Olympische Sommerspiele 2016/Leichtathletik – Weitsprung (Männer)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Sportart Leichtathletik
Disziplin Weitsprung
Geschlecht Männer
Teilnehmer 32 Athleten aus 22 Ländern
Wettkampfort Estádio Olímpico João Havelange
Wettkampfphase 12. August 2016 (Qualifikation)
13. August 2016 (Finale)
Siegerweite 8,38 m
Medaillengewinner
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Jeff Henderson (USA)
Sudafrika Luvo Manyonga (RSA)
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Greg Rutherford (GBR)
2012 2020
Innenraum des Estádio Olímpico João Havelange während der Spiele von Rio

Der Weitsprung der Männer bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro wurde am 12. und 13. August 2016 im Estádio Olímpico João Havelange ausgetragen. 32 Athleten nahmen teil.

Olympiasieger wurde der US-Amerikaner Jeff Henderson. Silber ging an den Südafrikaner Luvo Manyonga. Bronze gewann der Brite Greg Rutherford.

Für Deutschland gingen Alyn Camara und Fabian Heinle an den Start. Beide scheiterten in der Qualifikation.
Athleten aus der Schweiz, Österreich und Liechtenstein nahmen nicht teil.

Aktuelle Titelträger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Olympiasieger Greg Rutherford (Vereinigtes Konigreich Großbritannien) 8,31 m London 2012
Weltmeister 8,41 m Peking 2015
Europameister 8,25 m Amsterdam 2016
Nord-/Zentralamerika-/Karibik-Meister Cameron Burrell (Vereinigte Staaten USA) 8,06 m San José 2015
Südamerika-Meister Emiliano Lasa (Uruguay Uruguay) 8,09 m Lima 2015
Asienmeister Gao Xinglong (China Volksrepublik Volksrepublik China) 7,96 m Wuhan 2015
Afrikameister Ruswahl Samaai (Sudafrika Südafrika) 8,40 m Durban 2016
Ozeanienmeister Waisale Dausoko (Fidschi Fidschi) 7,51 m Cairns 2015

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord Mike Powell (Vereinigte Staaten USA) 8,95 m Tokio, Japan 30. August 1991[1]
Olympischer Rekord Bob Beamon (Vereinigte Staaten USA) 8,90 m Finale OS Mexiko-Stadt, Mexiko 18. Oktober 1968

Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Mit seinem weitesten Sprung auf 8,38 m im sechsten Durchgang des Finales bei einem Rückenwind von 0,2 m/s verfehlte der US-amerikanische Olympiasieger Jeff Henderson diesen Rekord um 52 Zentimeter. Zum Weltrekord fehlten ihm 57 Zentimeter.

Legende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
x ungültig

Anmerkungen:

  • Alle Zeitangaben sind auf die Ortszeit Rio (UTC-3) bezogen.
  • Alle Weiten sind in Metern (m) angegeben.

Qualifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

12. August 2016, 21.20 Uhr

Die Qualifikation wurde in zwei Gruppen durchgeführt. Zwei Springer (hellblau unterlegt) übertrafen die direkte Qualifikationsweite von 8,15 m. Damit war die Mindestanzahl von zwölf Finalteilnehmern nicht erreicht. So wurde das Finalfeld mit zehn weiteren Wettbewerbern aus beiden Gruppen (hellgrün unterlegt) nach den nächstbesten Weiten aufgefüllt. Für die Teilnahme am Finale waren so 7,92 m bei einem zweitbesten Sprung von 7,85 m notwendig.

