God Only Knows

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God Only Knows
The Beach Boys
Veröffentlichung 1966
Länge 2:49
Genre(s) Popsong
Autor(en) Wilson/Asher
Album Pet Sounds

God Only Knows ist ein Lied der amerikanischen Popgruppe The Beach Boys. Es wurde als achtes Lied auf ihrem Album Pet Sounds veröffentlicht. Das Lied wurde von Brian Wilson komponiert und produziert. Den Text schrieb Tony Asher. Die Leadstimme für dieses Lied sang Carl Wilson, der im abschließenden Kanon von Brian Wilson und Bruce Johnston ergänzt wird.

Das Lied wurde in den USA als B-Seite der Single Wouldn’t It Be Nice veröffentlicht und erreichte Platz 39 der amerikanischen Billboard-Charts.[1] In Großbritannien wurde es als A-Seite veröffentlicht und kam auf Rang 2.[2]

God Only Knows

In Berufung auf Brian Wilson und Beach-Boys-Historiker[3] war God Only Knows der erste Popsong, der das Wort „God“ im Titel beinhaltete. Das Lied, die Melodiestruktur und die Aufnahme waren technisch die bis dato aufwändigste Produktion der Beach Boys. Brian Wilson, der das Lied komplett arrangierte und produzierte, verwendete für dieses Stück für damalige Zeiten eher untypische Instrumente wie beispielsweise Waldhörner.

Musik und Text

Der Text stammt vom englischen Texter Tony Asher, der mit dem Brian Wilson für das gesamte Pet-Sounds-Album zusammengearbeitet hatte. Asher gab in mehreren Interviews an, dass er zwar alle Texte für das Album geschrieben hatte, er allerdings nur in Worte gefasst habe, was Brian Wilson ihm in stundenlangen Gesprächen erzählt habe.[4]

Das Lied ist als Liebeslied konzipiert. Sehr untypisch an dem Lied ist, dass es mit der Zeile “I may not always love you” beginnt. Brian Wilson hielt diese Zeile für den Anfang für zu negativ, Asher kämpfte allerdings um diesen Beginn. Der Sinn dieses Negativums erstreckt sich in der zweiten Zeile als Asher ein “but as long as there are stars above you” hinzufügt. Wobei sinnerfasst beide Zeilen zusammen ein „Ich werde dich lieben, bis sich die Sonne verdunkelt – für immer“ ergeben.[5]

Auffallend an diesem Lied ist, dass keine Reimstruktur vorhanden ist, dies dem Zuhörer aber nicht unbedingt auffällt. Zeilen 1, 2 und 5 werden mit einem ‚you‘ beendet, während Zeile 3 und 4 mit einem ‚it‘ enden. In der zweiten Strophe enden die Zeilen 1 bis 4 mit dem Wort ‚me‘.

Die Musik zu diesem Stück stammt von Brian Wilson. Er benutzte für dieses Lied zum ersten Mal eine Technik, die später zu seinem Markenzeichen werden sollte. Wilson komponierte das Stück nicht in den üblichen Standardakkorden, sondern fügte ihnen noch einen zusätzlichen Basston bei, was für einen sehr ungewöhnlichen Klang sorgte. Dies führt dazu, dass der – am Klavier gespielte – tiefe Bass eine eigene Melodielinie mit sich führt.

Das Lied weist zudem in der Mitte einen reinen Instrumentalbereich auf sowie anschließend einen weiteren Teil, den die Beach Boys mit ihren Stimmen, aber ohne Worte unterlegen. Das Lied endet, ebenfalls sehr untypisch, mit einem Kanon.

Gesang zu God Only Knows

Bei den ersten Aufnahmen sang Brian Wilson die Leadstimme. Er entschied sich allerdings dazu, das Lied von seinem Bruder Carl singen zu lassen. „Mache nichts mit dem Lied. Singe es ganz gerade, so wie es ist. Hole tief Luft und sei ganz entspannt“[6] gab Brian Wilson seinem Bruder Anweisung.

Sowohl im Mittelteil als auch im Kanon hatte Brian Wilson anfänglich Probleme damit die passenden Sänger zu finden. Er hatte neben den mittlerweile sechs Beach Boys noch Terry Melcher, sowie seine Frau Marilyn und ihre Schwester Diane Rovell, die bei den Gesangsaufnahmen zugegen waren. Dies führte dazu, dass die Stimmen zu überladen wirkten. Deshalb entschied sich Brian Wilson, die Stimmen wieder zu reduzieren und den Kanon mit nur drei Stimmen umzusetzen, seiner eigenen, der von Carl Wilson und der von Bruce Johnston.[7]

Aufnahmen

Die Instrumente wurden am 10. März 1966 in den Western Studios in Hollywood (Kalifornien) aufgenommen. Toningenieur war Chuck Britz. Das Stück wurde live im Studio eingespielt und benötigte rund 20 Versuche.

Die Gesänge wurden an mehreren Tagen zwischen März und April 1966 aufgenommen. Hierbei wurden die Columbia Studios verwendet. Toningenieur bei diesen Aufnahmen war Ralph Balantin.

