Heinz-Walter Friedriszik

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Heinz-Walter Friedriszik genannt „Zik“ (* 24. Januar 1953; † 1. Juni 2016 in Köln[1]) war ein deutscher Fotojournalist und Kölner Mundartsänger.

Leben

Heinz-Walter Friedriszik war gelernter Elektroinstallateur. Nach einem Betriebsunfall war er als gelernter kaufmännischer Angestellter und als Neon-Monteur tätig.[2]

Er war als Fotojournalist vom Juli 1980 bis zu seinem Tod für die Boulevardzeitung Express tätig. Innerhalb Kölns galt er als eines der letzten Kölschen Originale, wurde auch als „Kult-Fotograf“ bezeichnet[3], und wurde allgemein nur „Zik“ genannt. Eines seiner früheren Markenzeichen war, dass er auf Rollschuhen in und durch Köln seiner Arbeit nachging. Er wurde so zum Sinnbild eines „rasenden Reporters“.[4]

Durch seine Arbeit erlangte er insbesondere innerhalb Kölns Bekanntheit, in der Branche aber auch weit über die Stadtgrenzen hinaus.[5] Zu seinem Fotorepertoire gehörten neben Fotos von Prominenten und Events auch aktuelle Nachrichtenbilder aus Köln.[6] So gelang es ihm beispielsweise während des G8-Gipfels in Köln 1999, den US-amerikanischen Präsidenten Bill Clinton im historischen Rathaus beim Dirigieren des Jugendchors Sankt Stephan zu fotografieren. Friedriszik hatte sich von anderen Fotografen abgesetzt und auf der Treppe platziert, um Clinton beim Eintrag in das Goldene Buch der Stadt fotografieren zu können, als dieser spontan die Treppe empor kam um zu dirigieren.[7] Einige seiner Fotos wurden für Bücher und Plattencover verwendet, beispielsweise in der Chronik Köln (Chronik Verlag, 1997)[8], im Kulturverführer Köln (Helmut Metz Verlag, 2005)[9], in Mike Krügers Mein Gott, Walther - Das Leben ist oft Plan B (Piper, 2015)[10], im NRW-Lexikon (Springer-Verlag, 2013)[11], in Johannes Heesters – ein Mensch und ein Jahrhundert (Schwarzkopf & Schwarzkopf)[12], in Jürgen Trimborns Biografie über Rudi Carrell (Bertelsmann, 2006)[13] und Michael Lesch als „der Fahnder“ in der Rolle als „Martin Riemann“ in dessen autobiografischem Werk Ein Jahr Hölle – So besiegte ich den Krebs (Bastei Lübbe, 2002).[14]

Zudem sang und musizierte Friedriszik mit der Mundharmonika bei verschiedenen Anlässen. Einige seiner Lieder wurden aufgenommen.[15]

Heinz-Walter Friedriszik verunfallte im Alter von 63 Jahren tödlich in seiner Wohnung.

Musik

  • 1977/78: Kölsche Fastelovend (Mer fiere Fastelovend) (mit Marie-Luise Nikuta; Edition Melodia Hans Gerig; veröffentl. auf mehreren Tonträgern)[16]
  • 2005: Hustensaft (EMI Partnership Musikverlag; veröffentlicht auf Megajeck 9)[17]
  • 2006: Pressefotograf (De Bläck Fööss Musikverlag; veröffentlicht auf Megajeck 10)[18]
  • 2007: Kaffeeklatsch (veröffentlicht auf Megajeck 11)[19]
  • 2008: Kumm, dun schön laache (Dabbelju Music; veröffentlicht auf Megajeck 12)[20]
  • 2009: Der Nüggel (Dabbelju Music; veröffentlicht auf Megajeck 13)[21]
  • 2012: Ming Stadt (veröffentlicht auf Megajeck 16)[22]
  • 2012: Et weed Zigg (Dabbelju Music; veröffentlicht auf Weihnacht en Kölle - Die 40 schönsten Weihnachtslieder) [23]
  • 2013: Loss mer jet noh Neppes gonn (veröffentlicht auf Megajeck 17)[24]
  • 2014: Ich ben Kölsch (mit dem Kölner Jugendchor Sankt Stephan[25]; veröffentlicht auf Megajeck 18)[26]

