Malstedt

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Malstedt
Gemeinde Deinstedt
Wappen von Malstedt
Koordinaten: 53° 26′ N, 9° 16′ OKoordinaten: 53° 25′ 37″ N, 9° 16′ 10″ O
Höhe: 14 m ü. NHN
Fläche: 8,55 km²
Einwohner: 270
Bevölkerungsdichte: 32 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. März 1974
Postleitzahl: 27446
Vorwahlen: 04284, 04762
Malstedt (Niedersachsen)
Malstedt (Niedersachsen)

Lage von Malstedt in Niedersachsen

Glockenturm in Malstedt
Glockenturm in Malstedt

Malstedt ist ein Ortsteil der Gemeinde Deinstedt, Landkreis Rotenburg (Wümme) in Niedersachsen. Malstedt ist ein Bioenergiedorf.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Malstedt liegt im Zentrum des Elbe-Weser-Dreiecks, nahe den größeren Städten Bremervörde, Zeven und Apensen. Die Bever durchfließt den Ort.

Hesedorf, Bremervörde
7 km, 11 km
Byhusen, Bremervörde
2 km, 5 km
Aspe (Kutenholz), Fredenbeck
7 km, 14 km
Bevern, Minstedt, Spreckens
4 km, 10 km, 11 km
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Farven, Harsefeld
6,5 km, 17 km
Deinstedt, Selsingen, Rhade
4 km, 7 km, 15 km
Anderlingen, Heeslingen
6 km, 13 km
Steddorf, Sittensen
13 km, 22 km

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erstmalige Erwähnung Malstedts als „Malstede“ ist in einer Urkunde der Bremer Erzbischöfe Adalbero und Gerhard I. auf das Jahr 1132 datiert. Nach geschichtlichen Überlieferungen im Zeitraum des 12. und 15. Jahrhunderts befand sich Malstedt, und die zu dem Zeitpunkt geringe Anzahl der Höfe, im Besitz des Klosters St. Georg zu Stade und dem Kloster Harsefeld. Ebenfalls wird um das 15. Jahrhundert herum beschrieben, das die Burg Vörde ein Recht auf Viehabgabe und Hofdienste besitzt.

Nach nicht genauer bekannten Überlieferungen existierte in Malstedt etwa Anfang des 16. Jahrhunderts eine Kapelle mit einer Glocke des Glockengießers Hinrich Kock. Die Glocke wurde zwischenzeitlich an die Selsinger Kirche abgegeben und dient seit 1936 als Dorfglocke von Byhusen.[1]

Zweiter Weltkrieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auch Malstedt ist während des Zweiten Weltkrieges nicht verschont geblieben. Im Jahr 1945 wurden 9 Wohnhäuser, 4 Scheunen und ein Stallgebäude zerstört.

Verwaltungsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor 1885 gehörte Malstedt zur Börde Selsingen im Amt Zeven, danach bis 1977 zum Kreis Bremervörde, der im Landkreis Rotenburg (Wümme) aufging. Von 1967 bis 1974 gehörte Malstedt als selbstständige Gemeinde der Samtgemeinde Selsingen an, wurde aber zum 1. März 1974 im Zuge der Gebietsreform in die Nachbargemeinde Deinstedt eingegliedert.

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Malstedt ist evangelisch-lutherisch geprägt und gehört zum Kirchspiel der St.-Lamberti-Kirche in Selsingen.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1824[2] 10 Feuerstellen
1848[3] 129 Leute, 24 Häuser
1885[4] 148

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unter Denkmalschutz stehende Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Liste der Baudenkmale in Deinstedt ist für Malstedt ein Baudenkmal aufgeführt:

  • Zum Hollen 3: Wohn-/Wirtschaftsgebäude

Kriegerdenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Den Gefallenen im Deutsch-Französischen Krieg sowie in den beiden Weltkriegen sind die Denkmäler beim Friedhof gewidmet.

Malstedter Mühle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ursprünge der Malstedter Mühle liegen, wie die des Ortsteils selbst, im Jahr 1132. Sie liegt im Ortsgebiet am sogenannten „Mühlenteich“, der von der parallel verlaufenden Bever gespeist wird.[1]

Vereinswesen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dorfgemeinschaft Malstedt (DGM)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die DGM wurde am 8. Mai 1993 gegründet und soll das Zusammenleben im Ort fördern. Sie organisiert diverse Veranstaltungen im Ort. Im September 2012 zählte der Verein 90 Mitglieder.[5]

Öffentliche Einrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dorfgemeinschaftshaus „Alte Schmiede“[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahre 2010 wurde im Rahmen der Dorferneuerung nach einem geeigneten Gebäude für das Dorfgemeinschaftshaus gesucht. In Frage kam schließlich die alte Schmiede. Sie wurde aufgekauft und im August 2010 begannen die Umbauarbeiten. Die Einweihung fand am 30. Dezember 2011 statt. Regelmäßig finden hier Veranstaltungen statt, man kann die alte Schmiede auch privat für Feiern und Ähnliches mieten.[6]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Malstedt ist durch die angrenzende Kreisstraße K118 an das überregionale Verkehrsnetz angeschlossen. Durch das Ortsgebiet führen des Weiteren die „Deinsteder Straße“ und die „Farvener Straße“, welche die gleichnamigen Orte mit Malstedt verbinden. Durch die „Hauptstraße“ besteht eine Verbindung zum etwa 2 km entfernten Byhusen.

Mühlenstraße[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Malstedt liegt durch die Wassermühle Malstedt, einer der ältesten Wassermühlen im Landkreis Rotenburg (Wümme), an der Niedersächsischen Mühlenstraße.

Bioenergiedorf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Malstedt ist ein Bioenergiedorf und versorgt sich selbst, aber auch andere Ortschaften mit erneuerbarer Energie. Die Energieerzeugung geschieht durch eine von 15 Landwirten betriebene Biogasanlage.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b https://www.malstedt.de/unser-dorf/geschichte/
  2. C. H. C. F. Jansen: Statistisches Handbuch des Königreichs Hannover. In Commission der Helwing’schen Hofbuchhandlung, 1824 (google.de [abgerufen am 21. Dezember 2018]).
  3. F. W. Harseim: Statistisches Handbuch für das Königreich Hannover. Schlüter, 1848 (google.de [abgerufen am 21. Dezember 2018]).
  4. Geschichte | Malstedt. Abgerufen am 21. Dezember 2018.
  5. Dorfgemeinschaft | Malstedt. Abgerufen am 21. Dezember 2018.
  6. Heute | Malstedt. Abgerufen am 21. Dezember 2018.