Jan Vlachý

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Jan Vlachý (* 7. Februar 1937 in Plzeň; † 27. September 2010 in Berlin) war ein tschechischer Informationswissenschaftler; er gilt als einer der Mitbegründer der Scientometrie.

Leben

Jan Vlachý studierte Kernphysik in Prag, wandte sich aber bereits Mitte der 1960er Jahre während seiner Tätigkeit an der Tschechoslowakischen Akademie der Wissenschaften (ČSAV) der quantitativen Wissenschaftsforschung, speziell der Scientometrie und Bibliometrie zu.[1] Vlachý publizierte zu zahlreichen Teilgebieten dieser Wissenschaftsdisziplinen. Hervorzuheben sind seine Arbeiten zu Lotkas Gesetz (Lotka’s law) und der Nachweis, dass ähnliche Potenzgesetze in sehr unterschiedlichen Bereichen von Natur-, Sozial- und Geisteswissenschaften gelten.[2] Von 1967 bis 1986 war Vlachý geschäftsführender Herausgeber (Executive Editor) des „Czechoslovak Journal of Physics“. Viele seiner bibliometrischen Analysen der physikalischen Forschung wurden monatlich als Kurzmitteilungen in dieser Zeitschrift veröffentlicht.[3]

1989 erhielt Jan Vlachý für seine Verdienste in der quantitativen Wissenschaftsforschung den Derek John de Solla Price Award der Zeitschrift „Scientometrics“.[4]

Der wissenschaftliche Nachlass von Jan Vlachý befindet sich in der Katholischen Universität Löwen (Belgien).[5]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Hans-Jürgen Czerwon: Obituary - Jan Vlachý (1937-2010). In: Scientometrics. Band 87, Nr. 3, 2011, S. 655–656, doi:10.1007/s11192-011-0340-y.
  2. Jan Vlachý: Evaluating the distribution of individual performance. Scientia Yugoslavica 6(1980)1-4, S. 155-189 (Übersichtsartikel zu Lotkas Gesetz)
  3. Verzeichnis der Publikationen von Jan Vlachý im Web of Science
  4. R. Todorov: Comments on Jan Vlachy, recipient of the 1989 Derek de Solla Price award. Scientometrics 19(1990)3-4, S. 157-158
  5. Hans-Jürgen Czerwon: Jan Vlachý's scientific estate at the K.U. Leuven, ISSI Newsletter, Band 7 (2011) Nr. 4, S. 83-84 (PDF)