Rezeption

Bereits 1983 schrieb die Kölner Band Bläck Fööss, die auch als Autogrammkartenmotiv ein Tanzbrunnen-Foto von Friedriszik verwendet hatten, den Song Pressefotograf für und über ihn.[27]

„Ich han immer alles em Visier, un wenn irjendeiner mich beim Knipse hindere well, ich sagen dir, do wäden ich zom Dier.“

Text im Song Pressefotograf von Bläck Fööss; Text: „Erry“ Stoklosa

Über Friedriszik berichtet wurde unter anderem Ende September 1991 in einer Episode der ZDF-Reihe Aspekte und 1993 im Dokumentarfilm Harte Jobs. Jürgen Zeltinger widmete ihm 2005 den Song D'r Foto Zik (ZettXpress feat. Jürgen Zeltinger).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Nachruf Express-Fotograf Zik ist tot. Kölner Stadt-Anzeiger, 1. Juni 2016.
  2. Zik EXPRESS bei Kressköpfe; abgerufen am 3. Juni 2015.
  3. Kult-Fotograf Zik mit eigenem Karnevals-Schlager., kressNews, 15. Februar 2007.
  4. Thomas Lückerath: Kölner Fotografen-Legende „Zik“ ist gestorben. DWDL.de, 1. Juni 2016.
  5. 25 Jahre superjeile Zik. Ein Kölner Original feiert 25. Dienstjubiläum: Zik, der Haus- und Hof-Fotograf des "Express"., kressNews, 1. Juli 2005.
  6. Henriette Jedicke: Im Alter von 63 Jahren: Fotograf Zik ist tot. Focus, 1. Juni 2016.
  7. Philipp J. Meckert: 50 Jahre Express – US-Präsident Bill Clinton besucht Köln. Express, 17. Februar 2014.
  8. Carl Dietmar (Hg.) et al.: Chronik Köln. Chronik Verlag, 1997 [3. erg. Aufl.] ISBN 978-3-577-14445-2
  9. Rolf Hosfeld (Hg.): Kulturverführer Köln und Umgebung., Helmut Metz Verlag, 2005, S. 62. ISBN 978-3-937742-05-2
  10. Mike Krüger mit Till Hoheneder: Mein Gott, Walther. Das Leben ist oft Plan B. Piper, München 2015, ISBN 978-3-492-05695-3.
  11. NRW-Lexikon: Politik. Gesellschaft. Wirtschaft. Recht. Kultur. Springer-Verlag, 2013 [2. Aufl.], S. 325. ISBN 978-3-322-97443-3
  12. Simone Rethel-Heesters mit Beatrix Ross: Johannes Heesters. Ein Mensch und ein Jahrhundert. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2006. ISBN 978-3-89602-731-3.
  13. Jürgen Trimborn: Rudi Carrell. Ein Leben für die Show. Die Biographie. Bertelsmann, München 2006. ISBN 978-3-570-00941-3.
  14. Michael Lesch mit Helmut-Maria Glogger: Ein Jahr Hölle. So besiegte ich den Krebs. Bastei Lübbe, Bergisch Gladbach 2002. ISBN 978-3-404-77243-8.
  15. Musik, Persönliche Website.
  16. Kölsche Fastelovend (Mer fiere Fastelovend), Kölsch-Akademie.
  17. Hustensaft, Kölsch-Akademie.
  18. Pressefotograf, Kölsch-Akademie.
  19. Kaffeeklatsch, Kölsch-Akademie.
  20. Kumm, dun schön laache, Kölsch-Akademie.
  21. Der Nüggel, Kölsch-Akademie.
  22. Ming Stadt, Kölsch-Akademie.
  23. Et weed Zigg, Kölsch-Akademie.
  24. Loss mer jet noh Neppes gonn, Kölsch-Akademie.
  25. Trackliste, klaaf – Akademie för uns kölsche Sproch 1/15, S, 35.
  26. Ich ben Kölsch, Kölsch-Akademie.
  27. Hendrik Pusch: Zik (†63) Mit diesem Song setzten die Black Fööss dem EXPRESS-Fotografen ein Denkmal. Express, 2. Juni 2016.