Energetický a Průmyslový Holding
Energetický a průmyslový holding a.s.
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Rechtsform | Akciová společnost[1] |
Gründung | 15. Oktober 2009[2] |
Sitz | Prag, Tschechien |
Leitung | Daniel Křetínský (Vorsitzender)[3] |
Mitarbeiterzahl | 12.000 (April 2016)[4] |
Umsatz | 4,3 Mrd. Euro (2014)[5] |
Branche | Energieversorger, Braunkohletagebau, Kraftwerke |
Website | www.epholding.cz |
Die Energetický a průmyslový holding a.s. (Kürzel: EPH) ist ein tschechisches Energieversorgungsunternehmen mit Sitz in Prag. Das Unternehmen, in der Rechtsform Akciová společnost (a.s.).,[1] ist neben dem Braunkohle-Abbau und der Verstromung von Braun- und Steinkohle auch in der Distribution von Strom, Fernwärme und Erdgas (Transgas-Pipeline) tätig.[5]
Mit einer installierten Leistung von 1.650 MW elektrisch und 3.195 MW Wärme gehört EPH zu den größeren Energieversorgungsunternehmen in Europa.[4]
Geschichte
Im Zuge von Kartelluntersuchungen der Europäischen Kommission in Tschechien wurden Verstöße gegen Untersuchungsvorschriften festgestellt.[6] Nach eingehender Prüfung der Vorwürfe wurden EPH und J&T Investment Advisors im Jahr 2012 mit einer Geldbuße von 2,5 Millionen Euro belegt.[7]
Am 29. Juni 2012 gab EPH bekannt, dass der Erwerb des Bergbau- und Kraftwerksbetreibers Mitteldeutsche Braunkohlengesellschaft von der ČEZ über ihr Tochterunternehmen EP Energy a.s. vollzogen wurde. Im Gegenzug übernahm ČEZ das Unternehmen Energotrans von EPH.[8]
E.ON veräußerte im Januar 2013 ihre 24,5-prozentige Beteiligung an Slovenský Plynárenský Priemysel für 1,3 Milliarden Euro an EPH.[9] Am 24. Mai 2013 teilte Électricité de France (EDF) mit, dass sie ihre 49-prozentige Beteiligung am zweitgrößten slowakischen Energieversorger Stredoslovenská Energetika für 400 Millionen Euro an EPH verkauft.[10] Den Verkauf des Kraftwerks Buschhaus und des Helmstedter Braunkohlereviers an MIBRAG, ein Tochterunternehmen von EPH, verkündete E.ON am 18. September 2013.[11]
Am 18. April 2016 verkündete Vattenfall, dass es seine deutsche Braunkohlesparte an ein Konsortium bestehend aus der EPH und der PPF, die auch Gesellschafter der EPH ist, zu veräußern. Dazu gehören die Kraftwerke Jänschwalde und Schwarze Pumpe in Brandenburg, Boxberg und Block R der Anlage Lippendorf in Sachsen sowie die dazugehörigen Braunkohle-Tagebaubetriebe in der Lausitz. EPH übernimmt neben den Anlagen und Barmitteln über 15 Milliarden Kronen (ca. 1,63 Mrd. Euro), auch alle Verbindlichkeiten und Rückstellungen, einschließlich der Rekultivierungsverpflichtung von Tagebauen, in Höhe von 18 Milliarden Kronen (rund 1,96 Mrd. Euro).[12]
Gesellschafter
Bis Juni 2014 hielt die PPF Group, die zu 98,92 % im Eigentum von Petr Kellner ist,[13] 44,44 % der Unternehmensanteile.[14]
Am 19. Juni 2014 wurde zwischen der PPF Group und Energetický a Průmyslový Holding vereinbart, das Energetický a Průmyslový Holding die Anteile von PPF Group erwirbt und anschließend einzieht.[15]
Nach dem Ausstieg der PPF Group wurden die Beteiligungsverhältnisse der Gesellschafter neu geregelt:[15]
- 37,00 % Daniel Křetínský
- 37,00 % Patrik Tkáč
- 26,00 % EP Investment Advisors (ehem. J&T Investment Advisors)[7]
Beteiligungen
Bei keiner prozentualen Angabe beträgt die Beteiligung 100 Prozent.
