Hermann Worthoff

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Hermann Worthoff (* 23. März 1910 in Bergisch Gladbach; † 28. März 1982 in Eupen, Belgien) war ein deutscher Kaufmann, der als Judenreferent maßgeblich an der Deportation von Juden aus den Ghettos Lublin und Warschau beteiligt war.

Tätigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Worthoff war gelernter Kaufmann, der 1933 der NSDAP sowie der SS beitrat. 1937 war er bei der Gestapo zunächst in Köln, danach 1938 in Klagenfurt tätig. Während des Zweiten Weltkrieges war er vom Mai 1941 bis August 1944 Judenreferent beim Kommandeur der Sicherheitspolizei und des SD Lublin. In dieser Funktion führte er die Räumung des Ghettos Lublin[1] und die Verschleppung in das Vernichtungslager Belzec aus.

Im Juli 1942 war er unter Kommando von Hermann Höfle bei der Räumung des Warschauer Ghettos tätig.[2]

Nachkriegszeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Worthoff lebte nach dem Krieg bis 1953 unter dem Namen Hermann Josef Schmitz als Handelsvertreter. Seine Ehefrau hatte ihn als vermisst gemeldet und bezog Hinterbliebenenrente. Am 16. Dezember 1975 wurde er vom Landgericht Wiesbaden unter anderem wegen Beihilfe zum Mord von 8000 Bewohnern des Ghettos Lublin zu acht Jahren Haft verurteilt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. „Befehlshaber vor Ort“ – Wolfgang Curilla: Der Judenmord in Polen und die deutsche Ordnungspolizei 1939–1945, Paderborn 2011, ISBN 978-3-506-77043-1, S. 767 mit Anm. 14.
  2. Alle Daten s. Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich, aktual. Ausgabe Frankfurt/M. 2005, ISBN 3-596-16048-0, S. 687 / Abgleich mit: Klaus-Peter Friedrich (Bearb.): Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933–1945 (Quellensammlung), Band 9: Polen: Generalgouvernement August 1941–1945, München 2013, ISBN 978-3-486-71530-9, S. 239 mit Anm. 27.