Jugendrat Stuttgart

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Jugendrat Stuttgart
Basisdaten
Wahlturnus: zwei Jahre
Jugendräte: 235
Letzte Wahl: 2016
Nächste Wahl: 2018
Wahlbeteiligung
2010: 28,7 % [1]
2012: 25,8 % [2]
2014: 31,5 % [3]
2016: 29,0 % [4]
Website
www.jugendrat-stuttgart.de
Stuttgarter Rathaus, Treffpunkt des Arbeitskreises Stuttgarter Jugendrat

Der Stuttgarter Jugendrat ist ein Angebot an die Stuttgarter Jugendlichen, sich an kommunalen Entscheidungsprozessen zu beteiligen. Die Jugendräte werden alle zwei Jahre in den Stadtbezirken gewählt und vertreten die Interessen der Jugendlichen gegenüber dem Gemeinderat, dem Oberbürgermeister, den Bezirksbeiräten und der Stadtverwaltung. Die Jugendräte unterstützen und initiieren Einrichtungen für Jugendliche. Sie planen und führen eigene Aktivitäten, Projekte und Veranstaltungen durch und sollen parteipolitisch neutral handeln.

In Stuttgart gibt es seit 2014 in zwölf von 23 Stadtbezirken Jugendräte. In Stadtbezirken ohne Jugendrat können sich die Jugendlichen in Projektgruppen organisieren.[5]

Geschichte

Bereits im Jahr 1988 gab es im Stuttgarter Gemeinderat eine Anfrage eines Stadtrats, ob die Stuttgarter Stadtverwaltung bereit sei, einen Jugendbezirksbeirat einzuführen. Dessen Vorbild sollte der Filderstädter Jugendgemeinderat sein, der damals als Musterjugendgemeinderat in Baden-Württemberg galt. Man kam jedoch zu dem Ergebnis, dass sich dieser Ansatz auf großstädtische Verhältnisse nicht übertragen lasse.

Im Jahr 1994 fand auf Einladung des Rings Politischer Jugend Stuttgart und der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg eine Informationsveranstaltung unter dem Namen Braucht Stuttgart einen Jugendgemeinderat? statt. Daraufhin gab es eine Anfrage der FDP/DVP-Fraktion im Stuttgarter Gemeinderat, in welcher Art ein Jugendgemeinderat in Stuttgart geschaffen werden könnte. Zudem hatte sich der Bezirksbeirat Stuttgart Ost für die Bildung eines Jugendgemeinderats ausgesprochen. Im Anschluss daran forderten alle Gemeinderatsfraktionen die Stadtverwaltung dazu auf, mögliche Beteiligungsmodelle zu entwickeln.

Am 18. Mai 1995 beschloss der Stuttgarter Gemeinderat mehrheitlich, das Modellprojekt Jugendbezirksbeirat zu gründen. Gestartet werden sollte mit drei bis vier Stadtbezirken, wobei mindestens ein Innenstadtbezirk, ein größerer Außenstadtbezirk und ein bezirksübergreifendes Modell für kleinere Stadtbezirke ins Leben gerufen werden sollten. Zudem wurde eine Arbeitsgruppe namens Beteiligung Jugendlicher am kommunalen Geschehen gegründet werden. Diese sollte aus Vertretern der Gemeinderatsfraktionen, dem Stadtjugendring Stuttgart, dem Ring politischer Jugend Stuttgart, dem Stuttgarter Jugendhausverein, der Initiative Jugendrat Stuttgart und der Initiative South Meeting bestehen. Die Ergebnisse aus zwei Treffen der Arbeitsgruppe flossen dann in die Gemeinderats Drucksache 395/1995 ein und wurden vom Gemeinderat am 20. Juli 1995 beschlossen.[6]

1995: 1. Jugendratswahl

Im Dezember 1995 fand die erste Jugendratswahl in Stuttgart statt. Es wurden vier Jugendratsgremien gewählt, die sieben der insgesamt 23 Stadtbezirke abdeckten: Obere Neckarvororte (Hedelfingen, Obertürkheim, Untertürkheim und Wangen) Ost, Sillenbuch und Süd. Stuttgart war damit die erste deutsche Großstadt, der es gelang solche Gremien zu installieren. Die Wahlbeteiligung lag im Durchschnitt bei 11,8 %.

