Winogradnoje (Kaliningrad)

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Siedlung
Winogradnoje
Schaudienen (Kornhöfen)

Виноградное
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Polessk
Frühere Namen Schaudinnen (nach 1785),
Schaudienen (bis 1938),
Kornhöfen (1938–1946)
Bevölkerung 90 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40158
Postleitzahl 238642
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 230 000 008
Geographische Lage
Koordinaten 54° 52′ N, 21° 32′ OKoordinaten: 54° 52′ 16″ N, 21° 31′ 43″ O
Winogradnoje (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Winogradnoje (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Winogradnoje (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Winogradnoje (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Winogradnoje (russisch Виноградное, deutsch Schaudienen, 1938 bis 1945 Kornhöfen, litauisch Šaudynai) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Polessk im Rajon Polessk. Zu Winogradnoje gehört auch das ehemalige Korklienen.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Winogradnoje liegt 27 Kilometer östlich der Stadt Polessk (Labiau) an einer Nebenstraße, die von Salessje (Mehlauken/Liebenfelde) in den Rajon Slawsk bis nach Gromowo (Lauknen/Hohenbruch) führt. Bis 1945 war Uszballen/Mühlenau (heute nicht mehr existent) die nächste Bahnstation, heute „abgelöst“ von Salessje an der Bahnstrecke Kaliningrad–Sowetsk (Königsberg–Tilsit).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor 1945 bestand der einst Schaudienen[2] genannte Ort aus einem Gut mit ein paar Höfen. Von 1874 bis 1945 war das Dorf in den Amtsbezirk Uszballen (ab 1936: Uschballen, ab 1938: Mühlenau, nicht mehr existent)[3] eingegliedert und gehörte zum Kreis Labiau im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen. Im Jahre 1910 waren in Schaudienen 162 Einwohner gemeldet.[4] Ihre Zahl sank bis 1933 auf 136 und betrug – nach Umbenennung des Ortes in „Kornhöfen“ am 3. Juni 1938 – im Jahre 1939 noch 103.[5]

Mit dem gesamten nördlichen Ostpreußen wurde Kornhöfen 1945 der Sowjetunion zugeordnet. 1947 erhielt das Dorf (als Schaudienen) die russische Bezeichnung Winogradnoje und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Salessowski selski Sowet im Rajon Bolschakowo zugeordnet. Seit 1965 gehört der Ort zum Rajon Polessk. Von 2008 bis 2016 gehörte Winogradnoje zur Landgemeinde Salessowskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Polessk.

Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die überwiegend evangelische Bevölkerung Schaudienens resp. Kornhöfens war bis 1945 in das Kirchspiel der Kirche Mehlauken (1938 bis 1946: Liebenfelde, heute russisch: Salessje) integriert. Sie war Teil des Kirchenkreises Labiau in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Evangelischen Kirche der Altpreußischen Union. Heute liegt Winogradnoje im Einzugsbereich der evangelisch-lutherischen Gemeinde in Bolschakowo (Groß Skaisgirren, 1938 bis 1946 Kreuzingen), einer Filialgemeinde in der Kirchenregion der Salzburger Kirche in Gussew (Gumbinnen) innerhalb der Propstei Kaliningrad[6] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. D. Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Kornhöfen
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Uszballen/Uschballen/Mühlenau
  4. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Labiau
  5. Michael Rademacher: Landkreis Labiau (russ. Polessk). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  6. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)