Olympische Sommerspiele 2020/Leichtathletik – Stabhochsprung (Frauen)

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Sportart Leichtathletik
Disziplin Stabhochsprung
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 31 Athletinnen aus 19 Ländern
Wettkampfort Japan Tokio, Nationalstadion
Wettkampfphase 2. bis 5. August 2021
Siegerhöhe 4,90 m
Medaillengewinnerinnen
Vereinigte Staaten Katie Nageotte (USA)
Olympia Anschelika Sidorowa (ROC)
Vereinigtes Konigreich Holly Bradshaw (GBR)
2016 2024
Leichtathletikwettbewerbe bei den
Olympischen Spielen 2020
Qualifikation
Laufdisziplinen
100 m Frauen Männer
200 m Frauen Männer
400 m Frauen Männer
800 m Frauen Männer
1500 m Frauen Männer
5000 m Frauen Männer
10.000 m Frauen Männer
Marathon Frauen Männer
100 m Hürden Frauen
110 m Hürden Männer
400 m Hürden Frauen Männer
3000 m Hindernis Frauen Männer
4 × 100 m Staffel Frauen Männer
4 × 400 m Staffel Frauen Männer Mixed
Gehen
20 km Gehen Frauen Männer
50 km Gehen Männer
Sprungdisziplinen
Hochsprung Frauen Männer
Stabhochsprung Frauen Männer
Weitsprung Frauen Männer
Dreisprung Frauen Männer
Wurfdisziplinen
Kugelstoßen Frauen Männer
Diskuswurf Frauen Männer
Hammerwurf Frauen Männer
Speerwurf Frauen Männer
Mehrkampf
Siebenkampf Frauen
Zehnkampf Männer

Der Stabhochsprung der Frauen bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio wurde am 2. (Qualifikation) und 5. August 2021 (Finale) im neu erbauten Nationalstadion ausgetragen.

Olympiasiegerin wurde die US-Amerikanerin Nicola McDermott. Silber gewann die für das sogenannte Russische Olympische Komitee startende Anschelika Sidorowa, Bronze ging an die Britin Holly Bradshaw.

Aus dem deutschsprachigen Raum waren nur die Schweizerinnen Angelica Moser und Andrina Hodel am Start, die jedoch beide nicht das Finale erreichten.
Lisa Ryzih hätte als einzige deutsche Stabhochspringerin teilnehmen können, sie musste aber wegen anhaltender Rückenbeschwerden absagen.[1]

Aktuelle Titelträgerinnen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Olympiasiegerin Ekaterini Stefanidi (Griechenland Griechenland) 4,85 m Rio de Janeiro 2016
Weltmeisterin Anschelika Sidorowa (Authorised Neutral Athletes Authorised Neutral Athletes) 4,95 m Doha 2019
Europameisterin Ekaterini Stefanidi (Griechenland Griechenland) 4,85 m Berlin 2018
Nord-/Zentralamerika-/Karibik-Meisterin Katie Nageotte (Vereinigte Staaten USA) 4,75 m Toronto 2018
Südamerikameisterin Robeilys Peinado (Venezuela Venezuela) 4,56 m Lima 2019
Asienmeisterin Li Ling (China Volksrepublik Volksrepublik China) 4,61 m Doha 2019
Afrikameisterin Dorra Mahfoudhi (Tunesien Tunesien) 4,10 m Asaba 2018
Ozeanienmeisterin Liz Parnov (Australien Australien) 4,60 m Townsville 2019

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord Jelena Issinbajewa, (Russland Russland) 5,06 m Zürich, Schweiz 28. August 2009[2]
Olympischer Rekord 5,05 m Finale OS Peking, Volksrepublik China 18. August 2008

Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Die größte Höhe erzielte die US-amerikanische Olympiasiegerin Katie Nageotte mit 4,90 m im Finale am 5. August. Den Rekord verfehlte sie damit um fünfzehn Zentimeter. Zum Weltrekord fehlten ihr sechzehn Zentimeter.

Legende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
o übersprungen
x ungültig
r Wettkampf nicht fortgesetzt (retired)

Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Qualifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Athletinnen traten zu einer Qualifikationsrunde in zwei Gruppen an. Fünfzehn Athletinnen (hellblau unterlegt) übersprangen die geforderte Qualifikationshöhe von 4,55 m, womit die Mindestanzahl von zwölf Finalteilnehmerinnen erreicht war.