1998: 2. Jugendratswahl

Im Februar fand die zweite Jugendratswahl in den Stadtbezirken Obere Neckarvororte, Ost, Sillenbuch, Süd und neu in Nord statt. Gewählt wurde in acht von 23 Stadtbezirken. Die Wahlbeteiligung lag bei 24,8 %.

1999: Sitz im Jugendhilfeausschuss

1999 erhielt der Stuttgarter Jugendrat auf seinen Wunsch hin einen beratenden Sitz im Jugendhilfeausschuss der Stadt Stuttgart.

2000: 3. Jugendratswahl

Im Februar 2000 wurde in den Stadtbezirken Nord, Obere Neckarvororte, Ost, Sillenbuch und Süd Jugendratsgremien gewählt, die sich über acht von 23 Stadtbezirken erstrecken. Die Wahlbeteiligung lag bei 22,1 %.

Erweiterung der Beteiligungsformen

Eine Studie von Kurt Möller von der Hochschule für Sozialwesen Esslingen schlug die Ergänzung des in den Stadtbezirken verorteten Jugendratsmodell im Rahmen eines Partizipationsmixes vor. Jugendratswahlen sollten in den Stadtbezirken angeboten werden, wo Jugendliche es ausdrücklich fordern. Neben den Jugendratswahlen sollen über weitere Partizipationsformen, wie offene Jugendforen und Projektgruppen, möglichst viele Jugendliche verschiedener Altersgruppen, Jugendkulturen und Bildungsmilieus die Möglichkeit gegeben werden, sich zu beteiligen. Außerdem soll eine gesamtstädtische Jugendvertretung eingerichtet werden, der Arbeitskreis Stuttgarter Jugendräte. Er soll sich aus Vertretern der Bezirksjugendräte, Jugendforen und Projektgruppen zusammensetzten und die gesamtstädtischen Anliegen der Jugendlichen gegenüber dem Stuttgarter Gemeinderat vertreten. Für die Gesamtkoordination der kommunalen Jugendbeteiligung wurde beim Haupt- und Personalamt der Stadt Stuttgart eine neue Stelle geschaffen. Die Aufgaben sind:

  • die Koordinierung und den Ausbau der Jugendbeteiligung in der Stadt
  • die Vernetzung der Beteiligungsformen
  • die Unterstützung der Betreuer der Bezirksjugendräte
  • die Geschäftsführung des Arbeitskreis Stuttgarter Jugendräte
  • die Vorbereitung und Durchführung von Jugendforen und Jugendratswahlen

2002: 4. Jugendratswahl

2002 fanden die 4. Jugendratswahlen in den Stadtbezirken Nord, Ost, Süd, Sillenbuch, Obere Neckarvororte und neu in Mühlhausen statt. Damit gab es in neun von 23 Stadtbezirken einen Jugendrat. Wahlbeteiligung: 27,4 %.

2004: 5. Jugendratswahl

2004 fanden die 5. Jugendratswahlen in den Stadtbezirken Nord, Süd, Sillenbuch, Mühlhausen und neu in Bad Cannstatt und Weilimdorf, somit in sechs von 23 Stadtbezirken, statt. In den Stadtbezirken Ost und Obere Neckarvororte wurden nicht genügend Kandidaten für die Jugendratswahl gefunden. Dort bildeten sich Projektgruppen, die in den Bezirken weiterhin eine Möglichkeit zur Beteiligung boten. Wahlbeteiligung: 24,7 %.

2006: 6. Jugendratswahl

2006 fanden die 6. Jugendratswahlen in den Stadtbezirken Bad Cannstatt, Mühlhausen, Nord, Ost, Sillenbuch, Süd, Weilimdorf und [Stuttgart-West|West] statt. Dabei gab es im, zuletzt 2002 entstandenen Jugendrat Ost, mit 37 Bewerbern die größte Kandidatenzahl. In Stuttgart-West wurde zum ersten Mal ein Jugendrat gewählt. Jugendräte gab es nun wieder in acht von 23 Stadtbezirken. Wahlbeteiligung: 25,1 %.

