Heidulf Gerngross

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Heidulf Gerngross (* 1939 in Kötschach) ist ein österreichischer Architekt, Künstler und Herausgeber einer Kulturzeitschrift.

Heidulf Gerngross: Archiquantenlampe, gezeigt bei der Biennale für Lichtkunst Austria 2010

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heidulf Gerngross wurde 1939 in Kötschach in Kärnten geboren. Er absolvierte Architekturstudien in Wien und Graz sowie ein Studium der Malerei in Tokio. Sein Postgraduate Studium (Urban Design) machte er an der UCLA Los Angeles, das er 1971 mit dem Master of Science in Urban Land Economics abschließen konnte. 1976 gründete er das Architekturbüro Gerngross-Richter mit Helmut Richter. Gemeinsam mit Robert Schwan gründete er das Gerngross Atelier, Der Gerngrossraum, Gerngross ST/A/D. Den Archiquanten (Architekturteilchen zur Proportionierung architektonischen Machens) erfand er 1995. Ein Jahr später erregte er mit einigen Projekten seiner Gerngross-Werkstatt Wien Aufsehen, darunter die 1. Wiener Loft-Siedlung und die Friedrich Kiesler Schule in Wien-Leopoldstadt.[1] 2002 wurden seine Beiträge casa privata und aula discorsiva bei der Architektur-Biennale 2002 in Venedig gezeigt. Das Architekturmodell capella bianca wurde daraufhin vom MAK angekauft.[2]

Seit 2003 ist Gerngross Herausgeber des Printmediums ST/A/R, Städteplanung, Architektur, Religion. Der Film Der Archistrator, Heidulf Gerngross von RAUM.FILM. Wien wurde 2004 im Topkino Wien der Öffentlichkeit vorgestellt.[3]

2008 erhielt er den Preis der Stadt Wien für Architektur.[4]

Heidulf Gerngross lebt und arbeitet in Wien und Melk. Mit drei Frauen hat Gerngross insgesamt sechs Kinder, die zwischen 1962 und 2006 geboren wurden.

Wissenswertes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gerngross-Säule von Franz West

Am 28. August 2007 wurde am Fuße der Rahlstiege in Wien eine Säule des Künstlers Franz West enthüllt, auf deren Spitze ein Ei thront. Auf diesem ist der Schriftzug Gerngross spiegelverkehrt angebracht.[5] Der Schriftzug bezieht sich nicht auf das in der Nähe befindliche Kaufhaus Gerngross, sondern auf den Künstler Heidulf Gerngross.

Ausstellungen, Lautsprecherlesungen, Architekturaktionen (Auszug)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1968–1978 Volksbuch-Raumalphabet (erster Computerroman der Welt)
  • 1978 25 Jahre Ingeborg-Bachmann-Preis, Teilnahme; Kärnten
  • 1979 Tonmonument. Teilnahme am Steirischen Herbst gemeinsam mit Valie Export und Helmut Richter
  • 1980 Volksbuch Ars Electronica, Linz
  • 1993 Weinviertler Fotowochen (1989–1993). Eine Zwischenbilanz. Niederösterreichisches Landesmuseum
  • 2001 liquid künstlerhaus Wimmer – Cooper – Gerngross, Künstlerhaus, Wien
  • 2001 Heidulf Gerngross, Architekturperformance, MUMOK (Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig), Wien
  • 2002 8. Internationale Architektur-Biennale, Venedig; Ankauf der „Capella Bianca“ Ausstellungsstück Biennale in Venedig 2002 (Architekturmodell) durch die MAK-Sammlung für Gegenwartskunst[6]
  • 2003 ST/A/R Präsentation, ArchitekturZentrum Wien
  • 2003 A Design now: Contemporary Design in Austria, Austrian Cultural Forum, New York
  • Franz West im Gespräch mit Heidulf Gerngross, Kunsthaus Bregenz
  • 2004, Niemandsland. Modelle für den öffentlichen Raum Künstlerhaus Wien
  • ST/A/R-Zeitungspräsentation. Museum für angewandte Kunst, MAK, Wien
  • 2005 Die Enzyklopädie der wahren Werte, forum experimentelle architektur, Künstlerhaus Wien
  • ARTmART 2007, Künstlerhaus Wien
  • 2008 Die Wiener Kunstszene kommt nach Linz mit dabei ein paar Russen, Galerie ARTPARK Linz
  • 2009 Das Spiel der Mächtigen. Heidulf Gerngross archistriert Franz Wests Nageltower. MAK Wien[7][8]
  • 2010 Postsuprematistische Datenblätter – Friedrich und Lilian Kiesler-Privatstiftung, Wien[9]

Ehemalige Mitarbeiter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Heidulf Gerngross: Volksbuch. Rhombus-Verlag, Wien 1978, ISBN 3-85394-009-9.
  • 1993 Katalog: Niederösterreichisches Landesmuseum: Fluss. Weinviertler Fotowochen (1989–1993). Eine Zwischenbilanz. Hrsg. Amt der Niederösterreichischen Landesregierung.
  • Heidulf Gerngross: ABC des Raumes. Verlag Bibliothek der Provinz, Weitra 2014, ISBN 978-3-99028-424-7.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Heidulf Gerngross – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. nextroom Datenbank (abgerufen am 4. Oktober 2009)
  2. Kulturaxe (abgerufen am 4. Oktober 2009)
  3. Nextroom Datenbank (abgerufen am 4. Oktober 2009)
  4. Preisträgerinnen und Preisträger – Preise der Stadt Wien (Memento des Originals vom 7. Juni 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wien.gv.at (abgerufen am 9. Februar 2017)
  5. Bericht über Gerngross-Säule von Franz West im ORF (abgerufen am 4. Oktober 2009)
  6. Der Wahnsinn braucht Methode. In: basis-wien.at. Kunst- und Forschungsdatenbank basis wien, abgerufen am 24. April 2023 (Bericht in ORF Kultur).
  7. Pressemeldung MAK@1@2Vorlage:Toter Link/www.mak.at (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  8. Das Spiel der Mächtigen. MAK Wien@1@2Vorlage:Toter Link/www.mak.at (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  9. Vernissage, das Magazin für aktuelles Ausstellungsgeschehen, Ausgabe 294, S. 50–51, mit farbigen Abbildungen
  10. Andreas Mühlbauer. In: archINFORM; abgerufen am 7. Februar 2022.