Gruppe A[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tyrone Smith – ausgeschieden mit 7,81 m
Platz Name Nation 1. Versuch
Wind (m/s)
2. Versuch
Wind (m/s)
3. Versuch
Wind (m/s)
Resultat
1 Jeff Henderson Vereinigte Staaten USA 8,20 / −0,1 8,20
2 Emiliano Lasa Uruguay Uruguay 8,14 / +0,6 8,02 / ±0,0 8,14
3 Luvo Manyonga Sudafrika Südafrika x 8,12 / +0,1 8,10 / −0,2 8,12
4 Ruswahl Samaai Sudafrika Südafrika 8,03 / ±0,0 7,96 / +0,2 7,82 / +0,1 8,03
5 Henry Frayne Australien Australien 7,96 / ±0,0 7,97 / ±0,0 8,01 / +0,2 8,01
6 Huang Changzhou China Volksrepublik Volksrepublik China 7,59 / −0,4 7,57 / +0,3 7,95 / +0,5 7,95
7 Greg Rutherford Vereinigtes Konigreich Großbritannien x x 7,90 / −0,2 7,90
8 Kafétien Gomis Frankreich Frankreich 7,81 / +0,2 7,67 / +0,2 7,89 / −0,1 7,89
9 Kim Deok-hyeon Korea Sud Südkorea 7,42 / ±0,0 7,76 / +0,3 7,82 / +0,1 7,82
10 Tyrone Smith Bermuda Bermuda 7,78 / +0,4 7,81 / +0,5 7,67 / ±0,0 7,81
11 Fabian Heinle Deutschland Deutschland 7,64 / +0,1 x 7,79 / −0,4 7,79
12 Izmir Smajlaj Albanien Albanien 7,72 / +0,2 7,61 / ±0,0 x 7,61
13 Michel Tornéus Schweden Schweden x 7,65 / ±0,0 7,63 / −0,5 7,65
14 Miltiadis Tendoglou Griechenland Griechenland x 7,64 / −0,2 7,57 / +0,4 7,64
NM Aubrey Smith Jamaika Jamaika x x x ogV
Gao Xinglong China Volksrepublik Volksrepublik China x x x

Weitere in Qualifikationsgruppe A ausgeschiedene Weitspringer:

Gruppe B[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Name Nation 1. Versuch
Wind (m/s)
2. Versuch
Wind (m/s)
3. Versuch
Wind (m/s)
Resultat
1 Wang Jianan China Volksrepublik Volksrepublik China 8,24 / +0,3 8,24
2 Jarrion Lawson Vereinigte Staaten USA 7,99 / +0,2 7,62 / +0,3 7,96 / −0,1 7,99
3 Fabrice Lapierre Australien Australien x 7,96 / +0,1 7,73 / ±0,0 7,96
4 Damar Forbes Jamaika Jamaika 7,85 / −0,1 7,68 / +0,4 7,62 / −0,2 7,85
5 Radek Juška Tschechien Tschechien 7,64 / +0,3 7,84 / +0,3 7,83 / −0,5 7,84
6 Maykel Massó Kuba Kuba 7,79 / ±0,0 7,73 / +0,7 7,81 / +0,1 7,81
7 Chan Ming Tai Hongkong Hongkong 7,79 / ±0,0 7,76 / +0,3 7,42 / +0,3 7,79
8 Batschana Chorawa Georgien Georgien 7,72 / +0,2 7,77 / +0,3 x 7,77
9 Jean Marie Okutu Spanien Spanien 7,75 / +0,1 7,72 / +0,1 7,53 / ±0,0 7,75
10 Stefan Brits Sudafrika Südafrika 7,46 / ±0,0 7,71 / +0,5 x 7,71
11 Konstantin Baryschewski Belarus Belarus 7,39 / ±0,0 x 7,67 / +0,2 7,67
12 Ankit Sharma Indien Indien x x 7,67 / +0,1 7,67
13 Michael Hartfield Vereinigte Staaten USA 7,66 / −0,3 x 7,66 / +0,3 7,66
14 Higor Alves Brasilien Brasilien 7,59 / ±0,0 x x 7,59
15 Mohammad Arzandeh Iran Iran 7,29 / −0,1 7,23 / +0,2 7,31 / +0,5 7,31
16 Alyn Camara Deutschland Deutschland 5,16 / ±0,0 x x 5,16

Weitere in Qualifikationsgruppe B ausgeschiedene Weitspringer:

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Silbermedaillengewinner Luvo Manyogal
Bronze gab es für Greg Rutherford