Beschluss zur gesamtstädtischen Jugendratswahl

Als Ergebnis des 1. Stuttgarter Jugendhearings, eines für alle Jugendlichen offenen Beteiligungsevents, im März 2007 stand die Forderung der Jugendlichen im Raum, in der gesamten Stadt Jugendratswahlen stattfinden zu lassen. Diese wurde vom Gemeinderat aufgegriffen und erfüllt:

„1. Der Wahl von Jugendräten in allen Stadtbezirken und der Durchführung von stadtweiten Jugendhearings im zweijährigen Turnus sowie der Bildung von gemeinsamen Wahlbezirken (z. B. Wangen/Hedelfingen/Obertürkheim/Untertürkheim) wird grundsätzlich zugestimmt.“

Protokoll des Gemeinderats der Landeshauptstadt Stuttgart vom 19. Juli 2007, Gemeinderatsdrucksache 375/2007[7]

2008: 7. Jugendratswahl

2008 fand die 7. Stuttgarter Jugendratswahl statt, die zum ersten Mal in allen 23 Stadtbezirken von der Stadtverwaltung angeboten wurde. Gewählt wurde in den Stadtbezirken Bad Cannstatt, Mühlhausen, Nord, Ost, Sillenbuch, Süd, Weilimdorf und West. Zum ersten Mal wählen konnten die Jugendlichen in Botnang, Degerloch, Möhringen, Plieningen und Birkach, Stammheim (Stuttgart), Mitte und Zuffenhausen. In den drei Stadtbezirken Feuerbach, Münster und Vaihingen meldeten sich zu wenig Kandidaten um einen Jugendrat wählen zu lassen, daher wurden dort Projektgruppen gegründet. Jugendräte gab es somit in 20 von 23 Stadtbezirken. Mit den aktiven Projektgruppen in den Stadtbezirken ohne Jugendrat wurde zum ersten Mal eine flächendeckende Jugendbeteiligung im ganzen Stadtgebiet erreicht. Wahlbeteiligung: 28,6 %.

2010: 8. Jugendratswahl

2010 fand die 8. Stuttgarter Jugendratswahl statt. Gewählt wurde in den Stadtbezirken Bad Cannstatt, Botnang, Degerloch, Feuerbach, Möhringen, Mühlhausen, Obere Neckarvororte, Plieningen und Birkach, Stammheim, Mitte, Nord, Ost, Süd, West, Weilimdorf, Vaihingen und Zuffenhausen. Zum ersten Mal konnten die Jugendlichen in Feuerbach und Vaihingen wählen. In den Stadtbezirken Münster und Sillenbuch wurden aufgrund mangelnder Kandidaten zur Durchführung einer Wahl Projektgruppen gegründet. Jugendräte gab es nun in 21 von 23 Stadtbezirken. Wahlbeteiligung: 28,8 %.

2012: 9. Jugendratswahl

2012 fand die 9. Stuttgarter Jugendratswahl statt. Gewählt wurde in den Stadtbezirken Bad Cannstatt, Degerloch, Feuerbach, Möhringen, Mühlhausen, Münster, Obere Neckarvororte, Plieningen und Birkach, Sillenbuch, Nord, Ost, Süd, West, Weilimdorf, Vaihingen und Zuffenhausen. In den Stadtbezirken Botnang, Stammheim und Mitte wurden Projektgruppen gegründet. Jugendräte wurden gewählt in 20 von 23 Stadtbezirken. Wahlbeteiligung: 25,8 %.

2014: 10. Jugendratswahl

2014 fand die 10. Stuttgarter Jugendratswahl statt. Gewählt wurde in den Stadtbezirken Bad Cannstatt, Feuerbach, Mühlhausen, Münster, Plieningen und Birkach, S-Nord, S-Ost, S-Süd, S-West, Weilimdorf und Zuffenhausen. In den Stadtbezirken Botnang, Degerloch, Möhringen, Sillenbuch, Stammheim, S-Mitte, Vaihingen sowie in den Stadtbezirken der Oberen Neckarvororte (Hedelfingen, Obertürkheim, Untertürkheim, Wangen) wurde die Gründung einer Projektgruppe angeboten. Jugendräte wurden gewählt in 11 von 23 Stadtbezirken. Wahlbeteiligung: 31,5 %.

