Olympische Sommerspiele 2016/Leichtathletik – Hammerwurf (Frauen)

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Sportart Leichtathletik
Disziplin Hammerwurf
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 32 Athletinnen aus 19 Ländern
Wettkampfort Estádio Nilton Santos
Wettkampfphase 12. August 2016 (Qualifikation)
15. August 2016 (Finale)
Medaillengewinnerinnen
Polen Anita Włodarczyk (POL)
China Volksrepublik Zhang Wenxiu (CHN)
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Sophie Hitchon (GBR)
2012 2020
Innenraum des Estádio Olímpico João Havelange während der Spiele von Rio

Der Hammerwurf der Frauen bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro wurde am 12. und 15. August 2016 im Estádio Nilton Santos ausgetragen. 36 Athletinnen nahmen teil.

Olympiasiegerin wurde die Polin Anita Włodarczyk, die einen neuen Weltrekord aufstellte. Sie gewann vor der Chinesin Zhang Wenxiu und Sophie Hitchon aus Großbritannien.

Für Deutschland starteten Betty Heidler, Kathrin Klaas und Charlene Woitha. Während Klaas und Woitha in der Qualifikation scheiterten, qualifizierte sich Heidler für das Finale und belegte dort Rang vier.
Athletinnen aus der Schweiz, Österreich und Liechtenstein nahmen nicht teil.

Aktuelle Titelträgerinnen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Olympiasiegerin Anita Włodarczyk (Polen Polen) 77,60 m London 2012
Weltmeisterin 80,85 m Peking 2015
Europameisterin 78,14 m Amsterdam 2016
Nord-/Zentralamerika-/Karibik-Meisterin Amber Campbell (Vereinigte Staaten USA) 72,41 m San José 2015
Südamerika-Meisterin Rosa Rodríguez (Venezuela Venezuela) 71,66 m Lima 2015
Asienmeisterin Liu Tingting (China Volksrepublik Volksrepublik China) 68,24 m Wuhan 2015
Afrikameisterin Amy Sène (Senegal Senegal) 68,35 m Durban 2016
Ozeanienmeisterin Kaysanne Hockey (Australien Australien) 54,01 m Cairns 2015

Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord Anita Włodarczyk (Polen Polen) 81,08 m Władysławowo, Polen 1. August 2015[1]
Olympischer Rekord 77,60 m Finale OS London, Großbritannien 10. August 2012

Rekordverbesserungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zunächst wurde der bestehende olympische Rekord verbessert, anschließend gab es einen neuen Welt- und damit auch eine weitere Steigerung des Olympiarekords. Außerdem wurde ein neuer Landesrekord aufgestellt.

  • Weltrekord:
  • Olympischer Rekord:
    • 80,40 m – Anita Włodarczyk (Polen), Finale am 15. August, zweiter Versuch
  • Landesekord:

Legende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
x ungültig

Anmerkungen:

  • Alle Zeitangaben sind auf die Ortszeit Rio (UTC-3) bezogen.
  • Alle Weiten sind in Metern (m) angegeben.

Qualifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Drei Athletinnen (hellblau unterlegt) übertrafen die direkte Finalqualifikationsweite von 72,00 m. Damit war die Mindestanzahl von zwölf Finalteilnehmerinnen nicht erreicht und das Finalfeld wurde mit den neun nächstbesten Starterinnen beider Gruppen (hellgrün unterlegt) auf zwölf Wettbewerberinnen aufgefüllt. So mussten schließlich 70,30 m für die Finalteilnahme erbracht werden.

Gruppe A[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gwen Berry – ausgeschieden mit 68,90 m

12. August 2016, 20.40 Uhr

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch Weite (m)
1 Anita Włodarczyk Polen Polen 76,93 76,93
2 Rosa Rodríguez Venezuela Venezuela x 69,34 72,41 72,41
3 Zalina Marghieva Moldau Republik Moldau 68,80 71,72 70,90 71,72
4 DeAnna Price Vereinigte Staaten USA 69,25 69,52 70,79 70,79
5 Wang Zheng China Volksrepublik Volksrepublik China 68,91 70,60 x 70,60
6 Alexandra Tavernier Frankreich Frankreich x 68,42 70,30 70,30
7 Gwen Berry Vereinigte Staaten USA 68,07 x 69,90 69,90
8 Liu Tingting China Volksrepublik Volksrepublik China 67,40 69,14 63,35 69,14
9 Kateřina Šafránková Tschechien Tschechien 66,52 68,33 65,30 68,33
10 Martina Hrašnová Slowakei Slowakei 67,63 66,10 64,32 67,63
11 Alena Sobalewa Belarus Belarus x 66,71 67,06 67,06
12 Iryna Nowoschylowa Ukraine Ukraine 66,70 x 65,15 66,70
13 Heather Steacy Kanada Kanada 66,01 x 63,78 66,01
14 Kıvılcım Kaya Turkei Türkei x x 64,79 64,79
15 Charlene Woitha Deutschland Deutschland x x 62,50 62,50
16 Daina Levy Jamaika Jamaika x 60,35 x 60,35

Weitere in Qualifikationsgruppe A ausgeschiedene Hammerwerferinnen:

Gruppe B[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hanna Skydan – ausgeschieden mit 70,09 m

