Jean-Frédéric Chapuis

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Jean-Frédéric Chapuis
Nation Frankreich Frankreich
Geburtstag 2. März 1989 (35 Jahre)
Geburtsort Bourg-Saint-Maurice
Größe 172 cm
Gewicht 83 kg
Karriere
Disziplin Skicross
Verein CO Val Thorens
Status zurückgetreten
Karriereende 2022
Medaillenspiegel
Olympische Spiele 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Weltmeisterschaften 1 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
Gold Sotschi 2014 Skicross
 Freestyle-Skiing-Weltmeisterschaften
Gold Voss 2013 Skicross
Silber Kreischberg 2015 Skicross
Platzierungen im Freestyle-Skiing-Weltcup
 Debüt im Weltcup 18. Dezember 2010
 Weltcupsiege 18
 Gesamtweltcup 3. (2014/15, 2015/16)
 Skicross-Weltcup 1. (2014/15, 2015/16, 2016/17)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Skicross 18 3 12
letzte Änderung: 13. Mai 2022

Jean-Frédéric Chapuis (* 2. März 1989 in Bourg-Saint-Maurice) ist ein ehemaliger französisch-schweizerischer Freestyle-Skier. Er war auf die Disziplin Skicross spezialisiert. Seine größten Erfolge sind der Weltmeistertitel im Jahr 2013, der Olympiasieg im Jahr 2014 sowie der Gewinn der Weltcup-Disziplinenwertung in den Saisons 2014/15, 2015/16 und 2017/18.

Biografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Chapuis war zu Beginn seiner Sportkarriere ein alpiner Skirennläufer. Ab Dezember 2004 nahm er an FIS-Rennen und nationalen Juniorenrennen teil. Er konnte zwei FIS-Rennen für sich entscheiden und nahm an den Juniorenweltmeisterschaften 2008 in Formigal teil, wo der 12. Platz in der Kombinationswertung sein bestes Ergebnis war. Erfolge in Europacup-Rennen, an denen er sich seit Januar 2008 beteiligte, blieben aus. Ende der Saison 2009/10 wechselte er zur Freestyle-Disziplin Skicross.

Sein Debüt im Freestyle-Weltcup hatte Chapuis am 18. Dezember 2010 in Innichen, wo er auf Platz 8 fuhr und sogleich die ersten Weltcuppunkte gewann. Ein weiterer achter Platz kam einen Monat später in Les Contamines hinzu. Im Winter 2011/12 fuhr er im Weltcup fünfmal unter die besten zehn. Die erste Podestplatzierung gelang ihm am 26. Februar 2012 in Grasgehren (3. Platz). Aufgrund einer Verletzung verpasste Chapuis den Beginn der Saison 2012/13. Er wurde dennoch für die Weltmeisterschaften 2013 in Voss nominiert und gewann überraschend die Goldmedaille. Eine Woche später, am 17. März 2013, gewann er in Åre erstmals ein Weltcuprennen.

Bei den Olympischen Winterspielen 2014 siegte Chapuis vor seinen französischen Landsleuten Arnaud Bovolenta und Jonathan Midol. Während der Weltcupsaison 2013/14 konnte er ein Rennen in La Plagne für sich entscheiden. Bei den Weltmeisterschaften 2015 am Kreischberg gewann er die Silbermedaille. Nach der WM gelangen ihm in der zweiten Hälfte des Weltcupwinters 2014/15 fünf Podestplätze (davon vier Siege in Folge), wodurch er sich zum ersten Mal den Gewinn der Skicross-Disziplinenwertung sicherte. Ähnlich erfolgreich war Chapuis in der Saison 2015/16: Er gewann vier Rennen und erzielte zwei weitere Podestplatzierungen, wodurch er den Gewinn der Disziplinenwertung wiederholte.

Auch die Weltcupsaison 2016/17 verlief nach seinen Vorstellungen: In sechs von 14 ausgetragenen Rennen stand Chapuis auf dem Podest, davon viermal als Sieger. Damit entschied er zum dritten Mal in Folge die Disziplinenwertung für sich. Bei den Weltmeisterschaften 2017 in der Sierra Nevada am Ende der Saison hatte er jedoch Pech. Nachdem er in der Qualifikation die überlegene Bestzeit aufgestellt hatte, schied er bereits im Achtelfinale aus und belegte lediglich den 25. Platz.[1]

Im April 2022 gab Jean-Frédéric Chapuis seinen Rücktritt vom aktiven Wettkampfsport bekannt.[2]

Privates[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seine Mutter, Katharina Güller, ist eine Schweizerin, die während vieler Jahre als Lehrerin an der Primarschule Arosa unterrichtete.[3][4] Infolgedessen spricht der in Val Thorens aufgewachsene Jean-Frédéric Chapuis fliessend deutsch und besitzt neben der französischen auch die Schweizer Staatsbürgerschaft. Vor seinem Wechsel zum Skicross fuhr er zeitweilig Alpinrennen für Swiss-Ski.[5][6]

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Olympische Spiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltmeisterschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltcupwertungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Gesamt Skicross
Platz Punkte Platz Punkte
2010/11 76. 10 23. 115
2011/12 23. 28 7. 277
2012/13 22. 34 4. 343
2013/14 21. 35 4. 381
2014/15 3. 68 1. 747
2015/16 3. 57,83 1. 694
2016/17 4. 54,50 1. 763
2017/18 14. 40,30 2. 403
2018/19 7. 52,00 2. 572
2019/20 69. 18,36 14. 202

Weltcupsiege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Chapuis errang im Weltcup bisher 33 Podestplätze, davon 18 Siege:

Nr. Datum Ort Land
1 17. März 2013 Åre Schweden
2 23. März 2014 La Plagne Frankreich
3 15. Februar 2015 Åre Schweden
4 21. Februar 2015 Tegernsee Deutschland
5 22. Februar 2015 Tegernsee Deutschland
6 14. März 2015 Megève Frankreich
7 9. Dezember 2015 Val Thorens Frankreich
8 19. Dezember 2015 Innichen Italien
9 16. Januar 2016 Watles Italien
10 23. Januar 2016 Nakiska Kanada
11 9. Dezember 2016 Val Thornes Frankreich
12 17. Dezember 2016 Montafon Österreich
13 4. Februar 2017 Feldberg Deutschland
14 5. Februar 2017 Feldberg Deutschland
15 14. Januar 2018 Idre Schweden
16 20. Januar 2019 Idre Schweden
17 17. Februar 2019 Feldberg Deutschland
18 17. März 2019 Veysonnaz Schweiz

Weitere Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Jean-Frédéric Chapuis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. WM-Silber für Fanny Smith in der Sierra Nevada. Aargauer Zeitung, 18. März 2017, abgerufen am 8. Januar 2018.
  2. Quel avenir pour le champion olympique Jean-Frédéric Chapuis? In: ledauphine.com. 14. April 2022, abgerufen am 13. Mai 2022.
  3. Hans Danuser: Arosa – wie es damals war (1962–1978), Bd. 5, Eigenverlag Danuser, Arosa 2001, S. 203.
  4. Südostschweiz vom 7. März 2014, S. 26.
  5. Schweizer Männer im Skicross ohne Medaille. In: Südostschweiz.ch. 20. Februar 2014, abgerufen am 20. Februar 2014.
  6. Zumindest ein «Drittel» einer Goldmedaille für Graubünden. In: Südostschweiz.ch. 21. Februar 2014, abgerufen am 22. Februar 2014.