Gutengermendorf

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Gutengermendorf
Koordinaten: 52° 56′ N, 13° 10′ OKoordinaten: 52° 56′ 20″ N, 13° 10′ 27″ O
Höhe: 54 m ü. NHN
Einwohner: 253 (5. Jan. 2015)
Eingemeindung: 31. Dezember 1997
Postleitzahl: 16775
Vorwahl: 033084
Kirche Gutengermendorf mit Renaissanceportal der Friedhofsmauer
Kirche Gutengermendorf mit Renaissanceportal der Friedhofsmauer

Gutengermendorf ist ein Ortsteil der Gemeinde Löwenberger Land im Norden des Landes Brandenburg.

Geographie

Gutengermendorf liegt im Süden des Naturraums der Granseer Platte. Die Ortslage liegt östlich der Bundesstraße 96. Zum Ortsteil gehört der Wohnplatz Birkhalde.[1] Gutengermendorf grenzt im Norden an die Stadt Gransee, im Osten an die Ortsteile Häsen und Klevesche Häuser, im Süden an den Ortsteil Neuhäsen sowie im Westen an den Ortsteil Großmutz.[2]

Geschichte

Gutengermendorf auf einem Messtischblatt der Preußischen Uraufnahme von 1825

Gutengermendorf wurde 1420 als Ghermendorpe erstmals urkundlich erwähnt. Im selben Jahr wurde das Dorf beraubt. Es gehörte ursprünglich zur Herrschaft Ruppin und fiel mit dieser 1524 an die Mark Brandenburg. Seit spätestens 1459 war Gutengermendorf ein Pfarrdorf. Vor 1525 kam es in den Besitz des Zisterzienserinnenklosters Zehdenick. 1540 gab es einen Krug im Dorf. Nach der Säkularisation des Klosters Zehdenick 1541 gehörte Gutengermendorf bis 1664 zum landesherrlichen Amt Zehdenick. 1549 gab es in Gutengermendorf ein Lehnschulzengut. Im Jahr 1652 lag etwa die Hälfte der Höfe des Dorfes wüst. Von 1664 bis zur Aufhebung der Grundherrschaft 1872 war Gutengermendorf im Besitz der Herrschaft Liebenberg. 1842 hatte Gutengermendorf die Struktur eines Angerdorfes. 1860 gab es ein Chausseehaus und eine Windmühle.[3]

1877 erhielt Gutengermendorf einen Haltepunkt an der Berliner Nordbahn.

Im Jahr 1900 bildete Gutengermendorf eine Landgemeinde mit 1156 ha Fläche im Kreis Ruppin der Provinz Brandenburg. 1946 wurden im Rahmen der Bodenreform in der Sowjetischen Besatzungszone 90 ha Bodenfläche aufgeteilt. Seit der Verwaltungsreform von 1952 gehörte Gutengermendorf zum Kreis Gransee des Bezirks Potsdam. Eine Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft wurde 1953 gegründet.[3]

Von 1992 bis 1997 wurde die Gemeinde Gutengermendorf durch das Amt Löwenberg verwaltet und wurde 1993 Teil des neuen Landkreises Oberhavel. Der Haltepunkt an der Bahnstrecke wurde 1995 geschlossen. Am 31. Dezember 1997 wurde das Amt Löwenberg aufgelöst und Gutengermendorf schloss sich mit neun weiteren Gemeinden zur neuen Gemeinde Löwenberger Land zusammen. Gutengermendorf bildet seitdem einen Ortsteil.[1]

Einwohnerentwicklung

Die folgende Tabelle zeigt die Einwohnerentwicklung von Gutengermendorf zwischen 1875 und 1996 im Gebietsstand des jeweiligen Stichtages:[4]

Stichtag Einwohner Bemerkungen
Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort.
454 Volkszählung
Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort.
480 Volkszählung
Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort.
463 Volkszählung
Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort.
485 Volkszählung
Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort.
434 Volkszählung
Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort.
415 Volkszählung
Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort.
598 Volkszählung
Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort.
588 Volkszählung
Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort.
437 Volkszählung
Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort.
490 Volkszählung
Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort.
361 Volkszählung
Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort.
360 Tag der Deutschen Einheit
Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort.
323 letzter Stichtag vor Gemeindefusion

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Die Kirche Gutengermendorf wurde im 13. Jahrhundert aus bearbeiteten Feldsteinen erbaut. Es besteht aus einem Langhaus mit eingezogenem Chor und einem breiten Turmhaus. An der Westseite findet sich ein dreifach abgestuftes Spitzbogenportal. In der Kirche finden sich eine kleine Glocke von 1483, ein Schrein aus der Frührenaissance, Kirchengestühl von 1693 und eine Kanzel von 1697. Die Friedhofmauer besitzt ein Renaissanceportal.[3]

Weblinks

Commons: Gutengermendorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Gemeinde Löwenberger Land. In: service.brandenburg.de. Das Dienstleistungsportal der Landesverwaltung. Landesregierung Brandenburg, abgerufen am 21. Juli 2015.
  2. Brandenburg-Viewer. Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg, abgerufen am 21. Juli 2015.
  3. a b c Lieselott Enders: Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil II. Ruppin. Klaus D. Becker, Potsdam 2011, ISBN 978-3-941919-79-2, S. 69 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik Land Brandenburg (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Oberhavel (= Beitrag zur Statistik. Band 19.7). Potsdam 2006 (PDF-Datei; 0,3 MB).