Lofoten (Schiff)

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Lofoten
Die Lofoten vor Florø
Die Lofoten vor Florø
Schiffsdaten
Flagge Norwegen Norwegen
Schiffstyp Post- und Passagierschiff
Klasse Etterkrigsflåten
Rufzeichen LIXN[1]
Heimathafen Tromsø
Eigner Hurtigruten AS
Reederei Hurtigruten AS
Bauwerft A/S Akers mekaniske verksted (Oslo, Norwegen)[2]
Baunummer 547[1]
Stapellauf 7. September 1963[2]
Übernahme 27. Februar 1964[2]
Verbleib Schulschiff in Norwegen
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 87,41[1] m (Lüa)
Breite 13,28 m
Tiefgang (max.) 4,60 m
Vermessung 2.621 BRZ[1]
Maschinenanlage
Maschine dieselmechanisch
1 × Siebenzylinder-Dieselmotor (Burmeister & Wain DM 742 VT2BF.90)
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 2.480 kW (3.372 PS)
Höchst­geschwindigkeit 16 kn (30 km/h)
Propeller 1 × Verstellpropeller
Transportkapazitäten
Zugelassene Passagierzahl 400[3]
PaxKabinen 63
Sonstiges
Klassifizierungen DNV
Registrier­nummern IMO-Nr. 5424562[1]

Die Lofoten ist ein ehemaliges Post- und Passagierschiff der norwegischen Reederei Hurtigruten AS und verkehrte von 1964 bis 2020 auf der Hurtigruten an der Küste Norwegens im Linienverkehr. Sie war seit der Außerdienststellung der Nordstjernen im März 2012 das älteste Schiff der Linie. Die Lofoten hat eine Länge von 87,4 m, eine Breite von 13,2 m und wurde mit 2.621 BRZ vermessen. Seit März 2020 war sie in unterschiedlichen Häfen Norwegens aufgelegt. Zum 31. Dezember 2020 wurde sie an die Sørlandets Maritime Videregående Skole in Kristiansand verkauft, die sie als Schulschiff nutzt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bau, Indienststellung und Erhaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heckansicht der Lofoten im Jahr 2014

Die Lofoten wurde mit der Baunummer 547 auf der Werft A/S Akers mekaniske verksted in Oslo erbaut und lief am 7. September 1963 vom Stapel. Am 27. Februar 1964 erfolgte die Indienststellung für die Gesellschaft Vesteraalens Dampskibsselskap A/S (VDS) in Stokmarknes. Während der Einsatzzeit änderten sich die Besitzverhältnisse mehrfach.

Neben den regelmäßigen Werftaufenthalten wurde die Lofoten in den Jahren 1980 und 1985 auf der Aalborg-Werft in Dänemark modernisiert. Weitere Modernisierungs- und Umbaumaßnahmen folgen 1995 und 2003, wobei der traditionelle Stil dabei jedoch erhalten blieb. Sie wurde aufgrund ihrer weitgehend originalen, von viel Holz dominierten Ausstattung in Norwegen unter Denkmalschutz gestellt.

Im Rahmen eines neuen Konzeptes der Hurtigruten-Reederei, das den nostalgischen Charakter der Lofoten betonen sollte, erhielt sie 2015 wieder die Schornsteinmarke ihrer ursprünglichen, in der Hurtigruten AS aufgegangenen Reederei VDS. Auch ihre Innenausstattung wurde noch stärker dem ursprünglichen Zustand von 1964 angeglichen.[4]

Einsatz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit ihrer Indienststellung war die Lofoten auf der Hurtigruten im Einsatz. Seit der Saison 2010/2011 war das Schiff auch wieder ganzjährig im Liniendienst. Zuvor ersetzte sie knapp zehn Jahre im Winterhalbjahr die Nordnorge, die während dieser Zeit als Expeditionsschiff in den Gewässern der Antarktis und vor Chile fuhr. Im Sommer wurde die Lofoten für Kreuzfahrten, unter anderem im Gebiet der namensgebenden Inselgruppe der Lofoten, sowie nach Svalbard eingesetzt. Während ihrer Einsatzzeit wurde die Lofoten mehrfach durch Kollisionen und Grundberührungen beschädigt.[5]

Verbleib[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das unter Denkmalschutz stehende Schiff entsprach u. a. bezüglich der Barrierefreiheit nicht mehr den Vorgaben des norwegischen Staates an ein öffentliches Verkehrsmittel, was sie als Schiff in der Hurtigruten war. Sie schied planmäßig zum 31. Dezember 2020 aus dem Liniendienst aus. Aufgrund der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die Auslastung der Schiffe im Jahre 2020 war sie bereits ab März 2020 aufgelegt. Zum 1. Januar 2021 übernahm die Sørlandets Maritime Videregående Skole in Kristiansand das Schiff.[6] Sie nutzt es als Schulschiff.[7] Es ist Nachfolgerin des ausgemusterten Schulschiffes Sjøkurs, das ebenfalls ein ehemaliges Hurtigrutenschiff der gleichen Generation ist und nach dem Weiterverkauf an Vestland Classic inzwischen wieder seinen ursprünglichen Namen Ragnvald Jarl trägt.

Reedereien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ab der Indienststellung 1964: VDS
  • Ab Januar 1988: OVDS
  • Ab September 1988 FFR
  • Ab April 1996: wieder OVDS
  • Ab März 2006: Hurtigruten AS
  • Ab Januar 2021: Sørlandets Maritime Videregående Skole

Maschinenanlage und Antrieb[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Lofoten wird von einem 7-Zylinder-Dieselmotor des Typs Burmeister & Wain DM 742 VT2BF.90 angetrieben, der bei einer Drehzahl von 200/min eine Leistung von 2.480 kW (ca. 3.370 PS) entwickelt und auf einen Verstellpropeller wirkt. Darüber hinaus verfügt das Schiff über drei Hauptgeneratoren und ein Notstromaggregat.[1] Im Gegensatz zur Nordstjernen verfügt die Lofoten noch über ihren ursprünglichen Motor, lediglich 1996 erhielt sie einen neuen Motorblock.

Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Lofoten verfügt über fünf Decks und ist mit 155 Betten in 63 Kabinen ausgestattet. Das Schiff ist für maximal 410 Passagiere zugelassen. Die maximale Geschwindigkeit beträgt 16 Knoten. Die Lofoten war das einzige verbliebene Schiff der „traditionellen Generation“, das zuletzt noch auf der Hurtigrute verkehrte. Ihre Komfortmerkmale sind mit den jüngeren Postschiffen der Linie nicht zu vergleichen (Maschinenlärm, engere und einfachere Kabinen), jedoch wurde das Gefühl, auf einem „echten“ Postschiff zu reisen, von vielen Passagieren auch geschätzt.

Galerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Lofoten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f Schiffsdaten, DNV, aufgerufen am 9. November 2022.
  2. a b c M/S LOFOTEN, Fakta om Fartyg, aufgerufen am 5. Dezember 2010.
  3. Schiffsinformationen der Reederei (Memento vom 15. Februar 2011 im Internet Archive), aufgerufen am 12. Dezember 2010.
  4. Lars-Petter Kalkenberg, Sigurd Steinum: MS «Lofoten» tilbake i gammel drakt. In: NRK. 24. Februar 2015, abgerufen am 12. April 2015 (norwegisch).
  5. M/S Lofoten (Memento vom 1. März 2016 im Internet Archive)
  6. Hurtigruten’s classic MS Lofoten to become training ship. In: hurtigruten.no. 26. November 2020, abgerufen am 3. Dezember 2020 (englisch).
  7. Helge Martin Markussen: Gleder seg til å ta i bruk «Lofoten». Skipsrevyen, 21. Juni 2021, abgerufen am 9. November 2022 (norwegisch, Artikelvorschau).