Olympische Sommerspiele 2016/Leichtathletik – 110 m Hürden (Männer)

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Sportart Leichtathletik
Disziplin 110-Meter-Hürdenlauf
Geschlecht Männer
Teilnehmer 40 Athleten aus 24 Ländern
Wettkampfort Estádio Olímpico João Havelange
Wettkampfphase 15. August 2016 (Vorläufe)
16. August 2016 (Halbfinale/Finale)
Siegerzeit 13,05 s
Medaillengewinner
Jamaika Omar McLeod (JAM)
SpanienSpanien Orlando Ortega (ESP)
FrankreichFrankreich Dimitri Bascou (FRA)
2012 2020
Innenraum des Estádio Olímpico João Havelange während der Spiele von Rio

Der 110-Meter-Hürdenlauf der Männer bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro wurde am 15. und 16. August 2016 im Estádio Olímpico João Havelange ausgetragen. Vierzig Athleten nahmen teil.

Olympiasieger wurde der Jamaikaner Omar McLeod, der vor dem Spanier Orlando Ortega gewann. Bronze ging an den Franzosen Dimitri Bascou.

Für Deutschland starteten Matthias Bühler, Alexander John und Gregor Traber. Bühler und John schieden in der Vorrunde aus, Traber im Halbfinale.
Athleten aus der Schweiz, Österreich und Liechtenstein nahmen nicht teil.

Aktuelle Titelträger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Olympiasieger Aries Merritt (Vereinigte Staaten USA) 12,92 s London 2012
Weltmeister Sergei Schubenkow (Russland Russland) 12,98 s Peking 2015
Europameister Dimitri Bascou (Frankreich Frankreich) 13,25 s Amsterdam 2016
Nord-/Zentralamerika-/Karibik-Meister Mikel Thomas (Trinidad und Tobago Trinidad und Tobago) 13,23 s San José 2015
Südamerika-Meister João Vítor de Oliveira (Brasilien Brasilien) 13,96 s Lima 2015
Asienmeister Xie Wenjun (China Volksrepublik Volksrepublik China) 13,56 s Wuhan 2015
Afrikameister Antonio Alkana (Sudafrika Südafrika) 13,43 s Durban 2016
Ozeanienmeister Jack Conway (Australien Australien) 14,40 s Cairns 2015

Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord Aries Merritt (Vereinigte Staaten USA) 12,80 s Brüssel, Belgien 7. September 2012[1]
Olympischer Rekord 12,92 s Finale OS London, Großbritannien 8. August 2012

Der bestehende Olympiarekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Im schnellsten Rennen, dem Finale am 16. August, verfehlte der jamaikanische Olympiasieger Omar McLeod mit seinen 13,05 s diesen Rekord bei einem Rückenwind von 0,2 m/s um dreizehn Hundertstelsekunden. Zum Weltrekord fehlten ihm 25 Hundertstelsekunden.

Rekordverbesserungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es wurde ein Landesrekord aufgestellt:
13,31 s – Milan Traikovits (Zypern), drittes Halbfinale am 16. August bei einem Rückenwind von 0,3 m/s

Anmerkung:
Alle Zeitangaben sind auf die Ortszeit Rio (UTC-3) bezogen.

Vorrunde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Vorrunde wurde zunächst in fünf Läufen durchgeführt. Für das Halbfinale qualifizierten sich pro Lauf die ersten vier Athleten (hellblau unterlegt). Darüber hinaus kamen die vier Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser (hellgrün unterlegt), weiter.

Nach dem zweiten Lauf mussten die Rennen in der Vorrunde wegen heftiger Regenschauer unterbrochen werden. Schon die ersten beiden Läufe hatten unter diesen schwierigen Bedingungen stattgefunden. Um für die ausgeschiedenen Sportler faire Bedingungen zu schaffen, wurde ein sechster Lauf angesetzt, bei dem alle in den ersten beiden Rennen ausgeschiedenen Hürdensprinter teilnehmen konnten. So hatten alle Athleten letztlich die Chance, sich unter vergleichbaren Rahmenbedingungen über die Zeitregel für das Halbfinale qualifizieren.

Lauf 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

15. August 2016, 20:40 Uhr
Wind: +0,1 m/s

Platz Name Nation Zeit (s) Anmerkung
1 Omar McLeod Jamaika Jamaika 13,27
2 Jeff Porter Vereinigte Staaten USA 13,50
3 Jeffrey Julmis Haiti Haiti 13,66
4 Antwon Hicks Nigeria Nigeria 13,70
5 Yeison Rivas Kolumbien Kolumbien 13,84
6 Wataru Yazawa Japan Japan 13,89
7 Kamé Ali Madagaskar Madagaskar 14,89
DSQ Alexander John Deutschland Deutschland Weltleichtathletikverband Regel 168.7 – Unkorrekte Hürdenüberquerung[2]