2016: 11. Jugendratswahl

2016 fand die 11. Stuttgarter Jugendratswahl statt. Die Wahlbeteiligung lag bei 29,0 %.

Struktur

Bezirksjugendräte

Die wahlberechtigten Jugendlichen eines Stadtbezirks, in dem es zur Wahl genügend Kandidaten gibt (zwei mehr als zu vergebende Sitze; siehe auch Wahlverfahren), wählen einen Jugendrat. Die Anzahl seiner Mitglieder hängt von der Einwohnerzahl ab und entspricht der Anzahl der Bezirksbeiräte im jeweiligen Bezirk.[8] Die Bezirksjugendräte beschließen Verbesserungsvorschläge und geben Anregungen für die Belange junger Menschen, die sie an den jeweiligen Bezirksbeirat, an den Gemeinderat bzw. an die Stadtverwaltung herantragen.

„(5) Die Bezirksbeiräte müssen sich gem. § 3 Abs. 3 GOB mit den vom Jugendrat vorgebrachten Anliegen befassen. Bei der Behandlung haben bis zu zwei Vertreter/innen dieses Gremiums das Recht zur Begründung ihrer Anliegen.“

Anlage 2 zur Gemeinderatsdrucksache 375/2007[9]

Um sich zu Informieren erhalten die Jugendräte kostenlos das Stuttgarter Amtsblatt sowie dieselben Unterlagen zu Tagesordnungspunkten des Bezirksbeirats wie dessen Mitglieder, wenn die Jugendräte von entsprechenden Tagesordnungspunkten betroffen sind.[10]

Die Jugendräte sind auf zwei Jahre gewählt. Sie können in ihrer Geschäftsordnung festlegen, dass ein Mitglied den Vorsitz übernimmt. Sie verfügen über ein Budget von 3.300 € pro Gremium pro Jahr.

Projektgruppen

In Bezirken, in denen sich zur Jugendratswahl zu wenig Bewerber finden, können sogenannte Projektgruppen gegründet werden. Diese Treffen sich ebenfalls regelmäßig, sind jedoch was die Teilnahme betrifft offener und können auch nur für die Dauer eines konkreten Projekts bestehen.[11]

Arbeitskreis Stuttgarter Jugendräte

Der Arbeitskreis Stuttgarter Jugendrat behandelt Themen, die auf gesamtstädtischer Ebene angesiedelt sind. Er besteht aus je drei Vertretern der Bezirksjugendräte sowie ein Vertreter pro Projektgruppe und trifft sich in der Regel einmal im Monat. Seine Sitzungen finden meist im Stuttgarter Rathaus statt. Der Arbeitskreis Stuttgarter Jugendrat wählt aus seinen Reihen die Vertreter für den Jugendhilfeausschuss des Gemeinderats. [12]

Wahlverfahren

Die Jugendratswahlen werden in allen Stadtbezirken gegenüber allen Wahlberechtigten mit der Zusendung einer Infobroschüre angekündigt. Die Infobroschüre enthält einen Bewerbungsbogen, Angaben über Beginn und Ende der Bewerbungsfrist sowie Angaben über den Wahlzeitraum. Das passive und aktive Wahlrecht haben alle Jugendlichen, die am letzten Tag der Wahl mindestens 14, aber noch nicht 19 Jahre alt und mindestens drei Monate im jeweiligen Wahlbezirk mit Hauptwohnsitz gemeldet sind. Nach Ablauf der Bewerbungsfrist werden alle eingegangenen Bewerbungen auf ihre Gültigkeit geprüft. Dann wird für jeden Bezirk ein Wahlplakat gedruckt. Dieses zeigt alle Kandidaten für den Jugendrat mit Bild, Adresse und einem von den Kandidaten selbst geschriebenen Text. Es kann entweder per Briefwahl oder an einer Wahlurne gewählt werden. Die Wahlurne wird an unterschiedlichen Orten zu unterschiedlichen Zeitpunkten aufgestellt. So kann zum Beispiel in Schulen, Jugendhäusern und im Stuttgarter Rathaus gewählt werden.

