Olympische Sommerspiele 2020/Leichtathletik – Diskuswurf (Frauen)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Sportart Leichtathletik
Disziplin Diskuswurf
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 31 Athletinnen aus 19 Ländern
Wettkampfort Japan Tokio, Nationalstadion
Wettkampfphase 31. Juli bis 2. August 2021
Siegerweite 68,98 m
Medaillengewinnerinnen
Vereinigte Staaten Valarie Allman (USA)
Deutschland Kristin Pudenz (GER)
Kuba Yaimé Pérez (CUB)
2016 2024
Leichtathletikwettbewerbe bei den
Olympischen Spielen 2020
Qualifikation
Laufdisziplinen
100 m Frauen Männer
200 m Frauen Männer
400 m Frauen Männer
800 m Frauen Männer
1500 m Frauen Männer
5000 m Frauen Männer
10.000 m Frauen Männer
Marathon Frauen Männer
100 m Hürden Frauen
110 m Hürden Männer
400 m Hürden Frauen Männer
3000 m Hindernis Frauen Männer
4 × 100 m Staffel Frauen Männer
4 × 400 m Staffel Frauen Männer Mixed
Gehen
20 km Gehen Frauen Männer
50 km Gehen Männer
Sprungdisziplinen
Hochsprung Frauen Männer
Stabhochsprung Frauen Männer
Weitsprung Frauen Männer
Dreisprung Frauen Männer
Wurfdisziplinen
Kugelstoßen Frauen Männer
Diskuswurf Frauen Männer
Hammerwurf Frauen Männer
Speerwurf Frauen Männer
Mehrkampf
Siebenkampf Frauen
Zehnkampf Männer

Der Diskuswurfwettkampf der Frauen bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio wurde am 31. Juli und 2. August 2021 im neuerbauten Nationalstadion ausgetragen.

Olympiasiegerin wurde die US-Amerikanerin Valarie Allman. Silber gewann die Deutsche Kristin Pudenz, Bronze ging an die Kubanerin Yaimé Pérez.

Aktuelle Titelträgerinnen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Olympiasiegerin Sandra Perković (Kroatien Kroatien) 69,21 m Rio de Janeiro 2016
Weltmeisterin Yaimé Pérez (Kuba Kuba) 69,17 m Doha 2019
Europameisterin Sandra Perković (Kroatien Kroatien) 67,62 m Berlin 2018
Nord-/Zentralamerika-/Karibik-Meisterin Yaimé Pérez (Kuba Kuba) 61,97 m Toronto 2018
Südamerikameisterin Andressa de Morais (Brasilien Brasilien) 62,42 m Lima 2019
Asienmeisterin Feng Bin (China Volksrepublik Volksrepublik China) 65,36 m Doha 2019
Afrikameisterin Chioma Onyekwere (Nigeria Nigeria) 58,09 m Asaba 2018
Ozeanienmeisterin Kimberly Mulhall (Australien Australien) 55,88 m Townsville 2019

Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord Gabriele Reinsch (Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR) 76,80 m Neubrandenburg, DDR (heute Deutschland) 9. Juli 1988[1]
Olympischer Rekord Martina Hellmann (Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR) 72,30 m Finale OS Seoul, Südkorea 29. September 1988

Der bereits seit 1988 bestehende olympische Rekord wurde auch bei diesen Spielen nicht erreicht. Der weiteste Wurf gelang der US-amerikanischen Olympiasiegerin Valarie Allman mit 68,98 m in ihrem ersten Versuch des Finals am 2. August. Damit blieb sie 3,32 m unter dem Olympia- und 7,82 m unter dem Weltrekord.

Rekordverbesserung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gab einen neuen Landesrekord:
63,66 m – Daisy Osakue (Italien), Qualifikation (Gruppe B) am 31. Juli, zweiter Versuch

Legende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
x ungültig
r Wettkampf nicht fortgesetzt (retired)

Qualifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Athletinnen traten zu einer Qualifikationsrunde in zwei Gruppen an. Zwei Werferinnen (hellblau unterlegt) übertrafen die Qualifikationsweite für den direkten Finaleinzug von 64,00 m. Damit war die Mindestanzahl von zwölf Finalteilnehmerinnen nicht erreicht. So wurde das Finalfeld mit den zehn nächstbesten Wettbewerberinnen beider Gruppen (hellgrün unterlegt) auf zwölf Sportlerinnen aufgefüllt. Für die Finalteilnahme waren schließlich 61,52 m zu erbringen.

Gruppe A[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jorinde van Klinken – ausgeschieden mit 61,15 m

31. Juli 2021, 09:30 Uhr (02:30 Uhr MESZ)

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch Weite (m)
1 Sandra Perković Kroatien Kroatien 63,75 x x 63,75
2 Kristin Pudenz Deutschland Deutschland 63,53 x 63,73 63,73
3 Shadae Lawrence Jamaika Jamaika 59,55 62,27 x 62,27
4 Jorinde van Klinken Niederlande Niederlande x 61,15 x 61,15
5 Mélina Robert-Michon Frankreich Frankreich x 60,88 59,81 60,88
6 Seema Punia Indien Indien x 60,57 58,93 60,57
7 Chrysoula Anagnostopoulou Griechenland Griechenland 57,06 59,18 58,55 59,18
8 Su Xinyue China Volksrepublik Volksrepublik China 55,37 58,90 57,85 58,90
9 Denia Caballero Kuba Kuba x 57,96 x 57,96
10 Fernanda Martins Brasilien Brasilien x 57,90 x 57,90
11 Irina Rodrigues Portugal Portugal x 54,60 57,03 57,03
12 Rachel Dincoff Vereinigte Staaten USA 55,10 x 56,22 56,22
13 Kelsey Card Vereinigte Staaten USA 54,85 55,78 56,04 56,04
14 Alexandra Emilianov Moldau Republik Moldau 54,57 x x 54,57
15 Natalija Semenowa Ukraine Ukraine x x 54,28 54,28

