Forstamt und Landwirtschaftsbetrieb der Stadt Wien

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Forst und Landwirtschaftsbetrieb (MA 49)

Am Forsthaus im Lainzer Tiergarten
Leiter Andreas Januskovecz[1]
Geschäftsgruppe Geschäftsgruppe Umwelt[2]
http://www.wald.wien.at

Der Magistratsabteilung 49 – Forst und Landwirtschaftsbetrieb (MA 49) obliegen Verwaltung und Bewirtschaftung der im Eigentum der Stadt Wien stehenden Forst- und Landwirtschaftsflächen. 41.500 Hektar Wald inklusive Almen und Felsen und 2.500 Hektar landwirtschaftliche Nutzflächen werden von der MA 49 verwaltet. Die Stadt Wien ist österreichweit nach der Republik die zweitgrößte Waldbesitzerin der öffentlichen Hand.[3] Die Abteilung zählt zur Geschäftsgruppe Umwelt des Magistrats der Stadt Wien und hat ihren Sitz seit März 2013 in Wien 10., Triester Straße 114, zuvor in Wien 1., Volksgartenstraße 3.

Verwaltungsgebiete

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Blick von einer Wiese im Lainzer Tiergarten auf Wien

Rund vier Fünftel der Verwaltungsfläche des Forstamtes der Stadt Wien befinden sich in den Quellenschutzgebieten der Stadt in Niederösterreich und der Steiermark, ein Fünftel liegt innerhalb bzw. im Nahbereich der Bundeshauptstadt. Zu den Verwaltungsgebieten der MA 49 zählen neben den Quellenschutzwäldern im Rax-, Schneeberg- und Hochschwabgebiet, Teile des Biosphärenparks Wienerwald und des Nationalparks Donau-Auen sowie kleinere naturschutzfachlich wertvolle Flächen innerhalb der Stadt. Neben Waldflächen bewirtschaftet die MA 49 landwirtschaftliche Nutzflächen in Wien und Niederösterreich und das stadteigene Weingut Cobenzl mit Weingärten im 19. und 21. Wiener Gemeindebezirk.

Das Erhalten der stadtnahen Erholungswälder und das Gestalten von Erholungsgebieten und Grünverbindungen mit neuen Wäldern und Wiesen in den Stadterweiterungsgebieten sind zentrale Aufgaben der MA 49 (siehe auch Wiener Grüngürtel). Die Gebietsbetreuung umfasst unter anderem das Planen, Errichten und die Pflege von Wanderwegen, Spielplätzen, Lehrpfaden, Informationseinrichtungen, Aussichtswarten und Tiergehegen. Als Gremiumsmitglied in der Biosphärenpark Wienerwald GmbH[4] und der Nationalparkgesellschaft Donau-Auen GmbH[5] legt die MA 49 mit ihren Partnern überregionale Naturraummanagementziele fest. Der stadteigene Wald im Raum Wien wird von den Forstverwaltungen Lainz und Lobau betreut.

Quellenschutzwald

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Quellenschutzgebiet der Stadt Wien: Blick auf den Schneeberg von der Raxalpe, Niederösterreich

Die Stadt Wien wird über zwei Hochquellenleitungen mit Trinkwasser aus dem Rax-, Schneeberg[6]- und Hochschwabgebiet[7] versorgt. Die im Eigentum der Stadt Wien stehenden Quellenschutz-, Wasserschutz- und Schongebiete werden von der MA 49 unter Berücksichtigung des Wasserrechtsgesetzes von 1959[8] möglichst naturnah und kleinflächig bewirtschaftet. Dieses naturnahe Vorgehen beinhaltet den völligen Verzicht auf chemische Dünge- und Schädlingsbekämpfungsmittel. Die Quellenschutzwälder der Stadt Wien werden von den Forstverwaltungen Hirschwang, Naßwald und Wildalpen betreut.

Nationalparkhaus Lobau

„Naturerleben mit allen Sinnen“ ist Motto der Umweltbildungseinrichtungen der MA 49. Seit der Gründung der Ersten Wiener Waldschule 1998[9] in Wien, damals die erste waldpädagogische Einrichtung dieser Art in Österreich, entwickelte die MA 49 mehrere Modelle, um umwelterzieherische Inhalte zu vermitteln. Das Angebot reicht dabei vom Kinderbauernhof am Cobenzl bis hin zum Nationalparkcamp in den Donau-Auen. 2007 eröffnete die MA 49 ein Nationalparkhaus in der Lobau.[10] Im Obergeschoss des Hauses ist heute die Zweite Wiener Waldschule des Forstamtes untergebracht.

