Masculin – Feminin oder: Die Kinder von Marx und Coca-Cola

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Film
Titel Masculin – Feminin oder: Die Kinder von Marx und Coca-Cola
Originaltitel Masculin, féminin: 15 faits précis
Produktionsland Frankreich, Schweden
Originalsprache Französisch, Schwedisch, Englisch
Erscheinungsjahr 1966
Länge 104 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Jean-Luc Godard
Drehbuch Guy de Maupassant (Roman)
Jean-Luc Godard
Produktion Anatole Dauman
Musik Jean-Jacques Debout
Kamera Willy Kurant
Schnitt Agnès Guillemot
Marguerite Renoir
Besetzung

Masculin – Feminin oder: Die Kinder von Marx und Coca-Cola ist ein französischer Film von Jean-Luc Godard aus dem Jahr 1966. Das Drehbuch basiert lose auf zwei Erzählungen Guy de Maupassants, Le Signe und La Femme de Paul. Der Film lief in Deutschland 35 Jahre lang nur in der Originalfassung mit deutschen Untertiteln, bis das ZDF 2001 eine synchronisierte Fassung produzierte.

Handlung

Paris im Winter 1965: Paul hat seinen Wehrdienst beendet und kämpft gegen den Einmarsch des US-Militärs in Vietnam. Mit seinem Freund Robert klebt er Plakate gegen den Vietnam-Krieg und arbeitet kurz bei einer Zeitung. Madeleine will unbedingt eine berühmte Sängerin werden und nimmt eine erste Schallplatte auf. Paul verliebt sich in sie, doch sie zeigt sich desinteressiert, da sie unabhängig bleiben will. Nach dem Rausschmiss aus seiner Wohnung zieht er bei Madeleine und deren Freundinnen Catherine und Elisabeth ein.

Da Madeleine im Musikgeschäft erfolgreich ist, geht sie auf Pauls Werben ein, und bald ist das erste Kind unterwegs. Er hat nun bei einem Meinungsforschungsinstitut Arbeit gefunden, wo er Französinnen nach ihrem Kaufverhalten befragt, obwohl er dem Kapitalismus ablehnend gegenübersteht. Aufgrund ihrer Karriere ist Madeleine oft für längere Zeit unterwegs, was Catherine sehr recht ist, da ihr Interesse an Paul wächst. Als Robert ihr sagt, dass er in sie verliebt sei, gibt sie ihm einen Korb. Madeleine und Paul wollen nun zusammenziehen und haben sich eine Wohnung angesehen. Doch ihr Vorhaben hat sich erledigt, als Paul genau aus jenem Hochhaus stürzt, in das er mit ihr einziehen wollte.

Kritiken

Das Lexikon des internationalen Films schrieb, mit diesem Film beginne Godards Interesse am „dialektischen Materialismus“ und an der Politik, allerdings in einem ganz eigenwilligen Sinn: Er wolle nicht „politische Filme“, sondern „politisch Filme machen“. Die Fragmentierung der Geschichte und das „Verweilen bei Randereignissen“, die keinen unmittelbaren Bezug zu ihr hätten, seien als Andeutung verstanden worden, wie schwer es heute sei, Gemeinsamkeit herzustellen. Es scheine, als müsse sich der Einzelne vor den Kräften der Kollektivierung immer weiter in den Privatbereich zurückziehen.[1] Der Kritiker des Evangelischen Filmbeobachters zog dagegen folgendes Fazit: „Ein sehr sensibler, undramatischer Film [...], der erhebliche Anforderungen an ein auch filmkünstlerisch aufgeschlossenes Publikum stellt.“[2]

Auszeichnungen

Auf der Berlinale 1966 wurde Jean-Pierre Léaud als bester Darsteller mit dem Silbernen Bären ausgezeichnet. Der Film selbst war für den Goldenen Bären nominiert.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.kabeleins.de/film_dvd/filmlexikon/ergebnisse/index.php?filmnr=30427
  2. Evangelischer Presseverband München, Kritik Nr. 295/1966