Wahlbeteiligung

Wahljahr Wahlberechtigte Wähler insgesamt Wahlbeteiligung[13] Bewerber Insgesamt Plätze Insgesamt Bezirke in denen die Wahl zum ersten mal stattfand
1995[14] 6.773 11,8 % 129 61 Obere Neckarvororte, Ost, Sillenbuch, Süd
1998[15] 7.663 24,8 % 143 74 Nord
2000[16] 7.191 1.588 22,1 % 113 74
2002[17] 8.473 2.235 27,4 % 137 87 Mühlhausen
2004 9.924 25,6 % Bad Cannstatt, Weilimdorf
2006 13.488 25,1 % West
2008[18] 21.500 28,6 % 466 229 Botnang, Degerloch, Möhringen, Plieningen und Birkach, Stammheim, Zuffenhausen
2010[19] 22.794 6.550 28,7 % 502 267 Feuerbach, Vaihingen
2012[20] 22.500 5.796 25,8 % 395 235 Münster
2014[21] 15.521 4.884 31,5 % 233 139
2016[4] 19.368 5.617 29,0 % 270 162

Themen und Erfolge

Nahverkehr

Die Stuttgarter S-Bahn: fährt seit 2012 wochenends auch Nachts
Nachtverkehr

Die Stuttgarter Jugendräte setzten sich seit Jahren für Verbesserungen im Nachtverkehr in der Stadt und in der Region ein. Sie fordern unter anderem mehr Nachtbusse und längere Betriebszeiten.[22] 2001 setzten die Jugendräte eine dritte Nachtbuslinie in Stuttgart durch. Seit Dezember 2012 fahren Nachtbusse auch donnerstags, zudem fahren am Wochenende auch die S-Bahnen durchgängig die gesamte Nacht.[23]

Umlagenfinanzierter Nahverkehr

Am 16. Oktober 2015 kritisierte der Jugendrat die steigenden Kosten des VVS und forderte die Stadt in einem Antrag an Oberbürgermeister Fritz Kuhn auf, alternative Konzepte zu untersuchen, die den Stuttgarter Nahverkehr über eine Umlage finanzieren. Als Möglichkeiten werden die Dienstgeberabgabe aus der Stadt Wien, die Straßenbenutzungsgebühr und die Nahverkehrsabgabe, welche auf alle Bürger aufgeteilt werden soll, genannt.[24]

Downhillstrecke

Downhill-Fahrer

In Stuttgart ist die Downhill-Variante von vielen Sportarten (z. B. Skateboardsport und Mountainbiking) sehr beliebt. Dabei gab es insbesondere beim Mountainbiking auf einer Strecke zwischen Degerloch und Stuttgart Süd immer wieder Probleme. Die dortigen Jugendräte setzten sich seit dem Jugendhearing 2011 mit den Mountainbikern für eine legale und offizielle Strecke ein.[25] Diese wird gemeinsam mit der Stadt Stuttgart geplant und umgesetzt.[26]

Skatehallen und Skateparks

Der Jugendrat Stuttgart setzt sich auch für Skater ein. Z. B. für einen Neubau der Skatehalle Bad Cannstatt als Ersatz für eine alte Skatehalle,[27] für den großen Skatepark hinter dem Pragfriedhof[28] und für mögliche Skateparks wie z. B. in Stuttgart Ost[29] oder Sillenbuch.[30]

Max-Eyth-See, Stuttgart-Hofen

Freiflächenplanung

Bei der Planung und Neugestaltung von Spielflächen und Treffpunkten für Jugendliche werden die Jugendräte aktiv von der Stadtverwaltung und den Kommunalpolitikern mit eingebunden. Beispiele hierfür sind der Sandstrand am Max-Eyth-See,[31] der Mehrgenerationen-Spielplatz an der Hauptmannsreute in Stuttgart West[32] oder die temporäre Nutzung des Züblin-Areals in Stuttgart Mitte, auf dem unterschiedliche Angebote für Jugendliche geschaffen werden.[33]