Gruppe A[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sandi Morris – ausgeschieden mit 4,49 m

3. August 2021, 19:37 Uhr Ortszeit (12:37 Uhr MESZ)

Platz Name Nation 4,25 m 4,40 m 4,55 m Höhe (m)
1 Nikoleta Kyriakopoulou Griechenland Griechenland o o o 4,55 m
Katie Nageotte Vereinigte Staaten USA o
Robeilys Peinado Venezuela Venezuela o o
Tina Šutej Slowenien Slowenien o o
5 Wilma Murto Finnland Finnland o o xo 4,55 m
Iryna Schuk Belarus Belarus o xo
7 Angelica Bengtsson Schweden Schweden o xo xo 4,55 m
8 Maryna Kylypko Ukraine Ukraine o xo xxo 4,55 m
9 Sandi Morris Vereinigte Staaten USA o xxx 4,40 m
10 Elisa Molinarolo Italien Italien xo o xxx 4,40 m
11 Eleni-Klaoudia Polak Griechenland Griechenland xxo o xxx 4,40 m
12 Nina Kennedy Australien Australien xxo xxx 4,40 m
13 Andrina Hodel Schweiz Schweiz o xxx 4,25 m
NM Li Ling China Volksrepublik Volksrepublik China xxx ogV
Alysha Newman Kanada Kanada xxx

Weitere in Qualifikationsgruppe A ausgeschiedene Stabhochspringerinnen:

Gruppe B[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Michaela Meijer – ausgeschieden mit 4,40 m

3. August 2021, 19:29 Uhr Ortszeit (12:29 Uhr MESZ)

Platz Name Nation 4,25 m 4,40 m 4,55 m Höhe (m)
1 Holly Bradshaw Vereinigtes Konigreich Großbritannien o 4,55 m
Anicka Newell Kanada Kanada o o
Anschelika Sidorowa Olympia ROC o
4 Yarisley Silva Kuba Kuba o xo 4,55 m
Katerina Stefanidi Griechenland Griechenland xo
6 Morgann LeLeux Romero Vereinigte Staaten USA o xxo 4,55 m
Xu Huiqin China Volksrepublik Volksrepublik China o xxo
8 Michaela Meijer Schweden Schweden o o xxx 4,40 m
9 Angelica Moser Schweiz Schweiz xo xxx 4,40 m
10 Jana Hladijtschuk Ukraine Ukraine xxo xo xxx 4,40 m
11 Romana Maláčová Tschechien Tschechien xo xxo xxx 4,40 m
12 Roberta Bruni Italien Italien o xxx 4,25 m
Liz Parnov Australien Australien o xxx
14 Lene Retzius Norwegen Norwegen xo xxx 4,25 m
Fanny Smets Belgien Belgien xo xxx
NM Elina Lampela Finnland Finnland xxx ogV

Weitere in Qualifikationsgruppe B ausgeschiedene Stabhochspringerinnen:

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Katie Nageotte – Olympiasiegerin mit 4,90 m

5. August 2021, 19:02 Uhr Ortszeit (12:02 Uhr MESZ)

Platz Name Nation 4,50 m 4,70 m 4,80 m 4,85 m 4,90 m 4,95 m 5,01 m Höhe (m) Anmerkung
1 Katie Nageotte Vereinigte Staaten USA xxo xo o o xo xr 4,90
2 Anschelika Sidorowa Olympia ROC o o o o xx– x 4,85
3 Holly Bradshaw Vereinigtes Konigreich Großbritannien o xo xo o xxx 4,85
4 Katerina Stefanidi Griechenland Griechenland xxo xxo xo x– xx 4,80 =SB
5 Maryna Kylypko Ukraine Ukraine o xxx 4,50
Wilma Murto Finnland Finnland o xxx
Tina Šutej Slowenien Slowenien o xxx
8 Nikoleta Kyriakopoulou Griechenland Griechenland xo xxx
Robeilys Peinado Venezuela Venezuela xo xxx
Iryna Schuk Belarus Belarus xo xxx
Yarisley Silva Kuba Kuba xo xxx
Xu Huiqin China Volksrepublik Volksrepublik China xo xxx
13 Angelica Bengtsson Schweden Schweden xxo xxx
NM Morgann LeLeux Romero Vereinigte Staaten USA xxx ogV
Anicka Newell Kanada Kanada xxx

Die US-amerikanische Olympiasiegerin von 2012 Jennifer Suhr hatte sich bei den US-Trials nicht durchsetzen können und mit Sandi Morris war eine zweite eigentlich hoch eingeschätzte US-Amerikanerin – Olympiazweite von 2016 und zweifache Vizeweltmeisterin (2017/2019) – nach einem Stabbruch und einer dadurch bedingten Hüftverletzung in der Qualifikation ausgeschieden.

