Olympische Sommerspiele 2020/Leichtathletik – 50 km Gehen (Männer)

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Sportart Leichtathletik
Disziplin 50-km-Gehen
Geschlecht Männer
Teilnehmer 59 Athleten aus 29 Ländern
Wettkampfort Sapporo
Rundkurs durch den Ōdōri-Park
Wettkampfphase 6. August 2021
Siegerzeit 3:50:08 h
Medaillengewinner
Polen Dawid Tomala (POL)
Deutschland Jonathan Hilbert (GER)
Kanada Evan Dunfee (CAN)
2016 2024
Leichtathletikwettbewerbe bei den
Olympischen Spielen 2020
Qualifikation
Laufdisziplinen
100 m Frauen Männer
200 m Frauen Männer
400 m Frauen Männer
800 m Frauen Männer
1500 m Frauen Männer
5000 m Frauen Männer
10.000 m Frauen Männer
Marathon Frauen Männer
100 m Hürden Frauen
110 m Hürden Männer
400 m Hürden Frauen Männer
3000 m Hindernis Frauen Männer
4 × 100 m Staffel Frauen Männer
4 × 400 m Staffel Frauen Männer Mixed
Gehen
20 km Gehen Frauen Männer
50 km Gehen Männer
Sprungdisziplinen
Hochsprung Frauen Männer
Stabhochsprung Frauen Männer
Weitsprung Frauen Männer
Dreisprung Frauen Männer
Wurfdisziplinen
Kugelstoßen Frauen Männer
Diskuswurf Frauen Männer
Hammerwurf Frauen Männer
Speerwurf Frauen Männer
Mehrkampf
Siebenkampf Frauen
Zehnkampf Männer

Der Wettkampf im 50-km-Gehen der Männer bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio wurde am 6. August 2021 um 5:30 Uhr Ortszeit (5. August 2021, 22:30 Uhr MESZ) ausgetragen.

Die Strecke sollte ursprünglich durch den Imperial Palace Garden in Tokio führen. Nachdem es bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2019 in Doha jedoch bei mehreren Athleten aufgrund der klimatischen Bedingungen zu gesundheitlichen Problemen gekommen war, gab das IOC im Oktober 2019 bekannt, bei den Spielen in Japan die Marathonläufe sowie die Wettbewerbe im Gehen ins kühlere Sapporo auf Hokkaidō zu verlegen.[1] Neuer Austragungsort war der Ōdōri-Park.

Von den 59 gestarteten Gehern erreichten 47 das Ziel.

Olympiasieger wurde der Pole Dawid Tomala. Silber gewann der Deutsche Jonathan Hilbert Bronze ging an den Kanadier Evan Dunfee.

Aktuelle Titelträger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Olympiasieger Matej Tóth (Slowakei Slowakei) 3:40:58 h Rio de Janeiro 2016
Weltmeister Yūsuke Suzuki (Japan Japan) 4:04:20 h Doha 2019
Europameister Marjan Sakalnyzkyj (Ukraine Ukraine) 3:46:32 h Berlin 2018
Nord-/Zentralamerika-/Karibik-Meister Wettbewerb nicht im Meisterschaftsprogramm Toronto 2018
Südamerika-Meister Lima 2019
Asienmeister Doha 2019
Afrikameister Asaba 2018
Ozeanienmeister Townsville 2019

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord Yohann Diniz (Frankreich Frankreich) 3:32:33 h Zürich 15. August 2014[2]
Olympischer Rekord Jared Tallent (Australien Australien) 3:36:53 h OS London, Großbritannien 11. August 2012

Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Mit seiner Siegerzeit von 3:50:08 h verfehlte der polnische Olympiasieger Dawid Tomala im Wettbewerb am 6. August den Rekord um 13:15 Minuten. Zum Weltrekord fehlten ihm 17:35 Minuten.

Zwischenzeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Marke Zwischenzeit Führende(r) 5-km-Zeit
5 km 23:58 min Yohann Diniz – Luo Yadong 2 s zurück – große Verfolgergruppe 33 s zur. 23:58 min
10 km 47:57 min Yadong – große Verfolgergruppe 25 s zur. 23:59& in
15 km 1:11:33 h000 Yadong – große Verfolgergruppe 1:22 min zur. 23:36 min
20 km 1:35:04 h000 Yadong mit 17köpfiger Spitzengruppe – Boyce 5 s zur. – Dunfee, Chocho, Vieira 8 s zur. 23:31 min
25 km 1:58:16 h000 Aku Partanen mit 22köpfige Spitzengruppe 23:12 min
30 km 2:21:21 h000 Tomala – 18köpfige Verfolgergruppe 10 s zur. 23:05 min
35 km 2:42:34  h000 Tomala – 12köpfige Verfolgergruppe 1:46 min zur. 21:13 min
40 km 3:03:45 h000 Tomala – Hilbert, Partanen, Tur, Kawano, Vieira, Dunfee 1:50 min zur. – Cowley 1:53 min zur. – Brzozowski, Chocho 2:10 min zur. 21:11 min
45 km 3:25:46 h000 Tomala – Hilbert, Tur, Kawano, Vieira, Dunfee 3:10 min zur. – Partanen 3:31 min zur. – Cowley 3:46 min zur. – Tongda 4:10 min zur. 22:01 min
50 km 3:50:08 h000 Dawid Tomala 24:22 min

