Hans Heinrich von Katte

Hans Heinrich von Katte

Hans Heinrich Graf von Katte (* 16. Oktober 1681 in Angerburg; † 31. Mai 1741 in Reckahn) war ein preußischer Generalfeldmarschall.

Leben

Herkunft

Hans Heinrich von Katte wurde als Sohn des sachsen-coburgischen Hofmarschalls Hans von Katte (* 16. Juni 1633; † 24. Januar 1684) und dessen Ehefrau Eva Auguste von Stammern (* 14. Januar 1645; † 26. Januar 1684) geboren.

Militärkarriere

Katte trat zunächst in gothaische Dienste, wo er 1703 Major wurde und am Feldzug 1702/13 teilnahm. Während des Krieges trat er am 16. Januar 1705 als Oberstleutnant und Generaladjutant des Königs Friedrich I. in preußische Dienste. Bereits am 28. Juli 1705 wurde er Oberst und im folgenden Jahr ernannte ihn der König am 1. April zum Chef des Kürassierregiments Nr. 9. Mit diesem kämpfte er bei Ramillies, Oudenaarde und Malplaquet. Auch konnte er sich während des Pommernfeldzuges 1715/16 bei der Belagerung von Stralsund besonders auszeichnen. Am 6. Juli 1718 wurde er Generalmajor.

Der König nahm Katte in den Johanniterorden auf und schlug ihn am 29. Juli 1731 zum Ritter des Schwarzen Adlerordens. Später erhielt er mehrere große Kommandos bei Kavallerieübungen und einige besondere Aufträge des preußischen Königs Friedrich Wilhelm I. Am 5. Juli 1731 wurde er zum Generalleutnant und am 17. Juli 1736 zum General der Kavallerie befördert. Ab 1734 war Katte Gouverneur von Kolberg. Im Juni 1740 wurde er Generalfeldmarschall und mit seiner Familie in den Grafenstand erhoben.

Katte ließ 1706/07 die Ostgruft an der Kirche in Wust und 1726/27 das dortige Herrenhaus erbauen. 1726 erwarb er das Patronatsrecht für die Dorfkirchen in den Wuster Ortsteilen Wust, Melkow und Sydow.

Familie

Katte war zweimal verheiratet. Seine erste Frau war Dorothea Sophie Reichsgräfin von Wartensleben (* 13. November 1684; † 5. November 1707 in Brüssel), Tochter des Feldmarschalls Alexander Hermann Reichsgraf von Wartensleben. Das Paar hatte folgende Kinder:

• Hans Hermann (* 8. Februar 1704; † 6. November 1730), der unglückliche Freund des späteren Königs Friedrich II.
• Luise Charlotte (* 30. November 1705 in Wust; † 14. Januar 1706 ebenda)
• Sophie Henriette (* 5 Oktober 1706 in Brüssel; † 11. Dezember 1759) ∞ Generalleutnant Friedrich Wilhelm von Rochow (* 11. August 1689; † 22. Dezember 1754)

Seine zweite Frau war Katharina Elisabeth von Bredow (* 11. April 1696; † 18. Juli 1736). Das Paar hatte folgende Kinder:

• Elisabeth Katharina (* 4. Februar 1714 in Wust) ∞ Johann Gebhard von Winterfeld (1704–1778)
• Luise Charlotte (* 1718; † 16. Januar 1789) ∞ Karl Ludolf von Bismarck (* 13. Februar 1700; † 17. September 1760)
• Friedrich Wilhelm Ludewig (* 6 Januar 1721; † 27. Juni 1748) Rittmeister und Kompaniechef im Kürassierregiment Nr.9
• Friedrich Albrecht Wilhelm (* 24. November 1725; † 14. Oktober 1748) Stabsrittmeister im Kürassierregiment Nr. 9

Die Schwester von Hans Heinrich von Katte, Sophie Dorothea von Bismarck-Schönhausen, ist eine Vorfahrin des Reichskanzlers Fürst Otto von Bismarck

Letzte Ruhestätte

Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Südwestkirchhof Stahnsdorf im Garnisons- und Gedächtnisgrab, Block Epiphanien, Feld 1a.

• 
  Ostgruft in Wust
• 
  Herrenhaus

Weblinks

• Stammbaum
• Stammbaum

Literatur

• Kurt von Priesdorff: Soldatisches Führertum, Band 1, Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg, o.J., S. 118–119
• Ernst Friedländer: Katte, Hans Heinrich Graf von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 15, Duncker & Humblot, Leipzig 1882, S. 455.