Über die hundertprozentige Tochtergesellschaft EP Energy a.s.[19] werden folgende Beteiligungen gehalten:[20]
- Mitteldeutsche Braunkohlengesellschaft (MIBRAG)
- Elektrány Opatovice (EOP)
- United Energy (UE)
- Plzeňská Energetika (PE)
- Pražská Teplárenská (73 %)
- EP Energy Trading
- První Energetická a.s. (PEAS)
- United Energy Coal Trading (UECT)
- EP Renewables
- VTE Pchery (64 %)
- Energzet
- První Mostecká (47 %)
- Severočeská Teplárenská
- Powersun
- Triskata
- Arisun
- Alternative Energy (72 %)
- Greeninvest Energy (40 %)
- MIBRAG Neue Energie
- AISE (80 %)
Kritik
Laut einer Stellungnahme von Greenpeace Deutschland, habe es bei der mitteldeutschen Braunkohlesparte MIBRAG nach der Übernahme durch EPH einen „rätselhaften Einbruch der Rückstellungen“ im Jahr 2010 gegeben. Demnach hätten sich die Rückstellungen nur ein Jahr nach dem Verkauf um 55 % vermindert.[21] Somit hätte EPH schon nach kurzer Zeit den Kaufpreis amortisiert. Die Rückstellungen sollen sicherstellen, dass nach dem Ende des Bergbaus die ökologischen Folgeschäden und damit verbundene Kosten beglichen werden können. Auch im Jahr 2014 betrugen die Rücklagen trotz leichter Zunahme nur rund die Hälfte der ursprünglichen Höhe vor dem Verkauf.[21]
Der Geschäftsbericht des Jahres 2013 ist erst am 24. Februar 2015 von EPH veröffentlicht worden. Dieser Verstoß gegen das Handelsgesetzbuch wurde aber vom zuständigen Amtsgericht Halle nicht geahndet. Auch im Jahr 2013 kam es laut Geschäftsbericht zu einem hohen Kapitalabfluss von der Mibrag an JTSD, eine Tochterfirma der EPG. „Der abgeführte Gewinn entspricht einer im Bergbau ungewöhnlich hohen Umsatzrendite von 19 %.“[22]
Einzelnachweise
- ↑ a b Contact. Energetický a Průmyslový Holding, abgerufen Format invalid (englisch).
- ↑ ENERGETICKÝ A PRŮMYSLOVÝ HOLDING sets up its ownership structure and launches operations. Energetický a Průmyslový Holding, 15. Oktober 2009, abgerufen Format invalid (englisch).
- ↑ Company Management. Energetický a průmyslový holding, abgerufen Format invalid (englisch).
- ↑ a b Facts & Figures. Energetický a průmyslový holding, abgerufen Format invalid (englisch).
- ↑ a b EPH Overview April 2016. (PDF 1.46MB) Energetický a průmyslový holding, , abgerufen Format invalid (englisch).
- ↑ Kartellrecht: Kommission übersendet tschechischen Energieunternehmen Energetický a průmyslový holding und J&T Investment Advisors Mitteilung der Beschwerdepunkte wegen Behinderung einer Nachprüfung. Europäische Kommission, 20. Dezember 2010, abgerufen Format invalid.
- ↑ a b Kartellrecht: Kommission verhängt Geldbuße in Höhe von 2.5 Mio. EUR gegen tschechische Energieunternehmen Energetický a průmyslový holding und EP Investment Advisors wegen Behinderung einer Nachprüfung. Europäische Kommission, , abgerufen Format invalid.
- ↑ EP Energy completes today the acquisition of the extraction company MIBRAG. EP Energy, , archiviert vom am 18. Dezember 2013; abgerufen Format invalid (englisch).
- ↑ Eon erreicht 15-Milliarden-Ziel. Manager Magazin, , abgerufen Format invalid.
- ↑ a b Deals of the day -- mergers and acquisitions. Reuters, , abgerufen Format invalid (englisch).
- ↑ E.ON und MIBRAG unterzeichnen Verträge zum Verkauf des Helmstedter Reviers. E.ON, , abgerufen Format invalid.
- ↑ Vattenfall to sell German lignite operations. Vattenfall, , abgerufen Format invalid (englisch).
- ↑ PPF Group Annual Report 2014. (PDF 6.52MB) PPF Group, S. 12, abgerufen Format invalid (englisch).
- ↑ PPF Group Annual Report 2014. (PDF 6.52MB) PPF Group, S. 103, abgerufen Format invalid (englisch).
- ↑ a b PPF agrees with its partners in EPH to sell its equity stake in the Holding. PPF Group, , abgerufen Format invalid.
- ↑ Coal Mining. Energetický a Průmyslový Holding a.s., abgerufen Format invalid (englisch).
- ↑ Energy distribution and sales. Energetický a Průmyslový Holding, abgerufen Format invalid (englisch).
- ↑ Gas Industry. Energetický a Průmyslový Holding, abgerufen Format invalid (englisch).
- ↑ Shareholders. EP Energy, abgerufen Format invalid (englisch).
- ↑ List of Companies. EP Energy a.s., abgerufen Format invalid (englisch).
- ↑ a b Greenpeace Deutschland: Schmelzende Reserven Wer ist der tschechische Käufer von Vattenfalls Braunkohlegeschäft? Etwas Recherche zeigt: Ein Unternehmen ohne Verantwortung, 20. Mai 2016
- ↑ Blog von Stefan Schröter: Mibrags später Geschäftsbericht belegt starken Kapitalabfluss, 23. Juli 2015