Beteiligte Musiker

Rezeption

Das Mojo Magazin wählte das Lied auf Platz 13 der „besten Lieder aller Zeiten“. Das Rolling Stone Magazin wählte das Lied auf Rang 25 ihrer Liste der 500 besten Songs aller Zeiten. Pitchfork Media benannte das Stück als „bestes Lied der 1960er“.[8]

Paul McCartney äußerte in verschiedenen Interviews, dass er God Only Knows für den schönsten Song hält, der jemals geschrieben wurde. Während eines BBC-Interviews meinte er:

God Only Knows is one of the few songs that reduces me to tears every time I hear it. It’s really just a love song, but it’s brilliantly done. It shows the genius of Brian. I’ve actually performed it with him and I’m afraid to say that during the sound check I broke down. It was just too much to stand there singing this song that does my head in, and to stand there singing it with Brian.”[9]

God Only Knows ist eines der wenigen Lieder, das mich jedes Mal zum Weinen bringt, wenn ich es höre. Es ist nur ein Liebeslied, aber es ist brillant gemacht. Es zeigt, was Brian für ein Genie ist. Ich habe es einmal mit ihm zusammen aufgeführt und ich fürchte sagen zu müssen, dass ich während des Soundchecks zusammengebrochen bin. Es war einfach zu viel, dort zu stehen und dieses Lied zu singen, das mich fertigmacht, und dort zu stehen und es mit Brian zu singen.“

Die Hörer von BBC Radio 2 wählten God Only Knows als eines von drei Liedern, das ihr Leben verändert hat.

Coverversionen

Das Lied wurde von zahlreichen Künstlern interpretiert. Glen Campbell, Jack Jones, Neil Diamond, David Bowie und Andy Williams zählen zu den bekanntesten. Joss Stone veröffentlichte im Jahr 2005 eine Coverversion dieses Stückes. Brian Wilson veröffentlichte eine neue Version dieses Liedes auf der CD New Music from an Old Friend, das von Phil Ramone produziert wurde.

Liste der Coverversionen (Auszug)

  • Brenda & the Tabulations 1967 auf ihrem Album Dry Your Eyes
  • P. P. Arnold 1968 auf ihrem Album Kafunta
  • The Vogues 1970 auf dem Album The Vogues Sing the Good Old Songs
  • Claudine Longet 1972 auf dem Album Let’s Spend the Night Together
  • Mandy More 1972 auf ihrem Album But That Is Me
  • Olivia Newton-John 1974 auf dem Album If You Love Me, Let Me Know
  • Betty Everett 1975 auf dem Album Happy Endings
  • Captain & Tennille 1975 auf dem Album Love Will Keep Us Together
  • Neil Diamond 1977 auf dem Album I’m Glad You’re Here With Me Tonight
  • David Bowie 1984 auf dem Album Tonight
  • Charly Garcia und Pedro Aznar 1991 auf dem Album Tango 4 als Sólo Dios Sabe
  • Justin Hayward 1994 auf dem Album Classic Blue
  • The Real Group 1994 auf dem Album Nothing But the Real Group
  • The Manhattan Transfer 1995 auf dem Album Tonin’
  • The Nylons 1996 auf dem Album Run for Cover
  • Jars of Clay 1999 auf Front Yard Luge
  • John Wetton 2003 auf dem Album Rock of Faith (Liveversion; nur in Japan veröffentlicht)
  • Holly Cole 2003 auf dem Album Shade
  • Mandy Moore und Michael Stipe 2004 auf dem Soundtrack zum Spielfilm Saved! – Die Highschool-Missionarinnen
  • Jonatha Brooke 2004 auf dem Album Back in the Circus
  • Kim Kuzma 2005 auf dem Album Who You Are
  • Joss Stone 2005 auf dem der Special Edition des Albums Mind Body & Soul
  • John Pizzarelli 2006 auf dem Album Knowing You
  • Luciana Souza auf ihrem Album The New Bossa Nova (2007)
  • Wayne Hussey auf Bare (2008)
  • Jamie Cullum auf Devil May Care (2010)

Einzelnachweise

  1. Whitburn, Joel : Top Pop Singles 1955-1993. Menomonee Falls, Wisconsin : Record Research Ltd., 1994, S.37
  2. Nugent, Stephen / Fowler, Anne / Fowler, Pete : Chart Log of American/British Top 20 Hits, 1955-1974. In : Gillett, Charlie / Frith, Simon (Hrsg.) : Rock File 4. Frogmore, St. Albans : Panther Books, 1976, S. 80
  3. Andrew G. Doe
  4. Kingley Abott, Brian Wilson & Die Beach Boys
  5. I Just Wasn’t Made for These Times: Brian Wilson and the Making of Pet Sounds by Charles L. Granata. Published by Unanimous Ltd, 2003. ISBN 1-55652-507-9
  6. The Pet Sounds Sessions: „The Making Of Pet Sounds“ booklet
  7. The Pet Sounds Sessions: „The Making Of Pet Sounds“ booklet
  8. www.pitchforkmedia.com: The 200 Greatest Songs of the 1960s. (Memento vom 5. März 2009 im Internet Archive) Zugriff am 11. September 2012.
  9. The Pet Sounds Sessions: „The Making Of Pet Sounds“ booklet