Inge Dick

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Inge Dick im Gespräch mit Tomás Rodriguez Soto am 8. Juni 2015 in ihrer Ausstellung in der Photo Edition Berlin 2015

Inge Dick (* 15. Jänner 1941 in Wien) ist eine österreichische Fotografin und Malerin.

Leben und Wirken

Sie studierte nach dem Besuch der Modeschule Wien in Schloss Hetzendorf ab 1962 Gebrauchsgrafik an der Hochschule für angewandte Kunst Wien.

In dieser Zeit begegnete sie Werken von Karl Prantl, den ZERO-Künstlern und den von Licht durchfluteten Aquarellen Antonio Calderara. Ab 1971 schuf sie als freischaffende Künstlerin konzeptionelle Malerei in der Tradition der klassischen Moderne.

Schon in ihrer Jugend begann ihre Auseinandersetzung mit der Philosophie des Zen-Buddhismus, wobei sie auch Tuschzeichnungen, insbesondere jene des japanischen Malers Sengai kennenlernte.

Während Mitte der 1960er-Jahre kräftige Farben in einer geometrisierenden Formensprache entstanden, kristallisierte sich in den Folgejahren der Weg in die Monochromie heraus. Als geeignetes Medium der optimalen Reproduktion erkannte sie die Fotografie, die sie sich bei Eva Choung-Fux aneignete.

In den 1980er-Jahren wandte sie sich der Polaroid-Fotografie mit dem Ziel zu, die Themen Zeit und Licht sichtbar werden zu lassen. Die intensive Auseinandersetzung mit der Technik der Polaroids führte zur Arbeit mit immer größeren Polaroid-Kameras, letztlich auch mit der weltweit größten (100 x 200 cm) in Boston.[1] Mit der Abbildung monochromer Flächen in bestimmten zeitlichen Abständen zeigte sie die Veränderungen des Lichts im Tagesverlauf.

Ihr erstes, 2007 entstandene Filmprojekt mit dem Titel zinnober zeigt in Echtzeit die Veränderungen einer zinnoberroten Fläche über einen Zeitraum des 13,5 Stunden unter dem Einfluss des Tageslichts im Verlauf eines Augusttages. Der als HD-Video mit Normaloptik im Seitenverhältnis 16:9 mit fixer Blende und einer Auflösung von 1440x1080/50 aufgenommene Film wurde direkt auf die Festplatte gespeichert. Der Film war Anlass für den Schweizer Komponisten Roland Dahinden zur Komposition des Musikstückes zinnober.[2] Ebenso wie beim Filmprojekt zinnober wurden in der Folge auch aus dem Projekt blau, unendlich (2010) Einzelaufnahmen herausgelöst und als Foto- und Pixelarbeiten präsentiert.

Die Künstlerin erhielt fallweiseAufträge im Rahmen von Kunst am Bau und konzipierte und verwirklichte insbesondere in Oberösterreich und Salzburg u.a. Räume in Altersheimen sowie sakrale Räume (Meditationsräume, Kapellen, Aufbahrungshalle). Ihre Werke werden in zahlreichen österreichischen und internationalen Museen und öffentlichen Sammlungen gezeigt.[3]

Inge Dick lebt und arbeitet seit 1984 in Innerschwand am Mondsee in Oberösterreich. Ihre Werke befinden sich in den Sammlungen österreichischer und internationaler Museen.

Ausstellungen

Werke von ihr wurden in zahlreichen Ausstellungen gezeigt, u.a.

Publikationen

Auszeichnungen

Die Künstlerin erhielt eine Reihe von Auszeichnungen (Auswahl):[4]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Zwei mal ein Meter - Ein übergroßes Lichtmodell, Inge Dick: Arbeiten aus dem MUWA in neuem Licht - Lichtzeiten in der Linzer Landesgalerie, in: Webpräsenz des Museums der Wahrnehmung, Graz
  2. In Zinnober ist der Tag noch ganz, in: Webpräsenz von Fischer Film
  3. Umfassende Carl Aigner: Biografie Inge Dick, in: Festschrift zum Alfred-Kubin-Preis 2011, Webpräsenz Gemeindeamt Innerschwand (PDF; 711 kB)
  4. Biografie Inge Dick, in: Festschrift zur Verleihung des Alfred-Kubin-Preises 2011 (PDF; 711 kB)
  5. Malerin Inge Dick erhält Kulturpreis, in: ORF Oberösterreich vom 12. Juli 2011