Heinrich Troeger
Heinrich Troeger (* 4. März 1901 in Zeitz; † 28. August 1975 in Bad Nauheim) war ein deutscher Jurist und Politiker (SPD).
Leben und Beruf
Troeger wurde als Sohn eines Kreismedizinalrats geboren. Nach dem Abitur am humanistischen Gymnasium nahm er ein Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in Breslau, Würzburg und Halle auf, das er 1922 mit der Promotion zum Dr. jur. beendete. Seit 1925 war er Regierungsassessor bei den Landratsämtern in Euskirchen und Dortmund. Von 1934 bis 1945 war er als Fachanwalt für Devisen- und Steuerrecht in Berlin tätig, zuletzt mit der Bezeichnung Verwaltungsrechtsrat.
Nach dem Zweiten Weltkrieg siedelte Troeger nach Westdeutschland über und ließ sich in Hessen nieder. Er wurde 1947 zum Ministerialdirektor im hessischen Finanzministerium ernannt und übernahm von 1947 bis 1949 das Amt des Generalsekretärs des Länderrats des Vereinigten Wirtschaftsgebiets. 1950/51 war er Ministerialdirektor im nordrhein-westfälischen Finanzministerium und gleichzeitig Stellvertreter von Minister Heinrich Weitz. Außerdem war er Mitglied in verschiedenen Aufsichtsräten.
Troeger war 1956/57 Präsident der hessischen Landeszentralbank und von 1958 bis 1969 Vizepräsident der Deutschen Bundesbank. Er leitete eine nach ihm benannte Kommission zur Reform der Finanzverfassung.
Abgeordneter
Troeger war seit 1922 Mitglied der SPD. Während der Zeit der Weimarer Republik war er von 1929 bis 1933 Mitglied des niederschlesischen Provinziallandtags und des dortigen Provinzialausschusses. Troeger wurde 1954 in den hessischen Landtag gewählt, dem er bis zu seiner Mandatsniederlegung am 3. Februar 1958 angehörte.
Öffentliche Ämter
Troeger war seit 1926 Erster Bürgermeister der Stadt Neusalz. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde er 1933 seines Amtes enthoben. 1945/46 war er Oberbürgermeister der Stadt Jena. Vom 10. Januar 1951 bis zum 26. September 1956 amtierte er als hessischer Staatsminister der Finanzen in der von Ministerpräsident Georg-August Zinn geführten Landesregierung.
Ehrungen
- 1966: Großes Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband der Bundesrepublik Deutschland
Veröffentlichungen
- Der Kapitalverkehr im deutschen Devisenrecht, 1934
- Import und Export nach deutschem und ausländischem Devisenrecht, 1940
- Steuerstrafrecht, 1943
- Aufsätze
- Thilo Vogelsang: Oberbürgermeister in Jena 1945/46. Aus den Erinnerungen von Dr. Heinrich Troeger. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, 25. Jahrg., 4. H., Beiträge aus dem Institut für Zeitgeschichte (Okt., 1977), S. 889-930 (PDF).
Weblinks
- Biographie bei der Friedrich-Ebert-Stiftung
- Literatur von und über Heinrich Troeger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Armin Schmidt | Oberbürgermeister von Jena 1945–1946 | Heinrich Mertens |
Personendaten | |
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NAME | Troeger, Heinrich |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Jurist und Politiker (SPD), MdL, Oberbürgermeister von Jena, hessischer Staatsminister |
GEBURTSDATUM | 4. März 1901 |
GEBURTSORT | Zeitz |
STERBEDATUM | 28. August 1975 |
STERBEORT | Bad Nauheim |
- SPD-Mitglied
- Bürgermeister (Jena)
- Landtagsabgeordneter (Hessen)
- Mitglied des Provinziallandtages von Niederschlesien
- Finanzminister (Hessen)
- Person (Deutsche Bundesbank)
- Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes mit Stern und Schulterband
- Deutscher
- Geboren 1901
- Gestorben 1975
- Mann
- Ministerialbeamter (Nordrhein-Westfalen)
- Jurist in der Finanzverwaltung