Der Wettkampf, begann für zehn der fünfzehn Finalistinnen mit jeweils einem gescheiterten ersten Versuch bei der Anfangshöhe von 4,50 m. Es war bei leicht windigen Bedingungen nicht so einfach für die Stabhochspringerinnen. Zwei von ihnen – die US-Amerikanerin Morgann LeLeux Romero und die Kanadierin Anicka Newell – schieden mit drei ungültigen Sprüngen gleich ganz aus. Für neun weitere Wettbewerberinnen war der Wettkampf nach jeweils drei Fehlversuchen über die nächste Höhe von 4,70 m beendet. So waren bei 4,80 m, der dritten aufgelegten Höhe, mit der für das sogenannte Russische Olympische Komitee startenden amtierenden Weltmeisterin Anschelika Sidorowa (ohne Fehlversuch), der britischen EM-Dritten von 2018 Holly Bradshaw (ein Fehlsprung bei 4,70 m), der US-Amerikanerin Katie Nageotte (zwei Felsprünge bei 4,50 m, ein Fehlsprung bei 4,70 m) sowie der griechischen Olympiasiegerin von 2016 Katerina Stefanidi (jeweils zwei Felsprünge bei 4,50 m und 4,70 m) nur noch vier – allerdings hochkarätige – Teilnehmerinnen im Rennen um die Medaillen dabei. Drei Athletinnen belegten gemeinsam den fünften Platz, dies waren die Ukrainerin Maryna Kylypko, die Finnin Wilma Murto und die Slowenierin Tina Šutej.

Sidorowa und Nageotte klärten 4,80 m gleich mit ihren ersten Versuchen, Bradshaw und Stefanidi zogen im zweiten Durchgang nach. So führte jetzt Sidorowa vor Nageotte, Dritte war Bradshaw vor Stefanidi. Die drei führenden Springerinnen hakten die jetzt aufgelegten 4,85 m sofort ab, Stefanidi sparte sich nach einem Fehlversuch ihre beiden verbleibenden Versuche für die nächste Höhe auf, die sie ohnehin nehmen musste, wenn sie in den Medaillenkampf noch eingreifen wollte. Weiter ging es bei 4,90 m mit jeweils einem Fehlversuch aller vier Athletinnen. Mit ihrem zweiten Sprung war Nageotte erfolgreich und setzte sich damit an die Spitze. Katerina Stefanidi riss die Latte auch bei ihrem zweiten Anlauf und war damit ausgeschieden. Mit übersprungenen 4,80 m belegte sie den vierten Platz. Die drei verbleibenden Wettbewerberinnen hatten somit eine Medaille sicher. Bis einschließlich 4,85 m hatte Sidorowa eine weiße Weste behalten, doch als sie 4,90 m auch beim zweiten Mal nicht überspringen konnte, sah es für sie nicht mehr ganz so gut aus. Ihren letzten Versuch nahm sie in die nächste Höhe mit. Für Holly Bradshaw waren 4,90 m an diesem Tag zu hoch, sie schied nach drei Fehlsprüngen aus und stand damit als Gewinnerin der Bronzemedaille fest.

Bei 4,95 m fiel dann die Entscheidung über Gold und Silber. Nageotte ließ die Höhe aus, während Anschelika Sidorowa mit ihrem letzten verbleibenden Versuch nicht erfolgreich war und damit Silber gewann. Katie Nageotte ließ nun 5,01 m auflegen, brach den Wettkampf jedoch nach einem gescheiterten Sprung als Olympiasiegerin ab.

Noch nie zuvor hatte es einen Olympiasieger oder eine Olympiasiegerin im Stabhochsprung gegeben mit zwei Fehlversuchen bei der Anfangshöhe, diesbezüglich gelang Katie Nageotte eine olympische Premiere.

Video[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Peter Schmitt, Lisa Ryzih sagt Olympia-Start in Tokio ab, leichtathletik.de 19. Juli 2021, abgerufen 5. Juni 2022
  2. Athletics - Progression of outdoor world records (Women), Pole vault - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 5. Juni 2022