Georg Kümmel (Unternehmer)

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Georg Kümmel[1] (auch: Georg Ernst Conrad Kümmel;[2] * 1805; † 1874[1] oder 1878) war ein deutscher Unternehmer, Hof-Ofenbauer und Ofen-Fabrikant.[3]

Grabstein für Kümmels Vater Johann Friedrich Kümmel auf dem Gartenfriedhof

Georg Kümmel war ein Abkömmling der ursprünglich aus Oberhessen stammenden Familie Kümmel.[1] Er war der Sohn des anfangs in Linden vor Hannover tätigen Ofenfabrikanten Johann Friedrich Kümmel (* 1770 in Rotenburg an der Fulda; † 1825 in Hannover)[3] und der Anna Dorothea Kümmel, geborene Krieg,[4] und der älteste Stiefbruder des Bildhauers Heinrich Kümmel.[5]

Zur Zeit des Königreichs Hannover lernte Georg Kümmel bei dem Hofbaumeister Diederich Christian Ludwig Witting, dem Maler Johann Heinrich Ramberg und dem Bildhauer August Hengst sowie an der Akademie der bildenden Künste in Kassel bei dem dort lehrenden Bildhauer Johann Christian Ruhl.[3] 1831 und 1835 bis 1837 studierte er an der Polytechnischen Schule seiner Heimatstadt.[6]

Er übernahm die Ofenfabrik seines verstorbenen Vaters in Linden.[1][3]

Auf der Gewerbeausstellung 1835 des Gewerbevereins für das Königreich Hannover stellte er verschiedene Bauverzierungen in Ton aus sowie Proben von Fayencen, in Formen gepresste Ofenkacheln und Rauchfang-Röhren.[3] Etwa zu jener Zeit war Kümmel zudem Mitglied des Vereins zur Beförderung des Gewerbefleißes in Preußen.[7] Er war außerdem Mitglied des 1842 gegründeten Hannoverschen Künstlervereins.[8]

In seinen handschriftlichen Jugenderinnerungen vermerkte Kümmel, der Hofbaumeister Georg Ludwig Friedrich Laves und vor allem Justus Molthan hätten ihn in seinem Fortkommen geschadet.[3] Es war dann jedoch das von Laves und Molthan neu gestaltete Jagdschloss Springe, für das „C. Kümmel“ beziehungsweise „G. E. C. Kümmel“ schließlich die Öfen lieferte. Neben Zimmeröfen einfacherer Art schuf der Hofofensetzer in seiner Werkstatt auf dem Emmerberg den hohen Kaminofen im Speisesaal des Schlosses. Das Möbel aus weißglasiertem Kachelzeug und eisernem Geschränk mit seinen zeittypisch modellierten Schmuckteilen wurde mutmaßlich nach der Entfernung des Deckenstucks und im Zuge der Ausführung der Malerarbeiten gesetzt. „Sicherlich auf Anregung von Laves“ hatte Kümmels Bruder, der Bildhauer Heinrich Kümmel, „die wertvoll ornamentierten Tonteile und die Verzierungen am Geschränkeinsatz“ modelliert. Den stilistisch entsprechenden Charakter weisen auch die in einer Legierung aus Messing gegossenen Drückeroliven und die Schlüsselrosetten an den hohen Eingangstüren im Erdgeschoss des Gebäudes auf.[9]

Im Adressbuch der Königlichen Residenzstadt Hannover für das Jahr 1855 offerierte der Königliche Hofofensetzer und Fabrikant verschiedene Öfen „weiß und couleurt“, daneben Bauelemente aus Ton sowie Figuren, Urnen, Fußbodenfliesen und Badewannen.[3]

Georg Kümmel heiratete 1833 Wilhelmine Heusinger,[2] Tochter des in Bad Nenndorfer tätigen Pastors Gottlieb Hieronymus Werner Heusinger aus der Familie Heusinger von Waldegg. Aus der Verbindung stammten

Archivalien von und über Georg Kümmel finden sich beispielsweise

Einzelnachweise

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  1. a b c d e Gert Naundorf: Kümmel (ev.). In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 13, Duncker & Humblot, Berlin 1982, ISBN 3-428-00194-X, S. 211 f. (Digitalisat).
  2. a b c Helmut Zimmermann: Hannoversche Gräber auf dem Protetantischen Friedhof in Rom. In: Hannoversche Geschichtsblätter, Neue Folge Band 9, Doppelheft 1 und 2, S. 131–161; hier: S. 158f.; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  3. a b c d e f g h Alheidis von Rohr: Ofenfabrikanten. In: dies.: Bürgerliche Wohnkultur des 19. Jahrhunderts in Hannover. Begleitheft zur Ausstellung. Historisches Museum Hannover, Hannover 1987, S. 52–53.
  4. Hans-Gerrit Vogt: eigenes Foto sowie Abschrift der Grabmalinschrift nach Hinrich Hesse: Die Grabinschriften des Gartenkirchhofs in Hannover. In: Zeitschrift der Gesellschaft für niedersächsische Kirchengeschichte. Jg. 44 (1939), S. 235–290.
  5. o. V.: Kümmel, Anna. In: Datenbank Niedersächsische Personen (Neueingabe erforderlich) der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek in der Version vom 10. April 2015, zuletzt abgerufen am 9. Oktober 2019.
  6. Carl Karmarsch: Die polytechnische Schule zu Hannover. Zweite, sehr erweiterte Auflage. Verlag der Hahn’schen Hofbuchhandlung, Hannover 1856, S. 255; Digitalisat über Google-Bücher
  7. Verhandlungen des Vereins zur Beförderung des Gewerbfleißes in Preußen, Band 15. Petsch, Berlin 1836, S. 12; Digitalisat
  8. Adolf Sievert, Gerhard Aengeneyndt, Alfred von Seefeld: Verzeichnis sämtlicher Mitglieder in den Jahren 1842–1927. In: dies.: Geschichte des Hannoverschen Künstler-Vereins 1842–1927. Göhmann, Hannover 1928, S. 143–165; hier: S. 154.
  9. Harald Seiler (Hrsg.): Niederdeutsche Beiträge zur Kunstgeschichte, Band 10, Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 1971, S. 258, 262 u. ö.