Godehard von Hildesheim

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Der Gothardusbrunnen in Gotha

Der hl. Godehard oder Gotthard von Hildesheim (* 960 in Reichersdorf bei Niederalteich, Niederbayern; † 5. Mai 1038 in Hildesheim, Niedersachsen) war Bischof von Hildesheim und gehört zu den bedeutenden Heiligen des Mittelalters. Die Spuren seiner Verehrung (Benennung von Kirchen und Ortschaften) reichen von Italien und Kroatien bis nach Skandinavien. Mit dem Sankt-Gotthard-Pass in der Schweiz trägt einer der wichtigsten Alpenübergänge und -tunnel seinen Namen.

Leben

Godehard wurde 960 in Reichersdorf geboren. Sein Vater arbeitete in der Verwaltung der bedeutenden Benediktinerabtei Niederaltaich. In der dortigen Klosterschule erhielt Godehard seine Ausbildung. Er trat ins Kloster ein und wurde bereits 996 Abt, zunächst in Niederaltaich, dann - zugleich - in Hersfeld und Tegernsee. Damals ging von Cluny die große Reformbewegung aus, die Godehard in seinen Klöstern mit Konsequenz betrieb.

Nach dem Tod Bernwards wurde Godehard 1022 durch Kaiser Heinrich II. zum Bischof von Hildesheim berufen und durch Aribo von Mainz konsekriert. Es war die Zeit der Sachsenkaiser, als Hildesheim eines der politischen und kulturellen Zentren des Reiches war. Godehard setzte die Aufbauarbeit seines Vorgängers mit Energie fort. Dreißig neue Kirchen entstanden im Bistum, in der Stadt wurde die Michaeliskirche vollendet, der Dom erhielt ein neues Westwerk. Durch Reisen und Synoden vertiefte Godehard aber vor allem das geistliche Leben seiner Diözese. Sein monastischer Ernst, aber auch seine gelassene Heiterkeit hinterließen tiefen Eindruck und werden in den Quellen vielfach gerühmt. Die Legenden, die sich rasch mit seinem Namen verbanden, spiegeln die Kraft und Wirkung seiner Persönlichkeit.

Godehard starb am 5. Mai 1038 im von ihm gegründeten Mauritiusstift bei Hildesheim.

Er wurde 1131 durch Papst Innozenz II. als erster Bayer heilig gesprochen. In Hildesheim entstand ihm zu Ehren die hochromanische St.-Godehards-Basilika. In der Domkrypta wird sein Reliquien-Schrein verehrt.

Godehard ist der Patron der thüringischen Stadt Gotha, in deren Wappen der Bischof auch abgebildet ist. Auch die Abtei Niederaltaich gedenkt ihres bedeutenden Heiligen, indem das klösterliche Gymnasium den Namen "St.-Gotthard-Gymnasium" trägt.

Dargestellt wird Godehard meist als Bischof mit glühenden Kohlen im Mantel. Die Darstellung geht auf eine Legende zurück, nach der Godehard in seiner Jugend als Ministrant die glimmenden Kohlen für das Weihrauchfaß in seinem Gewand getragen haben soll, ohne dass diese irgend etwas verbrannt hätten.

Gedenktag

Weblinks


VorgängerAmtNachfolger
BernwardBischof von Hildesheim
1022-1038
Dithmar
VorgängerAmtNachfolger
BernhardAbt von Hersfeld
1005-1012
Arnold