Lehmshof

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Lehmshof
Gemeinde Lindlar
Koordinaten: 50° 59′ N, 7° 18′ OKoordinaten: 50° 58′ 43″ N, 7° 18′ 27″ O
Höhe: 224 m ü. NN
Eingemeindung: 1975
Lehmshof (Lindlar)
Lehmshof (Lindlar)

Lage von Lehmshof in Lindlar

Die Hofschaft Lehmshof ist ein Ortsteil der Gemeinde Lindlar, Oberbergischen Kreis im Regierungsbezirk Köln in Nordrhein-Westfalen (Deutschland). Bis 1975 gehörte sie zur Gemeinde Overath, heute ist Lehmshof ein Ortsteil des Kirchdorfs Hohkeppel.

Lage und Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lehmshof liegt an der Grenze zum Rheinisch-Bergischen Kreis südwestlich von Lindlar. Der Wohnplatz ist über die Landesstraße 84, die als Laurentiusstraße durch Hohkeppel führt, zu erreichen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lehmshof war bis zum 19. Jahrhundert Teil der Honschaft Vilkerath im Kirchspiel Overath.[1] 1775 erscheint der Ort auf dem Okularplan der loci quaestionis zwischen Gerhard Hamm und Joh. Heinrich Müller zu Hohkeppel im Overath des vereideten Landmessers J.H. Schlieper unter der Bezeichnung Der Leimmes- oder Des Gerhard Hammes Hoff.[2] Der Ort ist ab der Preußischen Neuaufnahme von 1892 als Lehmshof verzeichnet. Direkt am Hof verlief die Grenze zwischen den Kirchspielen Overath und Hohkeppel.

Der Ort lag an der Heidenstraße, einer bedeutenden mittelalterlichen Altfernstraße von Köln über Kassel nach Leipzig. Die heutige Landesstraße 84 folgt der Trasse des alten Höhenwegs durch Hohkeppel.[3]

1822 lebten 13 Menschen im als Hof kategorisierten und Leimshof bezeichneten Ort, der nach dem Zusammenbruch der napoleonischen Administration und deren Ablösung zur Bürgermeisterei Overath im Kreis Mülheim am Rhein gehörte.[4] Für das Jahr 1830 werden für den als Leimshof bezeichneten Ort keine Einwohner angegeben.[5] Der 1845 laut der Uebersicht des Regierungs-Bezirks Cöln als Hof kategorisierte und als Leimshof bezeichnete Ort besaß zu dieser Zeit vier Wohngebäude mit 16 Einwohnern, alle katholischen Bekenntnisses.[6]

Die Gemeinde- und Gutbezirksstatistik der Rheinprovinz führt Lehmshof 1871 mit fünf Wohnhäusern und 25 Einwohnern auf.[7] Im Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland von 1888 werden für Lehmshof fünf Wohnhäuser mit 28 Einwohnern angegeben.[8] 1895 besitzt der Ort vier Wohnhäuser mit 17 Einwohnern und gehörte konfessionell zum katholischen Kirchspiel Hohkeppel,[9] 1905 werden acht Wohnhäuser und 50 Einwohner angegeben.[10]

Aufgrund § 14 des Köln-Gesetzes wurden 1975 zwecks Grenzberichtigungen (die Gemeindegrenze verlief zuvor auf der Landesstraße 84 mitten durch Hohkeppel) mehrere Overather Außenorte in die Gemeinde Lindlar umgemeindet, darunter auch Lehmshof.[11]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wilhelm Fabricius : Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz; Zweiter Band: Die Karte von 1789. Einteilung und Entwicklung der Territorien von 1600 bis 1794; Bonn; 1898
  2. Wahrhaftiger Okularplan der loci quaestionis zwischen Gerhard Hamm und Joh. Heinrich Müller zu Hohkeppel im Overath [mit Kirche von Hohkeppel]. 19.5.1775 J.H. Schlieper, vereideter Landmesser, Hohkeppel, Landesarchiv NRW Abteilung Rheinland, 180.01.00 RW Karten, Archivnr. 763 Online
  3. Herbert Nicke: Die Heidenstraße. Geschichte und Landschaft entlang der historischen Landstraße von Köln nach Kassel. In: Land und Geschichte zwischen Berg, Wildenburg und Südwestfalen. Band 6. Galunder, Wiehl 2001, ISBN 3-931251-74-8, S. 38 f.
  4. Alexander A. Mützell: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 3. Karl August Künnel, Halle 1822.
  5. Friedrich von RestorffTopographisch-statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz, Nicolai, Berlin und Stettin 1830
  6. Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften und einzeln liegenden benannten Grundstücke des Regierungs-Bezirks Cöln : nach Kreisen, Bürgermeistereien und Pfarreien, mit Angabe der Seelenzahl und der Wohngebäude, sowie der Confessions-, Jurisdictions-, Militair- und frühern Landes-Verhältnisse. / hrsg. von der Königlichen Regierung zu Cöln [Köln], [1845]
  7. Königliches Statistisches Bureau Preußen (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staats und ihre Bevölkerung. Die Rheinprovinz, Nr. XI. Berlin 1874.
  8. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1888.
  9. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1897.
  10. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1909.
  11. Das Köln-Gesetz im Wortlaut. Abgerufen am 7. Juni 2016.