Pfandringe

Aufgrund der zunehmenden Zahl an Pfandsammlern in der Stuttgarter Innenstadt fordern die Jugendräte die Einführung eines Pfandringsystems.[34] Dieses wurde aus unterschiedlichen Gründen von der Stadtverwaltung abgelehnt. Die Stadt Stuttgart startete im Oktober 2014 jedoch eine Kooperation mit dem Unternehmen WeWant, durch die Mitte Januar 2015 an einigen Standorten in der Stuttgarter Innenstadt Pfandringe installiert wurde, die der Jugendrat teilweise auswählte. [35]

Ehrenamtlich geführte Jugendcafés

In vielen Bezirken gründen Jugendräte selbstverwaltete Jugendtreffs und Jugendcafés. Das bekannteste Beispiel ist das Cafe13 in Stuttgart Weilimdorf. Dieses wurde von den dortigen Jugendräten gegründet und wird von Jugendlichen inzwischen selbst verwaltet.[36]

Bandfestivals und Bandcontests

Die Stuttgarter jugendräte organisieren in vielen Bezirken Bandfestivals und Bandcontests. Auch diese haben sich in den Bezirken und bei den Jugendräten inzwischen etabliert, z. B. das SüdSide Festival des Jugendrats Stuttgart Süd oder Rock im Busch in Stuttgart Weilimdorf. Der Jugendrat leistet mit ihnen einen Beitrag zum kulturellen Angebot Stuttgarts und bietet vor allem jungen Bands und Gruppen eine Plattform.[37]

Legale Graffitiflächen für Sprayer

Die Jugendräte setzten sich dafür ein, dass weitere Flächen freigegeben werden und arbeitet eng mit der Stadtverwaltung und Unternehmen zusammen, z. B. im Stuttgarter Westen, wo ein Umspannhäuschen der EnBW umgestaltet wurde[38] oder in Stuttgart Mitte, wo die Unterführung am Kaufhaus Breuninger neu gestaltet wurde.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. www.stuttgart.de (PDF; 202 kB), Statistik und Informationsmanagement: Monatsheft 8/2010, aufgerufen am 10. Dezember 2012.
  2. www.stuttgart.de, Website der Landeshauptstadt Stuttgart, aufgerufen am 11. Dezember 2012.
  3. www.stuttgart.de, Website der Landeshauptstadt Stuttgart, aufgerufen am 15. Februar 2014.
  4. a b www.stuttgart.de, Website der Landeshauptstadt Stuttgart, aufgerufen am 11. März 2016.
  5. www.stuttgart.de, Website der Landeshauptstadt Stuttgart, aufgerufen am 10. Dezember 2012.
  6. www.toolbox-bildung.de (PDF; 47 kB), Website Toolbox Bildung der Bertelsmann Stiftung, aufgerufen am 21. Dezember 2012.
  7. www.stuttgart.de, Protokoll des Gemeinderats der Landeshauptstadt Stuttgart vom 19. Juli 2007, Gemeinderatsdrucksache 375/2007, aufgerufen am 21. Dezember 2012.
  8. www.stuttgart.de (PDF; 202 kB), Statistik und Informationsmanagement: Monatsheft 8/2010, aufgerufen am 12. Dezember 2012.
  9. www.stuttgart.de, Beschlußvorlage des Gemeinderats der Landeshauptstadt Stuttgart vom 19. Juli 2007, Gemeinderatsdrucksache 375/2007, aufgerufen am 21. Dezember 2012.
  10. www.stuttgart.de, Beschlußvorlage des Gemeinderats der Landeshauptstadt Stuttgart vom 19. Juli 2007, Gemeinderatsdrucksache 375/2007, aufgerufen am 21. Dezember 2012.
  11. www.jugendrat-stuttgart.de, Die Rahmenbedingungen der Jugendbeteiligung in Stuttgart, aufgerufen am 7. Januar 2013.
  12. www.bertelsmann-stiftung.de, Informationen zur Jugendbeteiligung in Stuttgart auf der Website der Bertelsmann Stiftung, aufgerufen am 21. Dezember 2012.
  13. www.stuttgart.de, Vergangene Jugendratswahlen, aufgerufen am 20. Dezember 2012.
  14. www.stuttgart.de (PDF; 309 kB), Statistik und Informationsmanagement: Monatsheft 11/1995, aufgerufen am 20. Dezember 2012.
  15. www.stuttgart.de (PDF; 108 kB), Statistik und Informationsmanagement: Monatsheft 3/1998, aufgerufen am 20. Dezember 2012.
  16. www.stuttgart.de (PDF; 471 kB), Statistik und Informationsmanagement: Monatsheft 3/2000, aufgerufen am 20. Dezember 2012.
  17. www.stuttgart.de (PDF; 303 kB), Statistik und Informationsmanagement: Monatsheft 11/2003, aufgerufen am 12. Dezember 2012.
  18. www.stuttgart.de (PDF; 67 kB), Statistik und Informationsmanagement: Monatsheft 2/2009, aufgerufen am 12. Dezember 2012.
  19. www.stuttgart.de (PDF; 202 kB), Statistik und Informationsmanagement: Monatsheft 8/2010, aufgerufen am 12. Dezember 2012.
  20. www.stuttgart.de (PDF; 14 kB), Jugendratswahlen 2012 Ergebnisse, aufgerufen am 20. Dezember 2012.
  21. www.stuttgart.de Jugendratswahlen 2014 Ergebnisse, aufgerufen am 15. Februar 2014.
  22. www.stuttgarter-zeitung.de, Zeitungsartikel: Ausbau des Nahverkehrs: Jugendrat will Busse rund um die Uhr, aufgerufen am 12. März 2013.
  23. www.vvs.de/nachtverkehr, Website des Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart, aufgerufen am 12. März 2013.
  24. Ratsdokumente der Landeshauptstadt Stuttgart, Antrag des AK Stuttgarter Jugendrats vom 16. Oktober 2015, aufgerufen am 7. Juli 2016.
  25. www.downhill-stuttgart.de, Website der Initiative für eine legale Downhillstrecke in Stuttgart, aufgerufen am 12. März 2013.
  26. www.stuttgarter-zeitung.de, Zeitungsartikel: Mountainbiken in Degerloch: Holpriger Start für die Downhill-Strecke, aufgerufen am 12. März 2013.
  27. www.stuttgarter-nachrichten.de, Zeitungsartikel: Hoffnung für Cannstatter Skater, aufgerufen am 12. März 2013.
  28. www.skatemap.de, Skateparks: Stuttgart Friedhofstrasse, aufgerufen am 12. März 2013.
  29. www.stuttgarter-zeitung.de (Memento vom 1. Juli 2013 im Webarchiv archive.today), Zeitungsartikel: Großer Skatepark am Brendle geplant, aufgerufen am 12. März 2013.
  30. www.stuttgarter-zeitung.de, Zeitungsartikel: Sillenbucher Skatepark: Lärm sticht Rollbrett, aufgerufen am 12. März 2013.
  31. www.stuttgart.de, Stadtstrände in Stuttgart, aufgerufen am 12. März 2013.
  32. www.stuttgarter-zeitung.de (Memento vom 1. Juli 2013 im Webarchiv archive.today), Zeitungsartikel: Chillen auf dem Spielplatz der Generationen, aufgerufen am 12. März 2013.
  33. www.tagblatt.de, Zeitungsartikel: 350 000 Euro teure Anlage auf Züblin-Areal, aufgerufen am 12. März 2013.
  34. www.stuttgarter-zeitung.de, Zeitungsartikel: Jugendrat: Pfand hat Mehrwert, aufgerufen am 12. März 2013.
  35. www.stuttgarter-zeitung.de, Zeitungsartikel Stadt startet mit WeWant Pilotprojekt, aufgerufen am 14. Januar 2015
  36. www.cafe13.de, Webseite des Cafe13, aufgerufen am 12. März 2013.
  37. www.stuttgarter-zeitung.de, Zeitungsartikel: Open-Air-Festival in Weilimdorf Rock im Busch: Bands gesucht, aufgerufen am 12. März 2013.
  38. www.enbw.com/blog/stuttgart, Blogpost: Graffitikunst trifft auf Umspannwerk, aufgerufen am 12. März 2013.