Isabel da Costa Ferreira

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Isabel da Costa Ferreira (2016)

Isabel da Costa Ferreira (* 15. April 1974 in Same, Portugiesisch-Timor) ist die Ehefrau von Osttimors Staatspräsident Taur Matan Ruak, Juristin und Politikerin.[1]

Leben

Isabel da Costa Ferreira bei einer Denkmaleinweihung in Souro
Isabel da Costa Ferreira (2015)

Isabel da Costa Ferreira wurde als Tochter von Mateus Ferreira und Ana Flora de Jesus Ferreira in der heutigen Gemeinde Manufahi als zweitjüngste von 13 Geschwistern geboren. 1975 wurde Osttimor von Indonesien besetzt. 1980 begann Ferreira die Grundschule und verließ die Sekundärschule 1993. 1998 machte sie ihren Abschluss in Jura an der National University of Denpasar auf Bali. Als Anwältin engagierte sich Ferreira aktiv gegen Menschenrechtsverletzungen der indonesischen Besatzungsmacht in ihrer Heimat. Von 1998 bis 1999 war sie Generalkoordinatorin der Nichtregierungsorganisation „Kontras Timor-Timur“ und von 1999 bis 2001 Direktorin der „Commission of Human Rights Timor-Loro Sa’e“ (CDHTL).[1]

Bei den Wahlen zur Verfassunggebenden Versammlung am 30. August 2001 erhielt Ferreira einen Sitz als Kandidatin der União Democrática Timorense (UDT). Bei der Ausarbeitung der neuen Verfassung arbeitete sie hauptsächlich an den Menschenrechtsparagraphen mit.[1] Allerdings gab sie den Parlamentssitz ab, als sie als Regierungsmitglied der zweiten Übergangsregierung vom 30. September 2001 bis 19. Mai 2002 unter UN-Administrator Sérgio Vieira de Mello als parteilose Beraterin für Menschenrechte arbeitete.[2] Das Amt behielt sie, wenn auch nicht als Regierungsmitglied, auch unter Premierminister Marí Alkatiri bis 2006. Parallel war Ferreira von 2002 bis 2005 Vizepräsidentin des Roten Kreuz Osttimors (CVTL) und Mitglied der Wahrheits- und Freundschaftskommission (CTF) von 2005 bis 2008. In der Regierung von Premierminister José Ramos-Horta vom 14. Juli 2006 bis 19. Mai 2007 hatte Ferreira das Amt der stellvertretenden Justizministerin inne.[1][3] Von 2009 bis 2010 war Ferreira Vorsitzende des Sekretariats zur Unterstützung der Beförderungskommission der Nationalpolizei Osttimors (PNTL) und von 2009 bis 2011 Rechtsberaterin des Staatssekretärs für Verteidigung. Seit 2010 ist Ferreira Vorsitzende der Kommission zur Überwachung des Beförderungsprozesses in der Nationalpolizei und seit 2011 Mitglied der Comissão da Função Pública (CFP, deutsch Kommission des öffentlichen Dienstes).[1]

Weitere Ämter Ferreiras waren Taskforce-Koordinatorin für Nationalen Aktionsplan für Menschenrechte (2003–2006), Taskforce-Mitglied für die Ausarbeitung des Gesetzes für ehemalige Kombatanten (2004–2005), Taskforce-Mitglied für die Bildung der Kommission für vermißte Personen (2005), Mitglied der ständigen Gruppe von Regierung und Kirche (2005), Mitglied der Nationalen Kommission für Kinderrechte (2005–2006), Mitglied des Hohen Rates der Justiz (2006–2011), Koordinatorin der Kommission zur Bildung eines Grenzmanagementkommitees (2009–2010), Koordinatorin der Verhandlungskommission für die Zusatzversorgungsvereinbarung der Nationalpolizei (2009–2010) und Mitglied der Reform des Sicherheitssektors (2009–2010). Außerdem nahm Ferreira an zahlreichen internationalen Konferenzen als Rednerin teil.[1]

Privates

Isabel da Costa Ferreira mit ihrem Mann Taur Matan Ruak (2013)

Ferreira ist seit Mai 2001 mit Taur Matan Ruak verheiratet. Gemeinsam haben sie zwei Töchter und einen Sohn. Ferreira spricht Tetum, Portugiesisch und Bahasa Indonesia.[1]

Weblinks

Commons: Isabel da Costa Ferreira – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Timor Foundation: First Lady Isabel da Costa Ferreira, abgerufen am 2. September 2014.
  2. Webseite der Regierung Osttimors: II UNTAET Transitional Government (englisch)
  3. Webseite der Regierung Osttimors: WII Constitutional Government (englisch)