Olympische Sommerspiele 2020/Leichtathletik – 5000 m (Frauen)

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Sportart Leichtathletik
Disziplin 5000-Meter-Lauf
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 38 Athletinnen aus 21 Ländern
Wettkampfort Nationalstadion
Wettkampfphase 30. Juli 2021 (Vorläufe)
2. August 2021 (Finale)
Siegerzeit 14:36,79 min
Medaillengewinnerinnen
Niederlande Sifan Hassan (NED)
Kenia Hellen Obiri (KEN)
Athiopien Gudaf Tsegay (ETH)
2016 2024
Leichtathletikwettbewerbe bei den
Olympischen Spielen 2020
Qualifikation
Laufdisziplinen
100 m Frauen Männer
200 m Frauen Männer
400 m Frauen Männer
800 m Frauen Männer
1500 m Frauen Männer
5000 m Frauen Männer
10.000 m Frauen Männer
Marathon Frauen Männer
100 m Hürden Frauen
110 m Hürden Männer
400 m Hürden Frauen Männer
3000 m Hindernis Frauen Männer
4 × 100 m Staffel Frauen Männer
4 × 400 m Staffel Frauen Männer Mixed
Gehen
20 km Gehen Frauen Männer
50 km Gehen Männer
Sprungdisziplinen
Hochsprung Frauen Männer
Stabhochsprung Frauen Männer
Weitsprung Frauen Männer
Dreisprung Frauen Männer
Wurfdisziplinen
Kugelstoßen Frauen Männer
Diskuswurf Frauen Männer
Hammerwurf Frauen Männer
Speerwurf Frauen Männer
Mehrkampf
Siebenkampf Frauen
Zehnkampf Männer

Der 5000-Meter-Lauf der Frauen bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio wurde am 30. Juli und 2. August 2021 im Nationalstadion ausgetragen.

Olympiasiegerin wurde die Niederländerin Sifan Hassan. Silber ging an die Kenianerin Hellen Obiri und Bronze gewann die Äthiopierin Gudaf Tsegay.

Aktuelle Titelträgerinnen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Olympiasiegerin Vivian Cheruiyot (Kenia Kenia) 14:26,17 min Rio de Janeiro 2016
Weltmeisterin Hellen Obiri (Kenia Kenia) 14:26,72 min Doha 2019
Europameisterin Sifan Hassan (Niederlande Niederlande) 14:46,12 min Berlin 2018
Nord-/Zentralamerika-/Karibik-Meisterin Rachel Schneider (Vereinigte Staaten USA) 15:26,19 min Toronto 2018
Südamerikameisterin Florencia Borelli (Argentinien Argentinien) 15:42,60 min Lima 2019
Asienmeisterin Winfred Mutile Yavi (Bahrain Bahrain) 15:28,87 min Doha 2019
Afrikameisterin Hellen Obiri (Kenia Kenia) 15:47,18 min Asaba 2018
Ozeanienmeisterin Melissa Duncan (Australien Australien) 15:41,44 min Townsville 2019

Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord Tirunesh Dibaba (Athiopien Äthiopien) 14:11,15 min Oslo, Norwegen 6. Juni 2008[1]
Olympischer Rekord Vivian Cheruiyot (Kenia Kenia) 14:26,17 min Finale OS Rio de Janeiro, Brasilien 19. August 2016

Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Die schnellste Zeit erzielte die niederländische Olympiasiegerin Sifan Hassan mit 14:36,79 min im Finale am 2. August. Den Olympiarekord verfehlte sie damit um 10,62 Sekunden. Zum Weltrekord fehlten ihr 25,64 Sekunden.

Rekordverbesserungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es wurden neue Landesrekorde aufgestellt:

Vorrunde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Vorrunde wurde in zwei Läufen durchgeführt. Für das Finale qualifizierten sich pro Lauf die ersten fünf Athletinnen (hellblau unterlegt). Darüber hinaus kamen die fünf Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser (hellgrün unterlegt), weiter.