Lauf 2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Sechster des zweiten Halbfinalrennen bekam der Deutsche Matthias Bühler eine zweite Chance im Zusatzlauf, schied dort jedoch aus

15. August 2016, 20:48 Uhr
Wind: +0,4 m/s

Platz Name Nation Zeit (s) Anmerkung
1 Orlando Ortega Spanien Spanien 13,32
2 Balázs Baji Ungarn Ungarn 13,52
3 Milan Traikovits Zypern Republik Zypern 13,59
4 Jonathan Cabral Kanada Kanada 13,63
5 Jhoanis Portilla Kuba Kuba 13,81
6 Matthias Bühler Deutschland Deutschland 13,82
7 Xaysa Anousone Laos Laos 14,40
DSQ Deuce Carter Jamaika Jamaika Weltleichtathletikverband Regel 168.7 – Unkorrekte Hürdenüberquerung[2]

Lauf 3[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

15. August 2016, 21:16 Uhr
Wind: +1,4 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Dimitri Bascou Frankreich Frankreich 13,31
2 Andrew Pozzi Vereinigtes Konigreich Großbritannien 13,50
3 Andrew Riley Jamaika Jamaika 13,52
4 João Vítor de Oliveira Brasilien Brasilien 13,63
5 Antonio Alkana Sudafrika Südafrika 13,64
6 Petr Svoboda Tschechien Tschechien 13,65
7 Mikel Thomas Trinidad und Tobago Trinidad und Tobago 13,68
8 Eddie Lovett Jungferninseln Amerikanische Amerikanische Jungferninseln 13,77

Lauf 4[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

15. August 2016, 21:24 Uhr
Wind: +0,1 m/s

Platz Name Nation Zeit (s) Anmerkung
1 Konstandinos Douvalidis Griechenland Griechenland 13,41
2 Devon Allen Vereinigte Staaten USA 13,41
3 Gregor Traber Deutschland Deutschland 13,50
4 Yordan O’Farrill Kuba Kuba 13,56
5 Yidiel Contreras Spanien Spanien 13,62
6 Ronald Forbes Cayman Islands Cayman Islands 14,67
7 Ahmad Hazer Libanon Libanon 15,50
DSQ Wilhem Belocian Frankreich Frankreich Weltleichtathletikverband Regel 162.7 – Fehlstart[3]

Lauf 5[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

15. August 2016, 21:32 Uhr
Wind: −0,2 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Ronnie Ash Vereinigte Staaten USA 13,31
2 Pascal Martinot-Lagarde Frankreich Frankreich 13,36
3 Lawrence Clarke Vereinigtes Konigreich Großbritannien 13,55
4 Éder Antônio Souza Brasilien Brasilien 13,61
5 Damian Czykier Polen Polen 13,63
6 Milan Ristić Serbien Serbien 13,66
7 Xie Wenjun China Volksrepublik Volksrepublik China 13,69
8 Sekou Kaba Kanada Kanada 13,70

Zusatzlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

15. August 2016, 23:15 Uhr
Wind: −0,1 m/s

Platz Name Nation Zeit (s) Anmerkung
1 Deuce Carter Jamaika Jamaika 13,51
2 Yeison Rivas Kolumbien Kolumbien 13,87
3 Wataru Yazawa Japan Japan 13,88
4 Matthias Bühler Deutschland Deutschland 13,90
5 Alexander John Deutschland Deutschland 14,13
DSQ Jhoanis Portilla Kuba Kuba Weltleichtathletikverband Regel 168.7 – Unkorrekte Hürdenüberquerung[2]
DNS Kamé Ali Madagaskar Madagaskar
Xaysa Anousone Laos Laos

Halbfinale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den drei Halbfinalläufen qualifizierten sich die jeweils ersten zwei Athleten für das Finale (hellblau unterlegt). Darüber hinaus kamen die zwei Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser (hellgrün unterlegt), weiter.

Lauf 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Damian Czykier – ausgeschieden als Dritter des ersten Halbfinals

16. August 2016, 20:40 Uhr
Wind: +0,5 m/s

Platz Name Nation Zeit (s) Anmerkung
1 Orlando Ortega Spanien Spanien 13,32
2 Ronnie Ash Vereinigte Staaten USA 13,36
3 Damian Czykier Polen Polen 13,50
4 Balázs Baji Ungarn Ungarn 13,52
5 Andrew Pozzi Vereinigtes Konigreich Großbritannien 13,67
6 Deuce Carter Jamaika Jamaika 13,69
7 Yordan O’Farrill Kuba Kuba 13,70
DSQ Jeffrey Julmis Haiti Haiti Weltleichtathletikverband Regel 168.7 – Unkorrekte Hürdenüberquerung[2]

Weitere im ersten Halbfinale ausgeschiedene Läufer:

