Mandau

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 19. September 2016 um 01:08 Uhr durch Granitschädel (Diskussion | Beiträge) (Ergänzung eingefügt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Mandau
Mandava
Die Mandau in Zittau

Die Mandau in Zittau

Daten
Gewässerkennzahl DE: 67414
Lage Tschechien; Sachsen, Deutschland
Flusssystem Oder
Abfluss über Lausitzer Neiße → Oder → Ostsee
Quelle nördlich des 580,6 m hohen Vlčí hora (Wolfsberg)
50° 57′ 30″ N, 14° 27′ 47″ O
Quellhöhe 523 m
Mündung bei Zittau in die Lausitzer NeißeKoordinaten: 50° 53′ 24″ N, 14° 49′ 32″ O
50° 53′ 24″ N, 14° 49′ 32″ O
Mündungshöhe 227,7 m
Höhenunterschied 295,3 m
Sohlgefälle 7,2 ‰
Länge 40,9 km
Linke Nebenflüsse Leutersdorfer Wasser, Landwasser, Rietschebach
Rechte Nebenflüsse Waldfluß, Goldflössel, Lausur, Pochebach, Bertsdorfer Wasser, Grundbach, Goldbach
Mittelstädte Zittau
Kleinstädte Rumburk, Varnsdorf, Seifhennersdorf
Gemeinden Hainewalde, Mittelherwigsdorf, Großschönau

Du verwendest eine veraltete Kopiervorlage für die Vorlage:Infobox Fluss. Bitte verwende eine aktuelle Kopiervorlage.

Die Mandau (tschechisch Mandava) ist ein 40,9 km langer Fluss in Tschechien und Sachsen.

Verlauf

Sie entspringt in mehreren Quellen nördlich des 580,6 m hohen Wolfsberg im Nordböhmischen Niederland, die sich bei Panský in 515 m ü.M. vereinigen. Aus Zahrady kommend fließt bei Nové Křečany ein weiterer Quellbach zu. Von dort fließt die Mandau in südöstlicher Richtung durch Rumburk, Seifhennersdorf und Varnsdorf. Danach durchfließt sie in Richtung Osten einen weiteren Teil der Oberlausitz, in der ihr Wasser unter anderen über Großschönau, wo die Lausur zufließt, von Hainewalde durch das Roschertal bis Mittelherwigsdorf, wo das Landwasser zufließt und schließlich nach Zittau gelangt, wo sie direkt östlich der Stadt bei 227,7 m ü. NN in die Lausitzer Neiße mündet.

Etymologie

Als Schreibweise aus dem 14. Jahrhundert ist Mandw bekannt. Damals gab es auch einen Zittauer Stadtteil Mandow und eine porta Mandauie = Mandau-Pforte. Der Name lässt sich auf das slawische mantava für trübes Wasser zurückführen.

Wasserführung und Folgen

Die Mandau ist einer der Wasserläufe in der südlichen Oberlausitz, der sich durch eine sehr unregelmäßige Wasserführung auszeichnet. Zudem sind in historischen Beschreibungen eine Vielzahl an Überschwemmungen in den Orten Großschönau, Hainewalde und Zittau[2] mit Schäden an Häusern, Brücken und an Menschenleben erwähnt. Aus diesem Grund wurde bereits Mitte des 19. Jahrhunderts von Fachleuten darüber nachgedacht, die Überschwemmungsgefahr wenigstens teilweise durch Regulierungen einzudämmen. Im April 1895 wurden in Zittau Arbeiten begonnen, die ein 40 Meter breites und 5,15 Meter tiefes Hochflussbett sowie Dämme schaffen sollten. Dadurch ergab sich eine deutliche Verkürzung des Flusslaufs um 400 Meter zwischen der Olbersdorfer Brücke und der Mündung, da die Mandau in diesem Bereich zuvor sehr mäandrierend verlief. Die damaligen Baukosten machten 1 Million Mark aus.

Seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts folgten weitere Regulierungen durch Ausbaumaßnahmen auch auf allen übrigen Teilabschnitten der Mandau, vor allem in den Orten und an den Eisenbahnstrecken.

Schutzgebiete

Die Mandau ist abschnittsweise sowohl als Landschaftsschutzgebiet „Mandautal“ als auch als FFH-Gebiet "Mandautal" geschützt.

Sonstiges

Nach Feststellung von Grosser (1714) gab es „zu Zittau an der Mandau die schönsten Leinwand-Bleichen“[3].

Fußnoten

  1. Hydrologisches Handbuch. (PDF; 637 kB) Teil 3 – Gewässerkundliche Hauptwerte. Freistaat Sachsen – Landesamt für Umwelt und Geologie, S. 71, abgerufen am 25. Dezember 2017.
  2. Christian Adolph Pescheck: Handbuch der Geschichte von Zittau. Zweiter Teil. Zittau 1837, S. 433 ff. (Google Bücher).
  3. Samuel Grosser (1714): Lausitzische Merkwürdigkeiten. Leipzig und Budissin.

Literatur

  • Die südöstliche Oberlausitz mit Zittau und dem Zittauer Gebirge (= Werte der deutschen Heimat. Band 16). 2. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1971.