Marmorbad

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Das Marmorbad im November 2013
Das Marmorbad, links neben der Orangerie.

Das Marmorbad befindet sich im Park Karlsaue neben der Orangerie in Kassel.

Das Gebäude mit quadratischem Grundriss ist Deutschlands letzte bedeutende und erhaltene repräsentative Badeanlage aus der Zeit des Spätbarocks und wurde 1722 bis 1728 unter Landgraf Karl von Hessen-Kassel erbaut. Die Außensicht zeigt drei Stockwerke, jedoch ist nur ein hoher Raum enthalten. In der Mitte davon befindet sich das Badebecken. Die prachtvolle Innenarchitektur wurde vom französischen Bildhauer Pierre Etienne Monnot geschaffen. Dabei handelt es sich um zwölf marmorne Skulpturen und zehn Wandreliefs sowie Medaillons. Neben Porträts von Landgraf Karl und seiner Frau Amalia von Kurland, die ein Jahr vor Bau des Marmorbads starb, an zwei gegenüber liegenden Kaminen, handeln die Werke aus der römischen Mythologie. Die Skulpturen zeigen gegen den Uhrzeigersinn Faunus, Bacchus mit Ampelos, Mercurius mit Amor, Aurora, Leda mit dem Schwan und Amor, Apollon Marsyas häutend, Minerva mit einem Satyr, Narziss, Venus und Amor, Paris mit dem Apfel, Latona mit Apollon und Diana im Tümpel sowie eine Bacchantin, bei welcher der Kopf nicht mehr erhalten ist. Die Reliefs zeigen Europa und den Stier, die Entdeckung von Kallistos Schwangerschaft durch Diana, die Befreiung Andromedas durch Perseus mit Amor, den Triumph der Galateia, Apollon und Daphne mit Amor, Diana und Aktaion, die Flucht der Arethusa mit Hilfe Dianas vor Alpheios sowie die Hochzeit von Bacchus und Ariadne mit Hilfe Amors. Teilweise sind Nebenfiguren dabei. Während die genannten Werke aus weißem Marmor gefertigt wurden, sind die Wände bunt verkleidet.

Weblinks

Literatur

  • Kerstin Merkel: Pierre-Etienne Monnot: Das Marmorbad in Kassel. In: Die Gartenkunst. Band 6, Nr. 2. Wernersche Verlagsgesellschaft, 1994, S. 249–280 (PDF-Datei; 4.08MB [abgerufen am 20. Juli 2015]).

Koordinaten: 51° 18′ 37,6″ N, 9° 29′ 58,6″ O