Museum am Rothenbaum

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Museum für Völkerkunde Hamburg

Hauptfassade zur Rothenbaumchaussee
Daten
Ort Hamburg
Art
Eröffnung 1879
Besucheranzahl (jährlich) 130.000 (2012)[1]
Website

Das Museum für Völkerkunde Hamburg wurde 1879 in Hamburg gegründet und zählt heute zu den größten Völkerkundemuseen in Europa. Es liegt im Stadtteil Rotherbaum im Bezirk Eimsbüttel. Das Museum versteht sich als Symbol für die Weltoffenheit Hamburgs und hat sich das Motto "Ein Dach für alle Kulturen" gegeben. So bieten die Ausstellungen in ihrer Bandbreite und Vielfalt die Basis der Vermittlungsarbeit im Museum, sie liefern die Grundlage kulturvergleichenden Forschens und ermöglichen dem Besucher Zugänge zu einem anderen Weltverständnis.

Geschichte

Georg Christian Thilenius 1905

Die Ursprünge des Museums für Völkerkunde Hamburg lagen 1842[2] in einer kleinen ethnographischen Sammlung der Stadtbibliothek. Diese Sammlung wurde später durch den Naturhistorischen Verein betreut, der 1867 auch den Museumsführer „Die Ethnographische oder Sammlung für Völkerkunde im Anschluss an das Naturhistorische Museum in Hamburg“ veröffentlichte. Die Verwaltung der Sammlung wurde Adolph Oberdörffer und Ferdinand Worlée anvertraut. Diese Sammlung bestand 1868/69 bereits aus 645 Objekten. 1871 folgte die Umbenennung in „Culturhistorisches Museum“ sowie der Umzug in das Johanneum gemeinsam mit dem Naturhistorischen Museum. Am 29. April 1879 folgte die Gründung des „Museums für Völkerkunde“. Vorerst leitete der Kaufmann Carl W. Lüders das Museum in der Position eines Vorstehers bis 1896. Am 1. Oktober 1904 übernahm Georg Thilenius als Hauptamtlicher Direktor die Verwaltung des „Museums für Völkerkunde und Vorgeschichte“, bis dahin leitete Direktorialassistent Karl Hagen die Geschäfte.

Georg Thilenius setzte sich stark für den Bau eines eigenen Museums ein, das seinen Standort am Rothenbaum bekommen sollte. Der 1908 begonnene Bau des neuen Museumsgebäudes wurde 1912 abgeschlossen, ein weiterer Anbau wurde 1929 fertiggestellt, in ihm wurden Arbeitsräume für die Mitarbeiter eingerichtet. Schon in den ersten Plänen war eine Erweiterung des 1912 fertiggestellten Gebäudes um mehr als das Doppelte vorgesehen. Die zweite Gebäudehälfte wurde, bedingt durch den Zweiten Weltkrieg, aber nie fertiggestellt. Das Museum hatte die Aufgaben der Bodendenkmalpflege und Sammlung archäologischer Funde aus Hamburg inne, die 1957 an das Museum für Hamburgische Geschichte abgegeben wurde.[3]

Seit 1999 ist das Museum für Völkerkunde Hamburg eine Stiftung Öffentlichen Rechts.

Figuren am Gebäude

Feste und Veranstaltungen

Das Museum für Völkerkunde Hamburg versteht sich als Begegnungsstätte für Menschen aller Kulturen. Jährlich wiederkehrende Feste wie z.B. das Lateinamerikafestival, der Markt der Völker, das Japanische Mädchenfest, der Mexikanische Totentag u.v.m. laden ein zum gemeinsamen Feiern und lassen die reichen Traditionen anderer Kulturen erlebbar werden. Ergänzend zu den Sonderausstellungen finden Thementage, Vorträge und Führungen statt: http://www.voelkerkundemuseum.com/135-0-Monatsprogramm.html

Sammlungen

Folgende Sammlungen werden durch das Museum betreut:

Direktoren

1904–1935 Georg Thilenius
1935–1962 Franz Termer
1962–1967 Erhard Schlesier
1967–1971 Hans Fischer
1971–1991 Jürgen Zwernemann
1992–2016 Wulf Köpke

Weblinks

Commons: Museum am Rothenbaum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 130.000 Besucher kamen ins Museum für Völkerkunde. Hamburger Abendblatt, 12. Januar 2013.
  2. Geschichte, abgerufen am 30. Dezember 2012
  3. Mirjam Briel: Das „Reitergrab“ von Hamburg-Schnelsen. Befund und Deutung – ein Beitrag zur Sachsenforschung. Universität Hamburg, Hamburg 2011, S. 90, Anhang (Magisterarbeit).

Koordinaten: 53° 34′ 6″ N, 9° 59′ 21″ O