Lauf 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

30. Juli 2021, 19:00 Uhr (12:00 Uhr MESZ)

Platz Name Nation Zeit (min) Anmerkung
1 Sifan Hassan Niederlande Niederlande 14:47,89
2 Agnes Jebet Tirop Kenia Kenia 14:48,01 SB
3 Senbere Teferi Athiopien Äthiopien 14:48,31
4 Ejgayehu Taye Athiopien Äthiopien 14:48,52
5 Lilian Kasait Rengeruk Kenia Kenia 14:50,36 SB
6 Yasemin Can Turkei Türkei 14:50,92
7 Karissa Schweizer Vereinigte Staaten USA 14:51,34 SB
8 Selamawit Teferi Israel Israel 14:53,43 NR
9 Ririka Hironaka Japan Japan 14:55,87 PB
10 Andrea Seccafien Kanada Kanada 14:59,55
11 Laura Galván Mexiko Mexiko 15:00,16 NR
12 Kaede Hagitani Japan Japan 15:04,95 PB
13 Jessica Judd Vereinigtes Konigreich Großbritannien 15:09,47
14 Camille Buscomb Neuseeland Neuseeland 15:24,39
15 Prisca Chesang Uganda Uganda 15:25,72
16 Lucía Rodríguez Spanien Spanien 15:26,19 PB
17 Julie-Anne Staehli Kanada Kanada 15:33,39
18 Rose Davies Australien Australien 15:50,07
19 Sarah Chelangat Uganda Uganda 15:59,40 SB

Weitere im ersten Vorlauf ausgeschiedene Läuferinnen:

Lauf 2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rachel Schneider – ausgeschieden als Siebte des zweiten Vorlaufs

30. Juli 2021, 19:26 Uhr (12:26 Uhr MESZ)

Platz Name Nation Zeit (min) Anmerkung
1 Gudaf Tsegay Athiopien Äthiopien 14:55,74
2 Hellen Obiri Kenia Kenia 14:55,77
3 Nadia Battocletti Italien Italien 14:55,83 PB
4 Elise Cranny Vereinigte Staaten USA 14:56,14 SB
5 Karoline Bjerkeli Grøvdal Norwegen Norwegen 14:56,82
6 Nozomi Tanaka Japan Japan 14:59,93 PB
7 Rachel Schneider Vereinigte Staaten USA 15:00,07
8 Rahel Daniel Eritrea Eritrea 15:02,59
9 Amy-Eloise Markovc Vereinigtes Konigreich Großbritannien 15:03,22 PB
10 Eilish McColgan Vereinigtes Konigreich Großbritannien 15:09,68
11 Jenny Blundell Australien Australien 15:11,27
12 Esther Chebet Uganda Uganda 15:11,47
13 Dominique Scott-Efurd Sudafrika Südafrika 15:13,94 SB
14 Kate van Buskirk Kanada Kanada 15:14,96
15 Isobel Batt-Doyle Australien Australien 15:21,65
16 Diane van Es Niederlande Niederlande 15:47,01
17 Marthe Yankurije Ruanda Ruanda 15:55,94 SB
DNF Klara Lukan Slowenien Slowenien
DSQ Francine Niyonsaba Burundi Burundi IWR Regel 163, TR17.3.2 – Bahnübertreten[2]

Weitere im zweiten Vorlauf ausgeschiedene Läuferinnen:

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2. August 2021, 21:40 Uhr (14:40 Uhr MESZ)

Zwischenzeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwischenzeit-
Marke
Zwischenzeit Führender 1000-m-Zeit
1000 m 3:00,7 min0 Ririka Hironaka mit dem geschlossenen Fed 3:00,7 min0
2000 m 6:00,3 min0 Ejgayehu Taye mit dem geschlossenen Fed 2:59,6 min0
3000 m 8:59,9 min0 Ejgayehu Taye mit vierzehnköpfiger Spitzengruppe 2:59,6 min0
4000 m 11:57,1 min0 Ejgayehu Taye mit elfköpfiger Spitzengruppe 2:57,2 min0
5000 m 14:36,79 min Sifan Hassan 2:39,69 min

