Hannoverscher Radsport Club von 1912

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Hannoverscher Radsport Club von 1912
(HRC)
Logo
Rechtsform eingetragener Verein
Gründung 1. Februar 1912
Sitz Weddigenufer 23, 30167 Hannover
Zweck Förderung des Radsports
Vorsitz Ingvar Vollprecht (Vors.), Reinhard Kramer (Ehrenvors.)
Mitglieder ca. 250 (2012)[1]
Website www.hrc1912.de

Der Hannoversche Radsport Club von 1912 e.V. (HRC) ist ein Radsport-Verein in Hannover, der neben Radrennen auch Radtourenfahren und gemütliches Radwandern anbietet. Das Vereinshaus findet sich im Stadtteil Calenberger Neustadt, Weddigenufer 23, kaum 100 Meter vor dem Zusammenfluss von Leine und Ihme.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Radsport-Club Zugvogel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Noch im Deutschen Kaiserreich gründeten 1912 zwölf Einzelfahrer des Reichs-Verbandes Allgemeine Radfahrer-Union den „Radsport-Verein Zugvogel“. Schon ein Jahr später organisierte der Verein das Rennen um den „Großen Heidepreis“, der von Hannover nach Walsrode und zurück führte.[2]

In der Weimarer Republik holte der Verein den Titel als Deutscher Meister im Vereins-Mannschaftsfahren, im Jahr darauf stellte er 1925 den Deutschen Rasen-Radballmeister. 1928 gerieten die Mitglieder in Kontroversen hinsichtlich der Bindung an Sponsoren der Industrie – erst nach der Zeit des Nationalsozialismus vereinigten sich die Mitglieder 1946 wieder.[2] Trotz der zuvor durch die Luftangriffe auf Hannover im Zweiten Weltkrieg zu 90 % zerstörten Innenstadt[3] entwickelte sich die Stadt zu einer Hochburg des Radrennens mit regelrechten „Fahrradschlachten“ und heute kaum noch vorstellbaren Zuschauermassen.[4] Bald konnte der Radsport-Club bundesweit beachtete Erfolge verbuchen:[2] Otto Gremblewski wurde 1953 in Solingen „auf einer sehr schweren Strecke“ Deutscher Jugendmeister, Hanns Brinkmann am 22. Juli 1956 Deutscher Meister bei den Amateuren.[5]

Radsport-Vereinigung Zugvogel-Albatros von 1912[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den Wiederaufbaujahren mangelte es Anfang der 1960er Jahre an Nachwuchs, woraufhin 1965 der „Zugvogel“ mit dem „Bicycle-Club Albatros Hannover von 1897“ fusionierte zur „Radsport-Vereinigung Zugvogel-Albatros von 1912 e.V.“, der dadurch mit 106 Mitgliedern seinerzeit zum drittgrößten Radsportverein in Norddeutschland aufstieg.[2] Nur drei Jahre später fusionierte dieser 1968 wiederum mit dem Radsport-Club Schwarz-Weiß zum „Hannoverschen Radsport Club von 1912“.[2]

Hannoverscher Radsport Club von 1912 e.V.[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der nun größere Verein kann neben zahlreichen anderen Erfolgen in Landesmeisterschaften auf den Gewinn der Deutschen Meisterschaft im 1.000-m-Zeitfahren 1971 durch den Fahrer Karl Köther jun. zurückblicken.[6]

Der Verein war Ausrichter für die Deutsche Meisterschaft der Damen 1974.[6] Im Jahr darauf initiierte der langjährige Vorsitzende des Clubs, Reinhard Kramer,[7] die „Nacht von Hannover[6] – das nächtliche Rennen anfänglich rund um die Markthalle, später um das Opernhaus, fand bis einschließlich des Jahres 2011 jährlich statt.[8]

Titel & Erfolge (unvollständig)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Club-Information / Hannoverscher Radsport-Club v. 1912 e.V., Mitteilungsblatt des Hannoverschen Radsport-Clubs v. 1912 e.V., Jg. 18, Nr. 1, 1985 u.ö. DNB 551489219

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Festschrift und Chronik des Hannoverschen Radsport-Clubs von 1912 e.V. zum 75jährigen Jubiläum , Hannover: Eigenverlag, 1987
  • Ein Verein stellt sich vor / Hannoverscher Radsport-Club v. 1912, Hannover: Eigenverlag, 1987
  • 75 Jahre Hannoverscher Radsport-Club von 1912 e.V. 1912–1987, Hannover: Eigenverlag, 1987
  • Karl-Heinz Grotjahn M.A.: Hannoverscher Radsport-Club (HRC) von 1912 e.V.. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 265.
  • Club-Information / Hannoverscher Radsport-Club v. 1912 e.V., Mitteilungsblatt des Hannoverschen Radsport-Clubs v. 1912 e.V., Jg. 18, Nr. 1, 1985 -
  • Edda Rogge, Reinhard Kramer, Thomas Munz: Hannoverscher Radsport Club von 1912 e.V. Ein Streifzug durch 100 Jahre Vereinsgeschichte [hier abgekürzt: ... 100 Jahre], Hannover: Eigenverlag, 2012

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Uwe Schünemann: Grußwort von Herrn Minister Uwe Schünemann zum 100-jährigen Bestehen des Hannoverschen Radsport Clubs von 1912. In: Edda Rogge, Reinhard Kramer, Thomas Munz: Hannoverscher Radsport Club ... (siehe Literatur), S. 5
  2. a b c d e Karl-Heinz Grotjahn M.A.: Radsport-Verein Zugvogel. In: Stadtlexikon Hannover, S. 512
  3. Waldemar R. Röhrbein in: Stadtlexikon Hannover, S. 687
  4. ... 100 Jahre, S. 30
  5. ... 100 Jahre, S. 31
  6. a b c Karl-Heinz Grotjahn M.A.: Hannoverscher Radsport-Club (HRC) von 1912 ... (siehe Literatur)
  7. Jan Sedelies: Reinhard Kramer / Der Rastlose in der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung vom 15. Juni 2010, zuletzt abgerufen am 30. April 2012
  8. Karl-Heinz Grotjahn M.A.: Nacht von Hannover. In: Stadtlexikon Hannover, S. 459
  9. ... 100 Jahre, S. 51

Koordinaten: 52° 22′ 39,1″ N, 9° 42′ 56,4″ O