Olympische Sommerspiele 2016/Leichtathletik – 3000 m Hindernis (Männer)

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Sportart Leichtathletik
Disziplin 3000-Meter-Hindernislauf
Geschlecht Männer
Teilnehmer 45 Athleten aus 25 Ländern
Wettkampfort Estádio Olímpico João Havelange
Wettkampfphase 15. August 2016 (Vorläufe)
17. August 2016 (Finale)
Siegerzeit 8:03,28 min Olympischer Rekord
Medaillengewinner
Kenia Conseslus Kipruto (KEN)
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Evan Jager (USA)
FrankreichFrankreich Mahiedine Mekhissi (FRA)
2012 2020
Innenraum des Estádio Olímpico João Havelange während der Spiele von Rio

Der 3000-Meter-Hindernislauf der Männer bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro wurde am 15. und 17. August 2016 im Estádio Olímpico João Havelange ausgetragen. 45 Athleten nahmen teil.

Olympiasieger wurde der Kenianer Conseslus Kipruto. Silber gewann der US-Amerikaner Evan Jager, der Franzose Mahiedine Mekhissi errang die Bronzemedaille.

Athleten aus Deutschland, der Schweiz, Österreich und Liechtenstein nahmen nicht teil.

Aktuelle Titelträger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Olympiasieger Ezekiel Kemboi (Kenia Kenia) 8:18,56 min London 2012
Weltmeister 8:11,28 min Peking 2015
Europameister Mahiedine Mekhissi (Frankreich Frankreich) 8:25,63 min Amsterdam 2016
Nord-/Zentralamerika-/Karibik-Meister Andrew Bayer (Vereinigte Staaten USA) 8:44,88 min San José 2015
Südamerika-Meister Gerald Giraldo (Kolumbien Kolumbien) 8:29,53 min Lima 2015
Asienmeister John Koech (Bahrain Bahrain) 8:27,03 min Wuhan 2015
Afrikameister Chala Beyo (Athiopien Äthiopien) 8:21,02 min Durban 2016
Ozeanienmeister Sapolai Yao (Papua-Neuguinea Papua-Neuguinea) 9:39,74 min Cairns 2015

Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord Saif Saaeed Shaheen (Kenia Kenia) 7:53,63 min Brüssel, Belgien 3. September 2004[1]
Olympischer Rekord Julius Kariuki (Kenia Kenia) 8:05,51 min Finale OS Seoul, Südkorea 30. September 1988

Rekordverbesserungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der kenianische Olympiasieger Conseslus Kipruto verbesserte den bestehenden olympischen Rekord im Finale am 17. August um 2,23 Sekunden auf 8:03,28 min. Den Weltrekord verfehlte er um 9,65 Sekunden.

Anmerkung:
Alle Zeitangaben sind auf die Ortszeit Rio (UTC-3) bezogen.

Vorrunde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Athleten traten zu insgesamt drei Vorläufen an. Für das Finale qualifizierten sich pro Lauf die ersten drei Athleten (hellblau unterlegt). Darüber hinaus kamen die sechs Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser (hellgrün unterlegt), weiter.

Vorlauf 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Szene aus dem ersten Vorlauf
Erster Vorlauf über 3000 Meter Hindernis

15. August 2016, 10:25 Uhr

Platz Name Nation Zeit (min) Anmerkung
1 Hillary Bor Vereinigte Staaten USA 8:25,01
2 Soufiane el-Bakkali Marokko Marokko 8:25,17
3 Ezekiel Kemboi Kenia Kenia 8:25,51
4 Matthew Hughes Kanada Kanada 8:26,27
5 Sebastián Martos Spanien Spanien 8:28,44
6 Benjamin Kiplagat Uganda Uganda 8:30,76
7 Halil Akkaş Turkei Türkei 8:33,12
8 Hailemariyam Amare Athiopien Äthiopien 8:35,01
9 Nelson Cherutich Bahrain Bahrain 8:35,01
10 Yuri Floriani Italien Italien 8:40,80
11 Kazuya Shiojiri Japan Japan 8:40,98
12 Rob Mullett Vereinigtes Konigreich Großbritannien 8:48,19
13 Jeroen D'hoedt Belgien Belgien 8:48,29
14 Mitko Zenow Bulgarien Bulgarien 8:54,79
DSQ Ali Messaoudi Algerien Algerien Weltleichtathletikverband Regel 163.3b – Übertreten der Bahninnenmarkierung[2]

