Gemeindeverwaltungsverband Vorderes Kandertal
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 47° 38′ N, 7° 37′ O | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Freiburg | |
Landkreis: | Lörrach | |
Fläche: | 24,15 km2 | |
Einwohner: | 9399 (31. Dez. 2011) | |
Bevölkerungsdichte: | 389 Einwohner je km2 | |
Verbandsgliederung: | 6 Gemeinden | |
Adresse der Verbandsverwaltung: |
Am Rathausplatz 6 79589 Binzen | |
Website: | ||
Verbandsvorsitzende: | Bürgermeisterin Daniela Meier, Rümmingen | |
Lage des Gemeindeverwaltungsverbandes Vorderes Kandertal im Landkreis Lörrach | ||
Der Gemeindeverwaltungsverband Vorderes Kandertal ist ein Gemeindeverwaltungsverband[1] (gängige Abkürzung = GVV) im baden-württembergischen Landkreis Lörrach, zu dem sich sechs Gemeinden des vorderen Kandertals zusammengeschlossen haben.
Geschichte
Ende der 1960er Jahre gab es – nicht nur in Baden-Württemberg – Diskussionen über umfassende Gebiets- und Verwaltungsreformen. Für die Erfüllung der staatlichen Aufgaben wurde es als notwendig erachtet, in größeren Planungseinheiten zu denken. Eine effiziente, moderne Verwaltung, die bezahlbar blieb, war mit den damals 3.381 selbständigen Gemeinden in Baden-Württemberg nicht möglich. Die Bildung des Verbandes ist daher im Zusammenhang mit der Gebietsreform in Baden-Württemberg zu sehen. Nachdem der Landtag 1967 das Gesetz zur Stärkung der Verwaltungskraft kleinerer Gemeinden verabschiedet hatte und bekannt war, dass eine Reduktion der Anzahl der Gemeinden auf 1.080 angestrebt war, mussten sich auch die Gemeinden im Kandertal über ihren künftigen Weg Gedanken machen. Die Nachbarschaft der großen Kreisstädte Lörrach und Weil am Rhein wurde als Bedrohung für die Selbständigkeit gesehen, da beide Städte nach einer Vergrößerung strebten, um ihre Zentrumsfunktion zu stärken.
Bereits Anfang April 1971 bekundeten die sechs Gemeinden ihre Absicht, einen Verwaltungsverband zu gründen. Nachdem das Innenministerium des Landes Baden-Württemberg am 5. August der Gründung zugestimmt hatte, fand am 21. Oktober 1971 die Gründungsversammlung statt. In die Diskussionen um die Gründung des Verbandes waren auch die ehemaligen Gemeinden Ötlingen, Märkt und Wollbach eingebunden, die sich dann aber für einen anderen Weg entschieden haben.
1973 gab es nochmals Irritationen, da es beim Innenministerium Pläne gab, die Gemeinden des Verbandes zwangsweise zu einer Einheitsgemeinde zusammenzuschließen. Das neue Gebilde sollte zudem als Teilverwaltungsraum der Stadt Weil am Rhein zugeordnet werden. Zur Erleichterung der Verbandsgemeinden wurde dieses Szenario aber alsbald wieder verworfen.
Mitgliedsgemeinden
Zum Gemeindeverwaltungsverband, der per 1. Januar 1972 seine Tätigkeit aufnahm, gehören die Gemeinden
Statistik
Bei Verbandsgründung lebten 4.908 Einwohner in den angeschlossenen Gemeinden, womit die vom Land angestrebte Zielgröße von 5.000 knapp verfehlt wurde. 1981 waren es dann schon 6.612 Einwohner und 2011 bereits 9.399.
Gemeinde | Einwohner[2] | Fläche[3] | |
Binzen | 2901 | 5,81 | |
Eimeldingen | 2437 | 3,55 | |
Fischingen | 682 | 1,88 | |
Rümmingen | 1662 | 4,46 | |
Schallbach | 744 | 3,95 | |
Wittlingen | 973 | 4,5 | |
** GVV | 9399 | 24,15 |
Die Organe des Gemeindeverwaltungsverbandes
In der Verbandsversammlung hat jedes Mitglied zwei Stimmen, so dass die größeren Gemeinden (Binzen und Eimeldingen) nicht über die kleineren dominieren können.
In der ersten Verbandsversammlung vom 8. Dezember 1971 wurde der Bürgermeister von Eimeldingen, Robert Götzmann, als Verbandsvorsitzender gewählt. Nach dessen Pensionierung wurde 1993 kurzfristig der Bürgermeister von Rümmingen, Heinrich Benner, Vorsitzender. Diese Aufgabe übernahm kurz darauf der Bürgermeister von Binzen, Ulrich May. Nachdem May 2012 in den Ruhestand trat, ging das Amt an im Oktober 2012 auf die Bürgermeisterin von Rümmingen, Daniela Meier, über.
Außer dem Verbandsvorsitzenden gibt es einen Verbandsgeschäftsführer. Diese Aufgabe hatte von der Gründung bis 1995 der Ratschreiber von Binzen, Hans Wunderlin, und danach Rudolf Schumacher.
Sitz des Verbandes ist Binzen, die Verbandsverwaltung ist im Binzener Rathaus untergebracht.
Aufgaben
Die Verbandsverwaltung umfasst:
- Hauptamt (mit den Bereichen Einwohnermelde-, Pass- und Gewerbewesen, Sozialamt, Versicherungsamt, Personalamt, Grundbuchamt, Standesamt)
- Rechnungsamt (mit den Bereichen Haushalts-, Kassen-, Rechnungswesen, Steueramt).
Der Gemeindeverwaltungsverband hat in Binzen einen zentralen Werkhof, der für das gesamte Verbandsgebiet zuständig ist.
Der Gemeindeverwaltungsverband ist auch Träger der Grund-, Haupt- und Werkrealschule Vorderes Kandertal. In jeder Verbandsgemeinde ist eine Grundschule vorhanden, die Haupt- und Werkrealschule befindet sich in Binzen.
Literatur
- Hermann Jacob: Geschichts- und Museumsverein Vorderes Kandertal. In: Das Markgräflerland – Band 1/2005, S. 108–109
Weblinks
- Rolf Frei: Dr Chander no, 1996, zur Geschichte des Verwaltungsverbandes
- Homepage des Geschichts- und Museumsverein Vorderes Kandertal
Einzelnachweise
- ↑ s. Gemeindeordnung Baden-Württemberg § 59
- ↑ Stand 31. Dezember 2011
- ↑ in km²