Resultat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sifan Hassan gewann ihr erstes Gold, über 1500 Meter gab es später außerdem Bronze und über 10.000 Meter eine zweite Goldmedaille
Platz Name Nation Zeit (min) Anmerkung
1 Sifan Hassan Niederlande Niederlande 14:36,79
2 Hellen Obiri Kenia Kenia 14:38,36
3 Gudaf Tsegay Athiopien Äthiopien 14:38,87
4 Agnes Jebet Tirop Kenia Kenia 14:39,62 SB
5 Ejgayehu Taye Athiopien Äthiopien 14:41,24
6 Senbere Teferi Athiopien Äthiopien 14:45,11
7 Nadia Battocletti Italien Italien 14:46,29 PB
8 Yasemin Can Turkei Türkei 14:46,49
9 Ririka Hironaka Japan Japan 14:52,84 NR
10 Selamawit Teferi Israel Israel 14:54,39
11 Karissa Schweizer Vereinigte Staaten USA 14:55,80
12 Lilian Kasait Rengeruk Kenia Kenia 14:55,85
13 Elise Cranny Vereinigte Staaten USA 14:55,98 SB
14 Karoline Bjerkeli Grøvdal Norwegen Norwegen 15:09,37
15 Andrea Seccafien Kanada Kanada 15:12,09

Rennablauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die niederländische Topfavoritin Sifan Hassan hatte sich ein Mammutprogramm für diese Spiele vorgenommen. Die Weltmeisterin über 1500 und 10.000 Meter startete auf der Mittelstrecke (1500 Meter – Vorlauf: 2. August / Halbfinale: 4. August / Finale: 6. August), über 5000 Meter (Vorlauf: 30. Juli / Finale: 2. August) und 10.000 Meter (7. August). Am Tag des heutigen Finals über 5000 Meter hatte sie sich am Morgen über 1500 Meter für das Halbfinale qualifiziert. Außerdem war sie drei Tage zuvor in ihrem Vorlauf über 5000 Meter am Start gewesen. Die Konkurrenz, vor allem der afrikanischen Läuferinnen aus Äthiopien und Kenia, war sehr stark einzuschätzen, unter anderem waren die kenianische 5000-Meter-Weltmeisterin Hellen Obiri und die äthiopische Weltjahresbeste Gudaf Tsegay mit dabei.

Das Rennen begann bei schwierigen äußeren Bedingungen mit hohen Temperaturen und großer Luftfeuchtigkeit nicht besonders schnell. Die ersten vier 1000-Meter-Abschnitte wurden in jeweils knapp über oder unter drei Minuten absolviert. So blieb das Feld lange geschlossen zusammen. Vor allem die Äthiopierin Ejgayehu Taye lief von der Spitze weg. Hassan hielt sich im hinteren Drittel des Feldes auf. Nach und nach orientierte sie sich zum Rennende hin weiter nach vorn und war mit dabei, als es auf den letzten tausend Metern schneller wurde.

Zu Beginn der letzten Runde führte Obiri, die 2016 Silber gewonnen hatte, vor Tsegay, der Keniarenin Agnes Jebet Tirop, Taye und Hassan. Auch die Äthiopierin Senbere Teferi und die für die Türkei startende Yasemin Can dahinter hatten noch Kontakt nach ganz vorne. Auf der Gegengeraden stürmte Hassan unwiderstehlich an die Spitze. Ohne sich noch einmal umzublicken, lief sie durch die Zielkurve und auf den letzten einhundert Metern dem Ziel entgegen. Sie gewann ihre erste olympische Goldmedaille. Etwas mehr als eineinhalb Sekunden hinter ihr kam Hellen Obiri wie fünf Jahre zuvor auf den zweiten Platz, Bronze erlief sich mit einem Rückstand einer weiteren halben Sekunde Gudaf Tsegay. Agnes Jebet Tirop wurde Vierte vor Ejgayehu Taye, die lange Zeit geführt hatte.

Ihr erstes Ziel hatte Sifan Hassan erreicht. Auch auf den anderen beiden Strecken sollte sie noch erfolgreich sein. Bronze gewann sie vier Tage später auf der Mittelstrecke und eine zweite Goldmedaille errang sie einen Tag später auf der längsten Bahndistanz.

Videolinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Athletics - Progression of outdoor world records, 5000 m - Women, sport-record.de, abgerufen am 31. Mai 2022
  2. Internationale Wettkampfregeln (Memento des Originals vom 25. September 2022 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.leichtathletik.de (PDF; 7143 KB), S. 93, leichtathletik.de, abgerufen am 31. Mai 2022