Im ersten Vorlauf ausgeschiedene Hindernisläufer:

Vorlauf 2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

15. August 2016, 10:40 Uhr

Platz Name Nation Zeit (min)
1 Evan Jager Vereinigte Staaten USA 8:25,86
2 Brimin Kiprop Kipruto Kenia Kenia 8:26,25
3 Mathiedine Mekhissi Frankreich Frankreich 8:26,32
4 Yemane Haileselassie Eritrea Eritrea 8:26,72
5 Hamid Ezzine Marokko Marokko 8:27,69
6 John Koech Bahrain Bahrain 8:28,81
7 Chala Beyo Athiopien Äthiopien 8:32,0
8 Aras Kaya Turkei Türkei 8:32,35
9 José Peña Venezuela Venezuela 8:32,38
10 Chris Winter Kanada Kanada 8:33,95
11 Bilal Tabti Algerien Algerien 8:38,87
12 Abdullah Bamoussa Italien Italien 8:42,81
13 Kaur Kivistik Estland Estland 8:44,25
14 Abdalla Targan Sudan Sudan 8:52,20
15 Abdelaziz Merzougui Spanien Spanien 9:03,40

Weitere im zweiten Vorlauf ausgeschiedene Hindernisläufer:

Vorlauf 3[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

15. August 2016, 10:55 Uhr

Platz Name Nation Zeit (min) Anmerkung
1 Conseslus Kipruto Kenia Kenia 8:21,40
2 Jacob Araptany Uganda Uganda 8:21,53
3 Donald Cabral Vereinigte Staaten USA 8:21,96
4 Amor Ben Yahia Tunesien Tunesien 8:23,12
5 Yoann Kowal Frankreich Frankreich 8:23,49
6 Altobeli da Silva Brasilien Brasilien 8:26,59
7 Hicham Sigueni Marokko Marokko 8:27,82
8 Hicham Bouchicha Algerien Algerien 8:33,61
9 Taylor Milne Kanada Kanada 8:34,38
10 Krystian Zalewski Polen Polen 8:34,52
11 Ole Hesselbjerg Danemark Dänemark 8:40,08
12 Mohamed Ismail Ibrahim Dschibuti Dschibuti 8:53,10
13 Fernando Carro Spanien Spanien 8:53,17
DSQ Tafese Seboka Athiopien Äthiopien Weltleichtathletikverband Regel 163.3b – Übertreten der Bahninnenmarkierung[2]
DNF Tarık Langat Akdağ Turkei Türkei

Weitere im dritten Vorlauf ausgeschiedene Hindernisläufer:

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Szene aus dem Finale:
vorne Conseslus Kipruto, neben ihm Jacob Araptany
Finalrennen:
vorne Conseslus Kipruto, direkt dahinter Evan Jager (mit Brille)
Die Hindernisläufer im Finale:
Hillary Bor und Yoann Kowal am Wassergraben

17. August 2016, 11:55 Uhr

Platz Name Nation Zeit (min) Anmerkung
1 Conseslus Kipruto Kenia Kenia 8:03,28 OR
2 Evan Jager Vereinigte Staaten USA 8:04,28
3 Mahiedine Mekhissi Frankreich Frankreich 8:11,52
4 Soufiane el-Bakkali Marokko Marokko 8:14,35
5 Yoann Kowal Frankreich Frankreich 8:16,75
6 Brimin Kiprop Kipruto Kenia Kenia 8:18,79
7 Hillary Bor Vereinigte Staaten USA 8:22,74
8 Donald Cabral Vereinigte Staaten USA 8:25,81
9 Altobeli da Silva Brasilien Brasilien 8:26,30
10 Matthew Hughes Kanada Kanada 8:36,83
11 Yemane Haileselassie Eritrea Eritrea 8:40,68
DSQ Amor Ben Yahia Tunesien Tunesien Weltleichtathletikverband Regel 163.3b
Übertreten der Bahninnenmarkierung
[2]
Ezekiel Kemboi Kenia Kenia
DNF Jacob Araptany Uganda Uganda
Hamid Ezzine Marokko Marokko

Qualifiziert hatten sich jeweils alle drei Kenianer und US-Amerikaner. Hinzu kamen zwei Marokkaner sowie je ein Teilnehmer aus Brasilien, Eritrea, Frankreich, Kanada, Tunesien und Uganda.