Resultat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit Dawid Tomala ging ein Außenseiter zu Gold
Nach seinem vierten Platz fünf Jahre zuvor errang Evan Dunfee diesmal Bronze
Der viertplatzierte Marc Tur
João Vieira belegte Rang fünf
Aku Partanen (Mitte) – Platz neun

Start: 6. August 2021, 5:30 Uhr Ortszeit (5. August 2021, 22:30 Uhr MESZ)

Platz Name Nation Zeit (h) Anmerkung Verwarnungen
1 Dawid Tomala Polen Polen 3:50:08
2 Jonathan Hilbert Deutschland Deutschland 3:50:44 Boden / Boden
3 Evan Dunfee Kanada Kanada 3:50:59 SB
4 Marc Tur Spanien Spanien 3:51:08 Knie / Knie
5 João Vieira Portugal Portugal 3:51:28 SB
6 Masatora Kawano Japan Japan 3:51:56 SB
7 Bian Tongda China Volksrepublik China 3:52:01
8 Rhydian Cowley Australien Australien 3:52:01 PB
9 Aku Partanen Finnland Finnland 3:52:39 SB Boden
10 Brendan Boyce Irland Irland 3:53:40
11 José Montaña Kolumbien Kolumbien 3:53:50 SB
12 Artur Brzozowski Polen Polen 3:54:08 SB Boden
13 Jorge Armando Ruiz Kolumbien Kolumbien 3:55:30 Boden
14 Matej Tóth Slowakei Slowakei 3:56:23 SB
15 José Leyver Ojeda Mexiko Mexiko 3:56:53 SB Boden
16 Quentin Rew Neuseeland Neuseeland 3:57:33 Boden
17 Máté Helebrandt Ungarn Ungarn 3:57:53 SB Boden
18 Diego Pinzón Kolumbien Kolumbien 3:57:54
19 Andrés Chocho Ecuador Ecuador 3:59:03 SB Boden / Knie / Boden
20 Bence Venyercsán Ungarn Ungarn 3:59:05
21 Wang Qin China Volksrepublik China 3:59:35
22 Dsmitryj Dsjubin Belarus Belarus 4:00:25 SB
23 Andrea Agrusti Italien Italien 4:01:10
24 Marius Cocioran Rumänien Rumänien 4:01:43
25 Marjan Sakalnyzkyj Ukraine Ukraine 4:02:53
26 Jarkko Kinnunen Finnland Finnland 4:04:28 Knie
27 Jhonatan Amores Ecuador Ecuador 4:05:47
28 Luo Yadong China Volksrepublik China 4:06:17
29 Alex Wright Irland Irland 4:06:20 SB Boden
30 Hayato Katsuki Japan Japan 4:06:32
31 Arturas Mastianica Litauen Litauen 4:06:43
32 Satoshi Maruo Japan Japan 4:06:44
33 Carl Dohmann Deutschland Deutschland 4:07:18
34 Bernardo Barrondo Guatemala Guatemala 4:08:34 Boden / Boden / Knie
35 Jesús Ángel García Spanien Spanien 4:10:03 Knie
36 Alexandros Papamichail Griechenland Griechenland 4:12:49
37 Arnis Rumbenieks Lettland Lettland 4:13:33 Knie / Knie
38 Aleksi Ojala Finnland Finnland 4:14:02 Knie
39 Walerij Litanjuk Ukraine Ukraine 4:14:05 Knie
40 Marc Mundell Sudafrika Südafrika 4:14:37
41 Michal Morvay Slowakei Slowakei 4:15:22
42 Nathaniel Seiler Deutschland Deutschland 4:15:37
43 Vít Hlaváč Tschechien Tschechien 4:15:40
44 Horacio Nava Mexiko Mexiko 4:19:00 Knie / Knie
45 Mathieu Bilodeau Kanada Kanada 4:20:36 SB
46 Lukáš Gdula Tschechien Tschechien 4:33:06 Knie / Knie / Knie
47 Claudio Villanueva Ecuador Ecuador 4:53:09 Knie / Knie
DNF Teodorico Caporaso Italien Italien Boden
Rafał Augustyn Polen Polen
Håvard Haukenes Norwegen Norwegen
Luis Manuel Corchete Spanien Spanien
Gurpreet Singh Indien Indien
Iwan Banseruk Ukraine Ukraine Knie / Knie
Luis Ángel Sánchez Guatemala Guatemala Boden / Boden / Boden
Isaac Palma Mexiko Mexiko Boden
Yohann Diniz Frankreich Frankreich
Marco De Luca Italien Italien
DSQ Ruslans Smolonskis Lettland Lettland IWR Regel 230, TR54.7.5
Disqualifikation
[3]
Boden / Knie / Knie / Knie
Erick Barrondo Guatemala Guatemala Boden / Boden / Boden / Boden

Wettbewerbsverlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beim Start am frühen Morgen hielten sich die Temperaturen mit 25° Celsius noch in Grenzen. Doch im Laufe des Wettbewerbs stieg das Thermometer bis auf 33° Celsius an. In Kombination mit einer hohen Luftfeuchtigkeit stellten diese Bedingungen eine große Herausforderung für die Geher dar. Schnelle Zeiten waren so nicht zu erwarten.

Schon früh setzten sich mit dem Franzosen Yohann Diniz und dem Chinesen Luo Yadong zwei Geher vom Rest des großen Feldes ab. Diniz allerdings verlor bald den Anschluss und Yadong erarbeitete sich bis Kilometer fünfzehn fast eineinhalb Minuten Vorsprung vor einer immer noch großen Verfolgergruppe. Das Tempo auch des Führenden war mit 5-km-Abschnitten zwischen 23:30 min und 23:59 min erwartungsgemäß vorsichtig. Yadongs Vorsprung schmolz bis Kilometer zwanzig immer weiter dahin und es fand sich eine siebzehnköpfige Spitzengruppe zusammen, die auf den nächsten Kilometern auf 22 Geher anwuchs, obwohl es jetzt mit 5-km-Abschnitten knapp über 23 Minuten schneller wurde.

Nach Hälfte der Strecke ergriff der polnische Außenseiter Dawid Tomala die Initiative, übernahm die Führung und setzte sich ab von seinen Konkurrenten. Ab Kilometer dreißig machte er richtig Ernst. Die beiden nächsten 5-km-Abschnitte legte er um fast jeweils zwei Minuten schneller zurück als zuvor. Bei Kilometer 45 war sein Vorsprung auf über drei Minuten angewachsen. So konnte er es am Ende etwas langsamer angehen und die Verfolger näher kommen lassen, ohne dass sein Sieg gefährdet war. Im Ziel betrug sein Vorsprung als Gewinner der Goldmedaille immer noch 36 Sekunden.

Der Kampf um die weiteren Medaillen hinter ihm blieb spannend. Keiner der Verfolger konnte sich zunächst entscheidend absetzen, die Gruppe blieb zusammen, wurde jedoch sukzessive kleiner. Bei Kilometer vierzig waren mit dem Deutschen Jonathan Hilbert, dem Finnen Aku Partanen, dem Spanier Marc Tur, dem Japaner Masatora Kawano, dem Portugiesen João Vieira und dem Kanadier Evan Dunfee noch sechs Geher zusammen in dieser Gruppe, drei Sekunden dahinter folgte der Australier Rhydian Cowley. Dann musste auch Partanen abreißen lassen und der Abstand zu den weiteren Verfolgern vergrößerte sich.

Zwei Kilometer vor dem Ziel waren nur noch Hilbert und Tur übrig geblieben, die nun hinter Tomala wohl um Silber kämpften. Jonathan Hilbert konnte den Spanier am Schluss abschütteln und ging als Olympiazweiter durchs Ziel. Marc Tur dagegen ließ am Ende deutlich nach, sodass Dunfee doch noch zu ihm aufschloss und auf den letzten Metern an ihm vorbeizog. Evan Dunfee gewann so fünfzehn Sekunden hinter Hilbert die Bronzemedaille. Weitere neun Sekunden zurück kam Marc Tur zwanzig Sekunden vor João Vieira als Vierter ins Ziel. Den sechsten Rang belegte Masatora Kawano vor dem Chinesen Bian Tongda und Rhydian Cowley.

Video[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ryusei Takahashi: Tokyo Gov. Koike gives up fighting IOC's decision to move Olympic marathon to Sapporo. The Japan Times, 20. Mai 2022, abgerufen am 23. Mai 2022 (englisch).
  2. Track and Field Statistics, Men, 50 km Road Walk, trackfield.brinkster.net, abgerufen am 23. Mai 2022
  3. Internationale Wettkampfregeln (Memento des Originals vom 25. September 2022 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.leichtathletik.de (PDF; 7143 KB), S. 216–218, leichtathletik.de, abgerufen am 22. Mai 2022