13. August 2016, 20.53 Uhr

Platz Name Nation 1. Versuch
Wind (m/s)
2. Versuch
Wind (m/s)
3. Versuch
Wind (m/s)
4. Versuch
Wind (m/s)
5. Versuch
Wind (m/s)
6. Versuch
Wind (m/s)
Resultat
1 Jeff Henderson Vereinigte Staaten USA 8,20 / +0,8 7,94 / −0,4 8,10 / +0,1 7,96 / ±0,0 8,22 / −0,3 8,38 / +0,2 8,38
2 Luvo Manyonga Sudafrika Südafrika 8,16 / +0,5 x x 8,28 / −0,2 8,37 / −0,3 x 8,37
3 Greg Rutherford Vereinigtes Konigreich Großbritannien 8,18 / +0,3 8,11 / −1,1 8,22 / −0,2 8,26 / −0,2 8,09 / −0,5 8,29 / +0,3 8,29
4 Jarrion Lawson Vereinigte Staaten USA 8,19 / −0,7 8,15 / −0,5 8,25 / −0,5 x x 7,78 / +0,1 8,25
5 Wang Jianan China Volksrepublik Volksrepublik China 7,76 / −0,2 8,17 / −0,5 7,89 / +0,3 8,05 / −0,6 8,13 / −0,6 7,88 / +0,6 8,17
6 Emiliano Lasa Uruguay Uruguay 7,93 / −0,2 7,84 / −0,8 8,04 / −0,4 8,10 / −0,6 7,92 / −0,1 7,95 / −0,7 8,10
7 Henry Frayne Australien Australien 7,83 / −0,5 8,06 / −0,5 x 8,03 / −0,3 7,83 / −0,3 7,83 / −0,2 8,06
8 Kafétien Gomis Frankreich Frankreich 7,54 / ±0,0 7,57 / −0,1 8,05 / ±0,0 x 7,55 / −0,2 7,83 / −0,1 8,05
9 Ruswahl Samaai Sudafrika Südafrika 7,97 / −0,4 7,94 / −0,5 x nicht im Finale der
besten acht Springer
7,97
10 Fabrice Lapierre Australien Australien x 7,87 / −0,9 x 7,87
11 Huang Changzhou China Volksrepublik Volksrepublik China 7,78 / −0,5 x 7,86 / −0,5 7,86
12 Damar Forbes Jamaika Jamaika 7,63 / −0,8 7,74 / −0,6 7,82 / −0,8 7,82

Für das Finale hatten sich zwölf Athleten qualifiziert, zwei von ihnen direkt über die Qualifikationsweite, die anderen über ihre Platzierungen. Um die Medaillen kämpften je zwei Australier, Chinesen, Südafrikaner und US-Amerikaner, sowie je ein Athlet aus Frankreich, Großbritannien, Jamaika und Uruguay.

Jeder Teilnehmer hatte zunächst drei Versuche, die Weiten der Qualifikationsrunde vom Tag zuvor wurden nicht gewertet. Die besten acht Springer bekamen im Anschluss weitere drei Versuche, die letzten vier schieden aus.

Als Favorit galt der britische Olympiasieger von 2012, gleichzeitig amtierender Welt- und Europameister Greg Rutherford. Mit Medaillenchancen gingen auch der australische Vizeweltmeister Fabrice Lapierre, der chinesische WM-Dritte Wang Jianan, der schwedische Vizeeuropameister Michel Tornéus und der US-Amerikaner Jeff Henderson in den Wettbewerb.

Die Führung übernahmen in der ersten Runde die beiden US-Athleten. Henderson lag mit 8,20 m einen Zentimeter vor seinem Mannschaftskameraden Jarrion Lawson. Rutherford folgte mit 8,18 m vor dem Südafrikaner Luvo Manyonga, der 8,16 m erzielte. Im zweiten Durchgang schob sich Wang mit 8,17 m auf Platz vier. In Runde drei ging Lawson mit 8,25 m an die Spitze, Rutherford verbesserte sich mit 8,22 m auf Rang zwei. Im vierten Durchgang übernahm Manyonga mit 8,28 m die Position ganz vorn. Rutherford erzielte 8,26 m und verdrängte Lawson damit auf Platz drei. Manyonga baute im fünften Versuch seine Führung auf 8,37 m aus. Im letzten Durchgang verdrängte Henderson ihn. Der US-Amerikaner sprang mit 8,38 m einen Zentimeter weiter als der Südafrikaner. Anschließend gelang Lawson eine vermeintlich bessere Weite, es wurden jedoch nur 7,78 m gemessen. Nach Auswertung der Videoaufnahmen war klar, dass Lawson während der Landung mit der linken Hand den Sand berührt hatte und damit seine eigentlich klar bessere Weite sichtbar jenseits der 8-Meter-Marke abgewertet hatte. Aber den Regeln entsprechend zählte der letzte Abdruck. Rutherford konnte seine Leistung noch einmal um drei Zentimeter auf 8,29 m verbessern, lag aber damit bis zum Schluss auf Rang drei. Manyongas letzter Sprung war ein Fehlversuch.

Video[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Athletics - Progression of outdoor world records, Long jump – Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 3. Mai 2022