Die Favoriten waren die Kenianer Ezekiel Kemboi (Olympiasieger 2004 und 2012, Weltmeister 2015), Brimin Kiprop Kipruto (Olympiasieger 2008) und Conseslus Kipruto (Vizeweltmeister 2015). Der Franzose Mahiedine Mekhissi (Europameister und zweimaliger olympischer Silbermedaillengewinner – 2008 und 2012) sowie der US-Athlet Evan Jager galten als die stärksten Gegner der Kenianer.

Gleich zu Beginn des Rennens übernahm Conseslus Kipruto die Führungsarbeit und bestimmte das Tempo, gefolgt von Jager. Der erste Kilometer wurde mit 2:41,64 min sehr schnell gelaufen. Nach knapp 1500 Metern ging Jager in Führung, Kipruto ließ sich mitziehen und es entstand eine Lücke zum Rest des Feldes. Die Verfolgergruppe wurde vom US-Läufer Hillary Bor angeführt, der Kemboi an deren Spitze ablöste. Bor konnte die Lücke zu den beiden Führenden schließen. Der zweite Kilometer wurde in 2:44,18 min absolviert, das Rennen blieb weiterhin sehr schnell und so entstanden viele kleinere Gruppen mit kleineren und größeren Abständen untereinander.

Bei der vorletzten Überquerung des Wassergrabens hatte sich mit Jager, Kemboi und Kipruto eine Dreiergruppe deutlich abgesetzt. Zu Beginn der letzten Runde übernahm die Spitze Conseslus Kipruto und leitete einen langgezogenen Spurt ein. Noch konnten Kemboi auf Platz zwei und Jager als Dritter das Tempo mitgehen. Doch am Ende der Gegengeraden war Kipruto zu schnell für seine Verfolger. Mit großem Vorsprung bog er auf die Zielgerade ein und ließ das Rennen am Ende nur noch austrudeln. Er wurde Olympiasieger und stellte mit 8:03,28 min einen neuen Olympiarekord auf. Die letzten tausend Meter hatte er in 2:37,46 min zurückgelegt. Im Kampf um Silber lag Kemboi zunächst vorne. Doch auf der Zielgeraden gingen ihm die Kräfte aus und Jager zog mühelos an ihm vorbei. So sicherte sich der US-Amerikaner die Silbermedaille, während Kemboi die letzten fünfzig Meter im Joggingtempo zurücklegte. Sein Vorsprung auf die nächsten Verfolger war so groß, dass er Dritter wurde. Hinter ihm kam Mekhissi ins Ziel vor dem Marokkaner Soufiane El-Bakkali und seinem Landsmann Yoann Kowal. Brimin Kiprop Kipruto und Hillary Bor belegten die nachfolgenden Ränge.

Unmittelbar nach dem Rennen legte die französische Mannschaftsleitung Protest ein. Kemboi soll nach dem Wassergraben die Bahninnenmarkierung übertreten haben. Dem Protest wurde stattgegeben und Kemboi disqualifiziert. Damit ging die Bronzemedaille an Mekhissi, alle nachfolgenden Athleten rückten im Klassement um einen Platz nach vorne.

Conseslus Kipruto gewann die insgesamt elfte kenianische Goldmedaille in dieser Disziplin. Es war zudem der neunte Olympiasieg in Folge für Kenia.

Video[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Athletics - Progression of outdoor world records, 3.000 m steeplechase - Men, sport-record.de, abgerufen am 30. April 2022
  2. a b c Internationale Wettkampfregeln (Memento des Originals vom 25. September 2022 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.leichtathletik.de (PDF; 7143 KB), S. 88, leichtathletik.de, abgerufen am 30. April 2022