Johann Carl Pinnekamp

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Johann Carl Pinnekamp (* 17. Oktober 1872 in Gelsenkirchen; † 27. Mai 1955 in Essen-Rellinghausen) war ein Architekt von Kirchenbauten und Wohnhäusern, der vornehmlich im Ruhrgebiet tätig war.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach einer Maurerlehre absolvierte Pinnekamp vermutlich an der Baugewerkschule in Köln eine Ausbildung zum Baugewerksmeister. Da ihm ohne Hochschulreife kein ordentliches Studium möglich war, nahm er von 1898 bis 1901 als Gasthörer an Lehrveranstaltungen der Architektur an den Technischen Hochschulen Karlsruhe und Charlottenburg teil. Zu seinen Professoren gehörten Carl Schäfer und Julius Carl Raschdorff.[1]

Ab 1904 arbeitete Pinnekamp für die Terrain-Gesellschaft am Stadtpark Bochum, für die er Villen am Stadtpark Bochum plante. Seit 1905 Mitglied im Bund Deutscher Architekten (BDA), war er ab 1907 in Bochum selbständig. Bis 1927 entwarf er überwiegend Bauwerke für Einrichtungen der katholischen Kirche, darüber hinaus Industrie- und Wohngebäude. Ende der 1920er Jahre trat er aus dem BDA aus. Für die folgende Zeit sind keine Aufträge für Pinnekamps Architekturbüro belegt.[2]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bild Bauzeit Bauwerk Ort Beschreibung
1904 Doppelvilla Graf-Engelbert-Straße 1/3 Bochum
1904 Wohnhaus Graf-Engelbert-Straße 14 Bochum im Zweiten Weltkrieg zerstört
1905 Doppelvilla Graf-Engelbert-Straße 4/6 Bochum im Zweiten Weltkrieg zerstört
1905 Villa Uhlandstraße 51 Bochum
1906 Doppelvilla Graf-Engelbert-Straße 23/25 Bochum Nr. 25 im Zweiten Weltkrieg zerstört
1906 Doppelvilla Graf-Engelbert-Straße 27/29 Bochum
1906 Villa Kurfürstenstraße 6 Bochum
1906–1907 Doppelvilla Graf-Engelbert-Straße 31/33 Bochum
1906–1907 Tagesanlage der Zeche Adler Essen-Kupferdreh
1906–1907 Arztvilla Dortmunder Straße 50 Waltrop
1907 Wohnhaus Herzogstraße 18 Herne-Eickel im Zweiten Weltkrieg zerstört
1907–1908 Villa Am Alten Stadtpark 15 Bochum
1908 Villa Am Alten Stadtpark 17 Bochum
1908 Villa Bergstraße 91 Bochum
1908 Villa Direktor Schüler Bochum Standort nicht zu ermitteln
1908 Villa Am Alten Stadtpark 19 Bochum
1908–1909 St. Joseph Herne-Horsthausen im Zweiten Weltkrieg und durch Bergschäden beschädigt, 1983 abgerissen
1908–1909 Pfarrhaus der St.-Josephs-Gemeinde Herne-Horsthausen 1944 zerstört
1908–1909 Festsaal Restaurant Kaiseraue Bochum-Grumme
1908–1909 Apotheke Gelsenkirchen-Heßler im Zweiten Weltkrieg zerstört
1908–1911 Pfarrhaus der St.-Josephs-Gemeinde Herne-Wanne-Süd
1908–1911 St. Joseph Herne-Wanne-Süd im Zweiten Weltkrieg beschädigt, verändert wiederaufgebaut
1909 Kaplanei der Herz-Jesu-Gemeinde Gelsenkirchen-Hüllen im Zweiten Weltkrieg zerstört
1909 Elisabeth-Haus Gelsenkirchen-Hüllen im Zweiten Weltkrieg beschädigt, wiederaufgebaut
1909 Villa Kurfürstenstraße 8 Bochum
1909–1910 Vikarie der Heilig-Kreuz-Gemeinde Bochum-Grumme
1909–1911 St. Franziskus von Assisi (Stuckenbusch) Recklinghausen-Stuckenbusch erbaut als Klosterkirche Herz Jesu des Franziskanerklosters Stuckenbusch
1910–1911 Schwesternhaus der St.-Franziskus-Gemeinde Gelsenkirchen-Bismarck
1910–1911 Josephssaal der St.-Franziskus-Gemeinde Gelsenkirchen-Bismarck
1910–1912 Tagesanlage der Zeche Admiral Dortmund-Wellinghofen 1928–1930 abgerissen
1910–1912 Beamtenhäuser der Zeche Admiral Dortmund-Wellinghofen
1911 Schwesternhaus mit Kinderbewahrschule Herne-Baukau 1991 abgerissen
1911 Wohnhaus Franzstraße 4 Bochum
1911–1912, 1924 (Turm) Katholische Pfarrkirche Liebfrauen Hagen-Vorhalle
1911–1912 Pfarrhaus Hagen-Vorhalle
1912 St. Elisabeth Kirchhundem-Benolpe
1912–1913 Betriebsgebäude und Wagenhalle der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG Gelsenkirchen im Zweiten Weltkrieg zerstört
1912–1913 St. Bonifatius Bochum-Langendreer 1961 umgebaut
1912–1913 Pfarrhaus Bochum-Langendreer
1913 Beamtenhaus der Zeche Oespel Dortmund-Kley
1913–1914 Betriebsbahnhof, Wagenhalle und Maschinenhaus der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG Hattingen im Zweiten Weltkrieg zerstört
1914–1915 Villa Dr. Wittkamp Bochum Standort nicht zu ermitteln
1915 Straßenbahndepot der Bochum-Gelsenkirchener Str AG Essen-Kray bis 1923 Rotthausen
1915 Pfarrhaus Hamm-Wiescherhöfen
1915 Erweiterungsbau der Elisabeth-Klinik Olsberg-Bigge
1915–1916 Kirche des Josefsheims Bigge der Josefs-Gesellschaft Olsberg-Bigge
1919–1920 Notkirche Herz Jesu Essen-Königssteele 1969/70 abgerissen
1919–1920 Notkirche St. Joseph Essen-Leithe 1964 abgerissen
1921–1922 Notkirche St. Marien Hamm-Wiescherhöfen 1959 abgerissen
1921–1922 Siedlung Goldhammer Straße Bochum-Hamme teilweise im Zweiten Weltkrieg zerstört
1921–1923 Notkirche Heilig Geist Bochum-Harpen im Zweiten Weltkrieg beschädigt, 1953 abgerissen
1922–1925 Siedlung Dorstener Straße Bochum-Hofstede vor 1951 abgerissen
1926–1927 Franziskanerkloster Attendorn Attendorn
1927–1928 Erweiterungsbau und Turnhalle Lyzeum (St.-Ursula-Gymnasium) Attendorn

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Melanie Günter: Der Bochumer Architekt Johann Carl Pinnekamp (1872-1955). Dissertation, Technische Universität Dortmund, Dortmund 2013, DOI:10.17877/DE290R-10668.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Günter, S. 20–22.
  2. Günter, S. 23–25.