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Jagdfliegerführer Deutsche Bucht

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Jagdfliegerführer Deutsche Bucht

Aktiv 1. Dezember 1939 bis 1. Dezember 1943
Staat Deutsches Reich NS Deutsches Reich
Streitkräfte Wehrmacht
Teilstreitkraft Luftwaffe
Typ Kommandobehörde
Standort Jever[1] (Dezember 1939 bis Dezember 1943)
Stade[2] (Dezember 1943)
Jagdfliegerführer
Erster Jagdfliegerführer Generalmajor Karl-August Schumacher
Letzter Jagdfliegerführer Oberst Johann Schalk

Jagdfliegerführer Deutsche Bucht war ab dem 1. Dezember 1939 die Bezeichnung einer Dienststellung bzw. einer Kommandobehörde auf Brigadeebene der deutschen Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg. Ihre Hauptaufgabe war die Luftkriegsführung und die Luftraumverteidigung im Bereich der Deutschen Bucht gegen westalliierte Einflüge.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Etatisierung der Kommandobehörde erfolgte am 1. Dezember 1939 in Jever. Sie war nach der Deutschen Bucht benannt, einer Bucht der Nordsee vor der dänisch-deutsch-niederländischen Nordseeküste. Dieser geografische Raum stellte auch den Einstzraum des Jagdfliegerführers dar. Erste Bedeutung erlangte der Jagdfliegerführer mit dem Luftgefecht über der Deutschen Bucht am 18. Dezember 1939. Die Primäraufgabe des Jagdfliegerführers bestand in der operativen und taktischen Führung der in seinem Gebiet stationierten Jagdfliegerverbände. Ferner unterrichtete er seine vorgesetzten Dienststellen über Missstände, Verluste, Erfolge sowie einfliegende Feindkräfte, Wetterverhältnisse oder stellte Anforderung von Personal und/oder Ersatzmaschinen. Während des Westfeldzuges ab dem 10. Mai 1940 war der Jagdfliegerführer Deutsche Bucht der Luftflotte 2 unterstellt.[3] Mit Wirkung zum 1. Dezember 1943 wurde die Dienststelle in Jagdfliegerführer 2 umbenannt.[4]

Jagdfliegerführer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Oberst Johann Schalk (Bildmitte) im Gespräch mit Oberstleutnant Theodor Rossiwall. (Aufnahme von Juni 1940)
Dienstgrad Name Datum
Generalmajor Karl-August Schumacher 12. Dezember 1939 bis 31. Juli 1941[5]
Generalleutnant Werner Junck 1. August 1941 bis 31. Dezember 1941[6]
Oberst Friedrich Vollbracht (Vertretungsweise) Januar 1942
Generalleutnant Werner Junck 1. Februar 1942 bis 31. März 1942
Generalmajor Hermann Frommherz 1. April 1942 bis 30. September 1942[7][8]
Oberst Karl Hentschel 17. August 1942 bis 1. Oktober 1943
Oberst Johann Schalk 1. Oktober 1943 bis Umwandlung

Unterstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unterstellung von bis
Luftflotte 2 1. Dezember 1939 1. April 1941
Jagdfliegerführer Mitte 1. April 1941 1. Februar 1942

Unterstellte Verbände[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verbände am 10. Mai 1940[9] Flugzeuge Flugzeugtypen Liegeplatz Lage
Soll[A 1] Ist[A 2]
Stab/Jagdgeschwader 1 4 4 Messerschmitt Bf 109E Jever[10] Welt-Icon
II./Trägergruppe 186 40 48 Wangerooge[11] Welt-Icon
I./Lehrgeschwader 2 40 48 Wyk[12]
Esbjerg[13]
Welt-Icon
Welt-Icon
II./Jagdgeschwader 2 40 47 Hamminkeln[14] Welt-Icon
IV./Jagdgeschwader 2 40 31
36
Messerschmitt Bf 109D
Arado Ar 68
Hopsten[15] Welt-Icon
Insgesamt 164 214

Anmerkungen

  1. Sollstärke nach Kriegsausrüstungsnachweis
  2. Iststärke (die tatsächlich in der Einheit vorhandenen Flugzeuge)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945, Vierzehnter Band, Die Landstreitkräfte: Namensverbände/Die Luftstreitkräfte (Fliegende Verbände)/Flakeinsatz im Reich 1943–1945, Biblio Verlag Osnabrück 1980, ISBN 3-7648-1111-0

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–45 Germany (1937 Borders), S. 311, abgerufen am 3. März 2024.
  2. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–45 Germany (1937 Borders), S. 623, abgerufen am 3. März 2024.
  3. Ulf Balke: Der Luftkrieg in Europa 1939–1941. Bechtermünz Verlag, Augsburg 1998, ISBN 3-86047-591-6, S. 401–405 (1057 S.).
  4. Georg Tessin, S. 316
  5. Karl Friedrich Hildebrand: Die Generale der deutschen Luftwaffe 1935–1945 Teil II, Band 3: Odebrecht–Zoch, Biblio Verlag, Osnabrück 1992, ISBN 3-7648-2207-4, S. 269–270
  6. Karl Friedrich Hildebrand: Die Generale der deutschen Luftwaffe 1935–1945, Teil II, Band 2: Habermehl–Nuber, Biblio Verlag, Osnabrück 1991, ISBN 3-7648-1701-1, S. 142–143
  7. Jochen Prien: Die Jagdfliegerverbände der deutschen Luftwaffe 1934 bis 1945: Vorkriegszeit und Einsatz über Polen, 1934 bis 1939, Struve-Druck, Eutin, 2000, ISBN 3923457545
  8. Karl Friedrich Hildebrand: Die Generale der deutschen Luftwaffe 1935–1945, Teil II, Band 1: Abernetty–v.Gyldenfeldt, Biblio Verlag, Osnabrück 1990, ISBN 3-7648-1701-1, S. 325–326
  9. Leo Niehorster: Battle for France, German Air Force, 2nd Air Force, 10th May 1940, abgerufen am 2. März 2024.
  10. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–45 Germany (1937 Borders), S. 310, abgerufen am 3. März 2024.
  11. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–45 Germany (1937 Borders), S. 672, abgerufen am 3. März 2024.
  12. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–45 Germany (1937 Borders), S. 717, abgerufen am 3. März 2024.
  13. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–45 Luftwaffe Airfields 1935–45 Denmark, S. 7, abgerufen am 7. Februar 2022.
  14. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–45 Germany (1937 Borders), S. 269, abgerufen am 3. März 2024.
  15. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–45 Germany (1937 Borders), S. 295, abgerufen am 3. März 2024.