. In: Archivstäubchen. Mitteilungen aus dem Archiv der Fürstenschüler-Stiftung – Kurt-Schwabe-Archiv –, Ausgabe März 2013, S. 3–5
  3. Insgesamt waren es mit zwei zusätzlichen a-Fassungen (BWV 30+30a; BWV 80+80a), drei weltlichen Kantaten (BWV 202, 211, 212) und neun Doppel-Aufnahmen, die ersten vor 1967 in Mono und die späteren ab 1970 in Stereo (BWV 30, 61, 88, 90, 100, 137, 140, 159, 189) genau 150 Aufnahmen von Kantaten Johann Sebastian Bachs.
  4. Hellmann 1969, S. 163, zitiert nach Bertram 1998, S. 30.
  5. Diethard Hellmann & Bach-Chor & Bach-Orchester Mainz. In: Bach Cantatas Website. Abgerufen am 1. Januar 2015.
  6. Zeugnis eines langjährigen Mitgliedes des Bachchors Mainz unter Diethard Hellmann.
  7. Gerda Schriever, Dank an Diethard Hellmann. In: Festschrift Hellmann, S. 20.
  8. Es gibt eine Kantatenaufnahme der Thomaner unter Günther Ramin, wo beide noch jungen Bachinterpreten mitwirkten, Hellmann an der Orgel und Richter am Cembalo, und zwar BWV 110 („Unser Mund sei voll Lachens“) von Dez. 1947 und Dez. 1950. Vgl. http://www.bach-cantatas.com/BWV110.htm. Allerdings hatte Hellmann bei den Aufnahmen am früheren Termin (1947), Richter am späteren Zeitpunkt (1950) mitgewirkt.
  9. Allerdings ließ Hellmann die eine oder andere Frauenpartie durch die Chorstimmen singen (z.B. BWV 137, Nr.2 in der Stereofassung von 1971), eine Praxis, die auch Karl Richter gerne anwandte.
  10. Vgl. Dürr, Alfred, Die Kantaten von Johann Sebastian Bach. Kassel 1971, S. 38.
  11. Carl Dahlhaus, Ein Leben im Schatten des Werkes, in: Bilder und Zeiten, Beilage zur FAZ vom 16. März 1985, zitiert nach Hellmann 1988, S. 196, Anm. 9.
  12. Aus einer Ansprache Günther Ramins anlässlich der Leipziger Bachfeier 1950, zitiert nach: D. Hellmann (Hg.), Johann Sebastian Bach: Ende und Anfang, S. 6.
  13. Beiheft (S. 7) zur CD Musikalische Jubiläumsgabe ehemaliger Schüler zum 450. Stiftungsfest von St. Augustin. Grimma, 14. September 2000, herausgegeben vom Verein ehemaliger Fürstenschüler e.V.
  14. Die Informationen zu den im SWF aufgenommenen Bachkantaten sind dem Internet-Archiv http://www.bach-cantatas.com/BWV110.htm entnommen. Dabei sind die oft in dem pauschalen Hinweis „späte 60er Jahre“ bestehenden chronologischen Angaben allerdings nur z.T. richtig, wie ein Vergleich mit den Archivangaben des SWR zeigt.

Literatur

1. Literatur von Diethard Hellmann (in Auswahl)

Außer dem Katalog der Deutschen Nationalbibliographie vgl. den Abschnitt „Veröffentlichungen von Diethard Hellmann“ in der Festschrift Hellmann = S. 127–134 (beide Verzeichnisse jedoch unvollständig).

1.1 Eigene Kompositionen

  • Von edler Minne: 5 Madrigale nach alten Texten. Leipzig: Peters 1953.
  • Singet dem Herrn ein neues Lied! (Ps. 98). Introitus f. d. Sonntag Kantate. Für 3stgn gem. Chor., Gemeinde-Ges. u. Org. ad lib. Stuttgart: Hänssler 1960.
  • Concerto D-Dur für drei Trompeten, Pauken, zwei Oboen, Fagott, zwei Violinen, Viola und Basso Continuo (Violoncello, Kontrabass und Cembalo). Part. u. Stimmen. Stuttgart: Carus-Verlag 1994.