12. August 2016, 22.10 Uhr

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch Weite (m)
1 Zhang Wenxiu China Volksrepublik Volksrepublik China x 70,72 73,58 73,58
2 Joanna Fiodorow Polen Polen 71,77 71,59 69,29 71,77
3 Betty Heidler Deutschland Deutschland 71,17 66,62 68,60 71,17
4 Hanna Malyschtschyk Belarus Belarus x 64,69 71,12 71,12
5 Amber Campbell Vereinigte Staaten USA 71,09 x x 71,09
6 Sophie Hitchon Vereinigtes Konigreich Großbritannien x 70,37 68,68 70,37
7 Hanna Skydan Aserbaidschan Aserbaidschan 67,05 68,98 70,09 70,09
8 Malwina Kopron Polen Polen 69,31 69.69 x 69,69
9 Kathrin Klaas Deutschland Deutschland 67,92 64,89 67,01 67,92
10 Tuğçe Şahutoğlu Turkei Türkei 65,47 67,05 61,92 67,05
11 Marina Nichișenco Moldau Republik Moldau 65,19 63,82 65,10 65,19
12 Amy Sène Senegal Senegal 64,83 x 60,91 64,83
13 Jennifer Dahlgren Argentinien Argentinien 63,03 x x 63,03
14 Iryna Klymez Ukraine Ukraine 62,00 x 62,75 62,75
15 Natalija Solotuchina Ukraine Ukraine 56,60 x 56,96 56,96
16 Yirisleydi Ford Kuba Kuba 10,91 x x 10,91

Weitere in Qualifikationsgruppe B ausgeschiedene Hammerwerferinnen:

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

AnitaWlodarczyk – zum zweiten Mal in Folge Goldmedaillengewinnerin im Hammerwurf

15. August 2016, 10.40 Uhr

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch 4. Versuch 5. Versuch 6. Versuch Weite (m) Anmerkung
1 Anita Włodarczyk Polen Polen 76,35 80,40 OR 82,29 WR x 81,74 79,60000 82,29 WR
2 Zhang Wenxiu China Volksrepublik Volksrepublik China 75,06 74,04000 76,19000 74,65 76,75 70,93000 76,75
3 Sophie Hitchon Vereinigtes Konigreich Großbritannien x 73,29000 71,73 72,28 72,89 74,54 NR 74,54 NR
4 Betty Heidler Deutschland Deutschland 71,38 69,24000 69,84000 72,71 73,71 x000 73,71
5 Zalina Marghieva Moldau Republik Moldau 69,01 x000 72,38000 73,50 72,96 70,24000 73,50
6 Amber Campbell Vereinigte Staaten USA 68,18 68,85000 70,20000 70,57 72,74 71,09000 72,74
7 Hanna Malyschtschyk Belarus Belarus 66,58 x000 70,38000 70,60 69,68 71,90000 71,90
8 DeAnna Price Vereinigte Staaten USA 68,12 x000 70,95 x 61,95 69,18000 70,95
9 Joanna Fiodorow Polen Polen 69,87 x000 68,63000 nicht im Finale der
besten acht Werferinnen
69,87
10 Rosa Rodríguez Venezuela Venezuela 67,94 66,87000 69,26000 69,26
11 Alexandra Tavernier Frankreich Frankreich x 65,18000 x000 65,18
NM Wang Zheng China Volksrepublik Volksrepublik China x x000 x000 ogV

Im Finale hatte jede Teilnehmerin zunächst drei Versuche, die Weiten der Qualifikationsrunde wurden nicht gewertet. Die besten acht Athletinnen hatten im Anschluss drei weitere Versuche, die letzten vier schieden aus.

Für das Finale hatten sich zwölf Athletinnen qualifiziert, drei von ihnen direkt über die Qualifikationsweite. neun weitere über ihre Platzierungen. Je zwei Polinnen, US-Amerikanerinnen und Chinesinnen kämpften mit jeweils einer Athletin aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Moldawien, Venezuela, und Weißrussland um die Medaillen.

Klare Favoritin war die Polin Anita Włodarczyk, die Olympiasiegerin von 2012, amtierende Welt- und Europameisterin, darüber hinaus auch aktuelle Weltrekordhalterin. Zu den weiteren Medaillenkandidatinnen gehörten die chinesische Vizeweltmeisterin und WM-Dritte von 2013 Zhang Wenxiu, die französische WM-Dritte von 2015 Alexandra Tavernier und die deutsche Vizeeuropameisterin Betty Heidler.

Anita Włodarczyk übernahm schon in der ersten Runde die Spitzenposition. Mit 76,35 m führte sie vor der Chinesin Zhang Wenxiu, die mit 75,06 m nicht weit zurücklag. Die Deutsche Betty Heidler war mit 71,38 m Dritte. In Durchgang zwei gelang Włodarczyk der erste 80-Meter-Wurf bei Olympischen Spielen. Mit ihren 80,40 m verbesserte sie den Olympiarekord gleich um mehr als zwei Meter. Die Britin Sophie Hitchon schob sich mit 73,29 m an Heidler vorbei auf Platz drei.

Im dritten Versuch gelang Włodarczyk mit 82,29 m ein neuer Weltrekord. Sie übertraf damit ihre eigene Bestmarke um 1,21 m. Zhang verbesserte sich in dieser Runde auf 76,19 m. Im fünften Durchgang gelang Włodarczyk mit 81,74 m ein weiterer Wurf über ihren vorher gültigen Weltrekord hinaus. Heidler konnte sich mit 73,71 m wieder auf Position drei schieben. Hinter der Olympiasiegerin sicherte Zhang Wenxiu ihren Silberplatz mit 76,75 m weiter ab. Im letzten Durchgang zog dann Sophie Hitchon erneut an Betty Heidler vorbei, als sie den Hammer auf 74,54 m warf und damit einen neuen britischen Landesrekord aufstellte. Fünfte wurde die Moldawierin Zalina Marghieva vor der US-Amerikanerin Amber Campbell.

Sophie Hitchon war die erste britische Medaillengewinnerin in dieser Disziplin.

Video[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Athletics - Progression of outdoor world records (Women), Hammer throw - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 13. Mai 2022