Lauf 2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

16. August 2016, 20:48 Uhr
Wind: −0,1 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Omar McLeod Jamaika Jamaika 13,15
2 Pascal Martinot-Lagarde Frankreich Frankreich 13,25
3 Devon Allen Vereinigte Staaten USA 13,36
4 Jonathan Cabral Kanada Kanada 13,41
5 Gregor Traber Deutschland Deutschland 13,43
6 Lawrence Clarke Vereinigtes Konigreich Großbritannien 13,46
7 Antonio Alkana Sudafrika Südafrika 13,55
8 Petr Svoboda Tschechien Tschechien 13,67
9 João Vítor de Oliveira Brasilien Brasilien 13,85

Weitere im zweiten Halbfinale ausgeschiedene Läufer:

Lauf 3[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Andrew Riley – ausgeschieden als Vierter des dritten Halbfinals

16. August 2016, 20:56 Uhr
Wind: +0,3 m/s

Platz Name Nation Zeit (s) Anmerkung
1 Dimitri Bascou Frankreich Frankreich 13,23
2 Milan Traikovits Zypern Republik Zypern 13,31 NR
3 Jeff Porter Vereinigte Staaten USA 13,45
4 Andrew Riley Jamaika Jamaika 13,46
5 Konstandinos Douvalidis Griechenland Griechenland 13,47
6 Yidiel Contreras Spanien Spanien 13,54
7 Antwon Hicks Nigeria Nigeria 14,26
DSQ Éder Antônio Souza Brasilien Brasilien Weltleichtathletikverband Regel 168.7 – Unkorrekte Hürdenüberquerung[2]

Weitere im dritten Halbfinale ausgeschiedene Läufer:

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Finale, Jonathan Cabral (Bahn sieben, rechts) und Milan Traikovits (Bahn acht, links)

16. August 2016, 22.45 Uhr
Wind: +0,2 m/s

Platz Name Nation Zeit (s) Anmerkung
1 Omar McLeod Jamaika Jamaika 13,05
2 Orlando Ortega Spanien Spanien 13,17
3 Dimitri Bascou Frankreich Frankreich 13,24
4 Pascal Martinot-Lagarde Frankreich Frankreich 13,29
5 Devon Allen Vereinigte Staaten USA 13,31
6 Jonathan Cabral Kanada Kanada 13,40
7 Milan Traikovits Zypern Republik Zypern 13,41
DSQ Ronnie Ash Vereinigte Staaten USA Weltleichtathletikverband Regel 168.7b – Absichtliches Umstoßen der Hürde[4]

Für das Finale hatten sich je zwei Franzosen und US-Athleten qualifiziert. Das Feld wurde komplettiert durch jeweils einen Teilnehmer aus der Jamaika, Kanada, Spanien und Zypern.

Als Favoriten galten der US-Läufer Devon Allen und der jamaikanische Hallenweltmeister Omar McLeod.

Nach dem Startschuss blieb das Läuferfeld eng zusammen. Ganz knapp vorne lag der französische Europameister Dimitri Bascou. McLeod übernahm dann an der fünften Hürde die Führung, die er bis zur siebten Hürde ausbauen konnte. Der Spanier Orlando Ortega, 2012 noch für Kuba startend, hatte sich zwischen die Franzosen Bascou und Pascal Martinot-Lagarde auf Platz drei geschoben. McLeod sicherte sich den Sieg in 13,05 Sekunden, der langsamsten Zeit seit 24 Jahren. Ortega konnte noch an Bascou vorbeiziehen und gewann Silber vor dem Franzosen, der seinen Landsmann Martinot-Lagarde um fünf Hundertstelsekunden auf den undankbaren vierten Platz konnte. Allen kam als Fünfter ins Ziel.

Mit Ausnahme der unter anderem durch die Vereinigten Staaten boykottierten Spiele von 1980 gewann erstmals kein US-Amerikaner eine Medaille.

Omar McLeod war der erste jamaikanische Olympiasieger in dieser Disziplin.

Orlando Ortega gewann die erste spanische Medaille bei Olympischen Spielen in einer Sprint- und Hürdendisziplin.

Videolinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Athletics - Progression of outdoor world records, 110 m Hurdles – Men, sport-record.de, abgerufen am 29. April 2022
  2. a b c d e Internationale Wettkampfregeln (Memento des Originals vom 25. September 2022 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.leichtathletik.de (PDF; 7143 KB), S. 113, leichtathletik.de, abgerufen am 29. April 2022
  3. Internationale Wettkampfregeln (Memento des Originals vom 25. September 2022 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.leichtathletik.de (PDF; 7143 KB), S. 84f, leichtathletik.de, abgerufen am 29. April 2022
  4. Internationale Wettkampfregeln (Memento des Originals vom 25. September 2022 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.leichtathletik.de (PDF; 7143 KB), S. 113, leichtathletik.de, abgerufen am 29. April 2022