Die MA 49 kooperiert mit mehreren wissenschaftlichen Institutionen, unter anderem der Universität für Bodenkultur, der Universität Wien und dem Bundesamt und Forschungszentrum für Wald. Eine enge Zusammenarbeit besteht mit der Bio Forschung Austria, ehemals Ludwig Boltzmann Institut für biologischen Landbau. Die außeruniversitäre, gemeinnützige Forschungseinrichtung beschäftigt sich unter anderem mit Fragen der Kompostanwendung, des Pflanzenbaus, des Pflanzenschutzes bis hin zum Klimaschutz. Die Erkenntnisse aus der Forschung finden auf den stadteigenen Flächen Anwendung.

Weingärten im Westen von Wien

Die MA 49 verwaltet rund 2.500 Hektar Anbaufläche in Wien und Niederösterreich. Etwa 2.000 Hektar Ackerfläche, davon zirka 1.000 Hektar Biofläche, und 48 Hektar Rebfläche werden von ihr selbst bewirtschaftet. Innerhalb Wiens werden die stadteigenen Ackerflächen nach Richtlinien des biologischen Landbaus bewirtschaftet. Für die Flächen gelten die Bestimmungen des „Bioverbandes Bio Austria“[11], Kontrolle und Zertifizierung werden durch die Bio-Kontrollstelle „Austria Bio Garantie“[12] gewährleistet. Am Weingut Wien Cobenzl, das sich seit 1907 im Besitz der Stadt Wien befindet, werden traditionelle Wiener Rebsorten angebaut. Rund drei Viertel der Weine sind Weißweine wie Grüner Veltliner, Riesling, Weißburgunder und der Wiener Gemischte Satz. Bei den roten Sorten dominieren Zweigelt und Pinot Noir. Die Verwaltung der stadteigenen Landwirtschaftsflächen erfolgt durch die Stadtgüter Laxenburg/Wallhof, Lindenhof/Eggenburg, das Biozentrum Lobau und das Weingut Wien Cobenzl.

  • Magistrat der Stadt Wien, MA 49-Forstamt und Landwirtschaftsbetrieb (Hrsg.): Wo Wälder sein müssen – Geschichte des Wiener Forstamtes. Bohmann Druck- und Verlag Gesellschaft m.b.H. & Co KG, Wien 1993. ISBN 3-70020843-X.
  • Oliver Lehmann, Andreas Schwab, Lois Lammerhuber: Wiener Wälder. Bohmann Druck- und Verlag Gesellschaft m.b.H. & Co KG, Wien 2005. ISBN 3-90198323-6.

Einzelnachweise

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  1. Rathauskorrespondenz der Stadt Wien vom 28. Juni 2001, Neuer Chef der Wiener Wälder. Abgerufen am 25. Oktober 2010.
  2. Stellenansicht Geschäftsgruppe Umwelt,. Abgerufen am 25. Oktober 2010: „Untergeordnete Stellen […] Magistratsabteilung 49 – Forstamt und Landwirtschaftsbetrieb der Stadt Wien – Dienststellenleitung“
  3. Österreichisches Forstjahrbuch 2010. Österreichischer Agrarverlag, Wien 2009.
  4. Biosphärenpark Wienerwald GmbH. Abgerufen am 25. Oktober 2010.
  5. Vereinbarung gemäß Art. 15a B-VG zwischen dem Bund und den Ländern Niederösterreich und Wien zur Errichtung und Erhaltung eines Nationalparks Donau-Auen. Abgerufen am 25. Oktober 2010.
  6. Verordnung zum Schutz des Wasservorkommens im Schneeberg-, Rax- und Schneealpengebiet. Abgerufen am 25. Oktober 2010.
  7. Verordnung zum Schutz der Wasservorkommen im Hochschwabgebiet. Abgerufen am 25. Oktober 2010.
  8. Wasserrechtsgesetz 1959. Abgerufen am 25. Oktober 2010.
  9. Rathauskorrespondenz vom 8. Mai 1998, Erlebnis „Wald“ für Wiens Kinder. Abgerufen am 25. Oktober 2010.
  10. Rathauskorrespondenz vom 3. Mai 2007, Sima eröffnet Nationalparkhaus wien-lobAU. Abgerufen am 25. Oktober 2010.
  11. Website von Bio Austria. Abgerufen am 25. Oktober 2010.
  12. Website der Austria Bio Garantie GmbH. Abgerufen am 25. Oktober 2010.