Langebrück
Langebrück Ortschaft von Dresden | |||
---|---|---|---|
Koordinaten | 51° 7′ 51″ N, 13° 50′ 22″ O | ||
Höhe | 210 m ü. NN | ||
Fläche | 6,95 km² | ||
Einwohner | 3714 (31. Dez. 2013) | ||
Bevölkerungsdichte | 534 Einwohner/km² | ||
Eingemeindung | 1. Jan. 1999 | ||
Postleitzahl | 01465 | ||
Vorwahl | 035201 | ||
Adresse der Verwaltung |
Weißiger Straße 5 01465 Langebrück | ||
Website | www.langebrueck.de | ||
Gliederung | |||
Ortsteile |
Oberdorf, Unterdorf, Heidehof | ||
Politik | |||
Ortsvorsteher | Christian Hartmann | ||
Stellv. Bürgermeister | Ulrich Knöpfle | ||
Sitzverteilung (Ortschaftsrat) | |||
|
Die Ortschaft Langebrück ist ein Stadtteil von Dresden. Sie liegt im Norden der Landeshauptstadt und grenzt an die Dresdner Heide. Langebrück besitzt seit 1845 einen Bahnhof an der Sächsisch-Schlesischen Eisenbahn (Strecke Dresden-Bautzen-Löbau-Görlitz).
Geschichte
Die Gründung des Ortes geht auf die Zeit um 1200 zurück. Damals wanderten Bauern aus den westlichen fränkischen Gebieten in den bisher slawischen Siedlungsraum ein. Die erste urkundliche Erwähnung Langebrücks stammt aus dem Jahre 1288.
Mitte des 19. Jahrhunderts entstandene Villenviertel, Pensionen und Landhäuser wohlhabender Bürger machten Langebrück um die Jahrhundertwende zur zweitreichsten Gemeinde in Sachsen. Langebrück erhielt nun auch offiziell den Titel eines Kurbades. 1906 legte die Gemeinde das erste, 1912 das noch heute bestehende Waldbad Langebrück (bis 1952 "Germania Bad") an. Erst 1947 wurde der Status Luftkurort amtlich gestrichen, dieser Titel wird jedoch erneut angestrebt.
Langebrück besteht heute aus dem landwirtschaftlich geprägten Unterdorf und dem ab dem 19. Jahrhundert entstandenen Oberdorf mit Villencharakter. In den 1930er Jahren entstand als weiterer Ortsteil der Heidehof, im Wesentlichen eine Einfamilienhaussiedlung. Der Heidehof erfuhr in den 1990er Jahren eine deutliche Erweiterung durch Einfamilien- und Reihenhäuser. Zum 1. Januar 1996 wurde die zuvor eigenständige Gemeinde Schönborn nach Langebrück eingemeindet und erhielt den Status einer Ortschaft.
1999 wurde die Gemeinde Langebrück in die sächsische Landeshauptstadt Dresden als Ortschaft eingemeindet. Gleichzeitig wurde Schönborn aus Langebrück wieder ausgegliedert und kam als eigene Ortschaft nach Dresden. Allerdings bilden beide zusammen noch heute den gemeinsamen statistischen Stadtteil Langebrück/Schönborn. Langebrück gehört auch nach der Eingemeindung nach Dresden zum Radeberger Land.
Ortsname
Genau geklärt ist die Herkunft des Namens Langebrück nicht. Vermutlich leitet sich die Bezeichnung „Langenbrugk“ von dem altdeutschen Wort Brugk (Bruch) ab, was so viel wie langer Sumpf bedeutet. Eine weitere Version besagt, dass der damals genannte Ortsname „Langenbruke“ wahrscheinlich auf eine lange Brücke oder einen längeren Knüppeldamm oder Bohlenweg über ein Sumpfgebiet zurückzuführen ist.
Einwohnerentwicklung
|
Kulturdenkmale
Heidehof
Langebrücker Saugarten
Der Langebrücker Saugarten ist der am besten erhaltene und größte der vier Saugärten in der Dresdner Heide. Er liegt etwa 500 Meter vom Rand der Ortschaft Langebrück entfernt. Das Gelände umfasst eine in ihrer Ausdehnung dem Dresdner Altmarkt vergleichbare Fläche von 1,27 ha und wurde 1781/82 als „Neuer Saugarten“ und insgesamt dritte Anlage dieser Art in der Dresdner Heide angelegt. Eine Steinmauer umzäunt einen Teil des Saugartens. Am Sternbrückenhübelweg wurde ein noch heute existierendes Steinhaus in der Mauer eingebaut, in dem Jagdgerätschaften gelagert werden konnten.
Sonstiges
Jean Louis Nicodé gilt in seinem letzten Wohnort Langebrück als berühmtester Bürger. Nach ihm wurde die vormalige Albertstraße in Nicodéstraße umbenannt. Auch der Langebrücker Nicodé-Chor trägt seinen Namen.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter Langebrücks
- Willem Baron Michiels van Kessenich (1902–1992), niederländischer Politiker
- Siegfried Wünsche (1916–2000), Motorradrennfahrer
Persönlichkeiten, die mit Langebrück in Verbindung stehen
- Jean Louis Nicodé (1853–1919), Komponist, Dirigent, Pianist und Musikpädagoge
- Karl Hanns Taeger (1856–1937), Kunstmaler der Dresdner Heide, Lehrer an der Kunstakademie Dresden
- Hugo Woldemar Hickmann (1841–1922), Pfarrer und Gründer des ersten Kindererholungsheims Deutschlands
Literatur
- Dresdner Heide, Pillnitz, Radeberger Land (= Werte unserer Heimat. Band 27). 1. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1976, S. 68.
- Bernhard Bauriegel: Luftkurort Langebrück und seine Umgebung – eine kurze Beschreibung. Schmidt, Langebrück 1900 (Digitalisat)
Weblinks
- Website der Ortschaft
- Eintrag zu Langebrück bei dresdner-stadtteile.de
- Langebrück im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen