Lotta Blokker

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Skulptur eines Jungen mit erhobenen Händen, ihr gegenüber Lotta Blokker, die in die Kamera blickt
Lotta Blokker mit ihrer noch unvollendeten Skulptur „Mute“, 2011

Lotta Blokker (* 1980 in Amsterdam) ist eine niederländische Bildhauerin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach einem Besuch der Musée Rodin in Paris fasste die 16-jährige Lotta Blokker den Entschluss, Bildhauerin zu werden. Ab 1999 studierte sie an der Florence Academy of Art in Florenz klassische Bildhauerei. Bereits während des Studiums wurde ihr ein Lehrauftrag an der Akademie übertragen. 2006 ging sie nach Amsterdam zurück und eröffnete dort ein eigenes Atelier.[1] 2021 gewann Blokker den International Arkin Award und wurde als Künstlerin des Jahres 2022 mit dem niederländischen Kunstpreis Kunstenaar van het jaar ausgezeichnet.[2][3]

Lotta Blokker ist verheiratet und hat drei Kinder.

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blokker orientiert sich bei ihren Werken an der klassischer Bildhauerei von der italienischen Renaissance über Auguste Rodin, Camille Claudel bis hin zu Käthe Kollwitz. Ihre Arbeiten bestehen aus vier zusammenhängenden Gruppen.[4]

The Hour of the Wolf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Entstanden zwischen 2009 und 2014 „unter dem Eindruck eines persönlichen Umbruchs, der mit Erfahrungen von Unruhe, Trauer und auch Schlaflosigkeit verbundenen war“. Der Titel ist von einem Film des schwedischen Regisseurs Ingmar Bergman entlehnt.[5] Die Serie besteht aus zehn lebensgroßen Bronzeskulpturen.

Pietà[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Entstanden zwischen 2006 und 2008. Besteht aus einer Gruppe von fünf nahezu lebensgroßen Skulpturen aus Bronze und stellt die Verlusterfahrung des Menschen orientiert am klassischen Motiv der trauernden Gottesmutter mit dem toten Christus im Schoß dar.

I am here now[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

I am here now von Blokker auf der Campus von Tilburg University

Zu dieser aus fünf Bronzeskulpturen bestehenden Gruppe gehört die Arbeit „Hommage à Käthe Kollwitz“, die formal an die Arbeit „Mutter mit zwei Kindern“ von Käthe Kollwitz (1937–1938) angelehnt ist.

Impressions[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Gruppe von zwölf heutigen Porträtköpfen, inspiriert von der italienischen Renaissance und entstanden in den Jahren 2003 bis 2010.

Ausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werke im öffentlichen Raum (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Pas de deux“
  • Tilburg: auf dem Campus der Universität Tilburg, eine Spende des Alumni Paul van Rensch in Erinnerung an seine Studienzeit, 2008[11]
  • Bad Frankenhausen: Auf dem Platz vor dem Panorama-Museum vier Statuen der Werkgruppe „I am here now“, Ankauf 2010[5]
  • Roermond: vor der Munsterkerk „Pas de deux“ aus der Gruppe „Pietá“, eine Spende der Renschdael Art Foundation 2010
  • Münster: In der Ev. Apostelkirche „See me“ aus der Gruppe „Pieta“, Ankauf 2017 aus Anlass des 500. Reformationsjubiläums[12]
  • Barneveld: Bronzemonument „Drei Generationen Molukken in den Niederlanden“ (niederl. Drie generaties molukkers) 2018[13]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Iris Berndt, Gudrun Fritsch, Ralph Keuning, Karin van Lieverloo: Lotta Blokker – The Hour of the Wolf. sculpturen – sculptures – skulpturen. De Vrije Uitgevers, Amersfoort 2017, ISBN 978-94-6262-006-3.
  • Ralph Keuning: Lotta Blokker – Beelden/Sculptures. Waanders Uitgevers, Zwolle 2021, ISBN 978-94-6262-378-1.
  • Peter Arlt: Lotta Blokkers poetische Kraft. In: Ossietzky. Nr. 08-2015. Dähre 2015 (ossietzky.net [abgerufen am 20. Februar 2023]).
  • Gerd Lindner: „Das ist, wie ich bin.“ Lotta Blokkers Realismus der Empfindsamkeit. In: Katalog zur Doppelausstellung „Verwandte Nähe – Käthe Kollwitz & Lotta Blokker. Skulpturen & Graphiken“. Münster 31. Mai 2017, S. 20–23 (apostelkirchengemeinde-muenster.de [PDF; abgerufen am 10. Februar 2023]).
  • Ev. Apostel-Kirchengemeinde Münster (Hrsg.): Eine Stunde mit Lotta Blokker. Lotta Blokker im Gespräch mit Sarah Breuer und Dr. Ulrich Bartels. 24. August 2017 (apostelkirchengemeinde-muenster.de [PDF; abgerufen am 20. Februar 2023]).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Lotta Blokker – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Katalog zur Doppelausstellung „Verwandte Nähe – Käthe Kollwitz & Lotta Blokker. Skulpturen & Graphiken“. (PDF) 31. Mai 2017, S. 7, abgerufen am 21. Februar 2023.
  2. Jeannet van de Kamp: Lotta Blokker’s ‘layered’ sculptures of human beings. In: Ethics of care. 5. März 2022, abgerufen am 22. Februar 2023 (englisch).
  3. Lotta Blokker Kunstenaar van het jaar 2022. In: Kunstenaar van het jaar. 5. November 2021, abgerufen am 22. Februar 2023 (niederländisch).
  4. Lotta Blokker | Home. Abgerufen am 6. September 2018.
  5. a b c Lotta Blokker – The Hour of the Wolf. Ausstellung vom 7. März 2015 bis 14. Juni 2015. Panorama Museum Bad Frankenhausen, abgerufen am 21. Februar 2023.
  6. Lotta Blokker, The hour of the wolf. Private Videoaufnahme Ausstellung im Museum der Fundatie. In: Youtube. 5. Januar 2015, abgerufen am 21. Februar 2023.
  7. Lisa Röhling: Ausstellung im Kollwitz-Museum: Weil du mich tröstest. In: Tagesspiegel. 14. August 2015, abgerufen am 21. Februar 2023.
  8. Lotta Blokker – The Hour of the Wolf. Ausstellung vom 11.02. bis 28. Mai 2017. Museum Jan Cunen, abgerufen am 21. Februar 2023 (niederländisch).
  9. Gunhild Vestner: Skulpturen von Lotta Blokker begeisterten. Bistum Münster, 20. Mai 2019, abgerufen am 21. Februar 2023.
  10. Lotta Blokker – Skupturen. Ausstellung vom 4. September 2021 bis 5. Dezember 2021. Museum de Fundatie, abgerufen am 21. Februar 2023.
  11. Lotta Blokker. Tilburg University, abgerufen am 21. Februar 2023 (englisch).
  12. Westfälische Nachrichten 7. Mai 2018
  13. Wouter van Dijk: Met dit beeld is het Molukse verhaal rond. In: Barneveldse Krant. 29. Mai 2018, abgerufen am 21. Februar 2023 (niederländisch).