1.2 Bearbeitungen und Editionen

  • Lieder der Weihnacht: 100 bekannte Weihnachtslieder zum Singen u. zum Spielen. Mit Vorw. Gesetzt v. Fidelio F. Finke; D. Hellmann; S. Köhler (u.a.). Partitur. Leipzig: VEB Breitkopf & Härtel 1957 u.ö.
  • Introiten und Motetten zum Kirchenjahr. Mit Vorw. u. Anm. hrsg. v. D.H. Stuttgart: Hänssler: Bd.1: Werke alter Meister für 4- und mehrstimmigen Chor, Chorpartitur 1959 (2., neu durchges. Aufl. 1962); Bd.2.: Werke zeitgenössischer Komponisten, Chorpart. 1961; Bd.3.: Werke alter und zeitgenössischer Komponisten, Chorpart. 1960.
  • Singet dem Herrn ein neues Lied! (Ps. 98). Introitus f. d. Sonntag Kantate. Für 3stgn gem. Chor., Gemeinde-Ges. u. Org. ad lib. Stuttgart: Hänssler 1960.
  • Orgelwerke der Familie Bach, Leipzig: Edition Peters 1967/1985
  • Joh. Seb. Bach. Oster-Oratorium: »Kommt, eilet und laufet« (BWV 249) (Geistliche Chormusik, Reihe 10, Die Kantate; 135). Mit Vorw. u. Gb.-Bearb. hrsg. v. D.H. Part. u. Chorpart. Stuttgart: Hänssler 1962.
  • Joh. Seb. Bach. »Süßer Trost, mein Jesus kömmt« (BWV 151, Urfassg.). Mit Gb.-Bearb. hrsg. v. D.H. Part. u. Chor-Part. Stuttgart: Hänssler 1962.
  • Joh. Seb. Bach. Markus-Passion (BWV 247) (Reihe 10, Die Kantate ; 209 ). Mit Rev.-Bericht. Text: Christian Friedrich Henrici. Mit Vorw. hrsg. Rekonstruktion v. D.H. Part. Stuttgart: Hänssler 1964.
  • Joh. Seb. Bach. Kantate Nr. 186a: »Ärgre dich, o Seele, nicht« (BWV 186a) (Geistliche Chormusik: Reihe 10, Die Kantate; 176). Rekonstruiert u. m. Vorw. hrsg. v. D. Hellmann, Stuttgart: Hänssler 1964.
  • Joh. Seb. Bach. Kantate Nr. 82a: »Ich habe genug« (BWV 82a). Mit Rev.-Bericht hrsg. von D.H. Fassung für Sopran-Solo u. Orchester. Part. u. Stimmen. Stuttgart: Hänssler 1971.
  • Joh. Seb. Bach. Kantate 190a: »Singet dem Herrn ein neues Lied!« (»Sing ye the Lord a joyful song«) (BWV 190a). Rekonstruiert u. m. Vorw. erstmals hrsg. v. D.H. Wiesbaden: Breitkopf & Härtel 1972.

1.3 Aufsätze und Schriften

  • Betrachtungen zur Darstellung der Sweelinckschen Werke für Tasteninstrumente: Musik und Kirche 25, 1955, 287-292.
  • Bachwerke in der kantoralen Praxis: Grundsätze und Erfahrungen kirchenmusikalischer und erzieherischer Arbeit: Musik und Kirche 39, 1969, 161-169.
  • Johann Sebastian Bach: Ende und Anfang. Gedenkschrift zum 75. Geburtstag des Thomaskantors Günther Ramin. Gedanken und Berichte aus der Arbeit des Thomaskantors. Aufsätze zur Arbeit des Thomaskantors von H.H. Jahnn, G. Stiller und W. Weismann. Hg. v. Diethard Hellmann. Wiesbaden: Breitkopf & Härtel 1973.
  • Interpretation – Historische oder entwicklungsgeschichtliche Aufgabe. Gedanken zur Auseinandersetzung mit dem Bachschen Vokalwerk. In: Musik und Kirche 58, 1988, S. 191–198.
  • Die Leipziger Bach-Tradition in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts (Die Ära Straube/Ramin). In: G. Gruber u.a. (Hgg.): Musikalische Aufführungspraxis und Edition: Johann Sebastian Bach, Wolfgang Amadeus Mozart, Ludwig van Beethoven (Schriftenreihe der Hochschule für Musik in München, Band; 6). Regensburg: Bosse 1990, S. 9–32.
  • Mendelssohns Bach. Johann Sebastian Bach: Matthäus-Passion in der Einrichtung für die Thomaskirche zu Leipzig 1841 von Mendelssohn Bartholdy: Musik und Kirche 66, 1996, 185.
  • Thomaskantor in schwerer Zeit. Günther Ramins Amtsjahre 1940-1956: Musik und Kirche 68, 1998, 325-328.
  • Gedanken zur Bach-Pflege nach der Jahrtausendwende – Eine Skizze: Musik und Kirche 69, 1999, 223.

2. Literatur über Diethard Hellmann

  • Reinhard Bertram: Im Mittelpunkt Johann Sebastian Bach. Diethard Hellmann als Kirchenmusiker an der Christuskirche (1955-1986). In: Festschrift Hellmann, S. 29–35.
  • 25 Jahre Bachchor Mainz 1980. hrsg. von Chormitgliedern.
  • Klaus Hunger: Herausragende Ereignisse mit dem Mainzer Bachchor. In: Festschrift Hellmann, S. 37–42
  • Friedhelm Krummacher: Bach in romantischer Sicht – und heute. In: Günther Weiß (Hrsg.): Johann Sebastian Bach und seine Ausstrahlung auf die folgenden Jahrhunderte. Mainz 1980, S. 118–131.
  • Festschrift Hellmann s.u. Petzoldt (Hg.).
  • Hanna-Renate Laurien: »Der Geist hilft unsrer Schwachheit auf«: Erinnerung an Mainz. In: Festschrift Hellmann, S. 43.
  • Wolf-Eberhard von Lewinski: Vielseitigkeit mit Zentrum: Diethard Hellmann. Künstlerporträt (9). In: Mainz. Vierteljahreshefte für Kultur, Politik, Wirtschaft, Geschichte. 3, 1983, S. 26–31.
  • Martin Petzoldt (Hg.): Bach für Kenner und Liebhaber: Festschrift zum 70. Geburtstag von Diethard Hellmann, Stuttgart: Carus 1998.
  • Dieter Ramin: Von Grimma nach Mainz. Persönliche Erinnerungen an Diethard Hellmann. In: Festschrift Hellmann, S. 45–46.
  • Klaus Schaede: »Verein der Freunde und Förderer des Bachchors Mainz e.V.« Erinnerungen an die Arbeit für und mit Diethard Hellmann. In: Festschrift Hellmann, S. 47–48.

Weblinks