Weitere in Qualifikationsgruppe  ausgeschiedene Diskuswerferinnen:

Gruppe B[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

31. Juli 2021, 10:55 Uhr (03:55 Uhr MESZ)

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch Weite (m) Anmerkung
1 Valarie Allman Vereinigte Staaten USA 66,42 66,42
2 Kamalpreet Kaur Indien Indien 60,29 63,97 64,00 64,00
3 Daisy Osakue Italien Italien 52,26 63,66 x 63,66 NR
4 Marike Steinacker Deutschland Deutschland 63,22 x x 63,22
5 Yaimé Pérez Kuba Kuba 62,90 63,18 59,97 63,18
6 Liliana Cá Portugal Portugal 57,70 62,85 x 62,85
7 Chen Yang China Volksrepublik Volksrepublik China 62,59 61,57 62,72 62,72
8 Claudine Vita Deutschland Deutschland 62,39 62,46 62,38 62,46
9 Izabela da Silva Brasilien Brasilien 56,14 61,52 60,64 61,52
10 Marija Tolj Kroatien Kroatien 54,76 61,48 60,33 61,48
11 Feng Bin China Volksrepublik Volksrepublik China 59,26 60,45 x 60,45
12 Subenrat Insaeng Thailand Thailand 54,99 59,23 56,82 59,23 SB
13 Andressa de Morais Brasilien Brasilien x x 58,90 58,90
14 Dani Stevens Australien Australien 53,01 58,77 54,60 58,77
15 Dragana Tomašević Serbien Serbien 55,97 56,95 56,43 56,95
16 Karen Gallardo Chile Chile 55,36 53,89 55,81 55,81

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Valarie Allman, schon in der Qualifikation mit
dem weitesten Wurf, wurde Olympiasiegerin

2. August 2021, 20:00 Uhr (13:00 Uhr MESZ)

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch 4. Versuch 5. Versuch 6. Versuch Weite (m) Anmerkung
1 Valarie Allman Vereinigte Staaten USA 68,98 x x 64,76 66,78 x 68,98
2 Kristin Pudenz Deutschland Deutschland 63,07 65,34 64,35 x 66,86 x 66,86 PB
3 Yaimé Pérez Kuba Kuba 65,72 62,16 63,20 65,20 x x 65,72
4 Sandra Perković Kroatien Kroatien 62,53 x 65,01 x x 63,25 65,01
5 Liliana Cá Portugal Portugal 62,31 63,93 x x x r 63,93
6 Kamalpreet Kaur Indien Indien 61,62 x 63,70 x 61,37 x 63,70
7 Shadae Lawrence Jamaika Jamaika 60,22 62,12 58,98 59,46 59,26 x 62,12
8 Marike Steinacker Deutschland Deutschland x 62,02 x x 60,10 60,32 62,02
9 Claudine Vita Deutschland Deutschland 60,70 x 61,80 nicht im Finale der
besten acht Werferinnen
61,80
10 Chen Yang China Volksrepublik Volksrepublik China 61,57 59,59 61,43 61,57
11 Izabela da Silva Brasilien Brasilien 60,39 x 59,56 60,39
12 Daisy Osakue Italien Italien 59,97 x x 59,97

Die äußeren Bedingungen für diesen Wettbewerb waren nicht gerade leistungsfördernd, Feuchtigkeit machte es den Werferinnen von Beginn an nicht einfach, große Weiten zu erzielen. Besonders gravierend wurde es während des dritten Durchgangs. Der Regen wurde so stark, dass es nicht mehr möglich war, in dem rutschigen Wurfkreis überhaupt Halt zu finden. Nachdem die Portugiesin Liliana Cá während ihrer Drehungen stürzte, wurde der Wettkampf für 57 Minuten unterbrochen. Ca und die beiden Athletinnen, die vor ihr ohne Aussicht auf Erfolg geworfen hatten, durften ihre Versuche wiederholen, als das Diskuswurffinale wieder aufgenommen werden konnte.

In Durchgang eins mit noch akzeptablen Bedingungen gelang der US-Amerikanerin Valarie Allman ein Wurf auf 68,98 m, eine Weite, an der sich bis zum Schluss alle Konkurrentinnen die Zähne ausbeißen sollten. Die kubanische Weltmeisterin Yaimé Pérez hatte kurz zuvor 65,72 m erzielt und war damit Zweite. Die Abstände dahinter waren eng. Auf Rang drei lag die Deutsche Kristin Pudenz mit 63,07 m vor der zweifachen Olympiasiegerin (2012/2016) und zweifachen Weltmeisterin (2013/2017) Sandra Perković aus Kroatien, die 62,53 m weit geworfen hatte. Cá folgte als Fünfte mit 62,31 m. In Runde zwei gab es einige Verbesserungen. Pudenz kam auf 65,34 m, blieb jedoch knapp hinter Pérez auf dem dritten Platz. Cá zog mit 63,93 m vorbei an Perković auf Rang vier. Auch die Jamaikanerin Shadae Lawrence (62,12 m) und die Deutsche Marike Steinacker (62,02 m) übertrafen jetzt die 62-Meter-Marke und belegten hinter Perković die Ränge sechs und sieben. Nach der langen Regenpause gelangen der Kroatin mit ihrem dritten Wurf 65,01 m, was sie aber nicht auf einen Medaillenrang brachte, sie war jetzt Vierte. Die Inderin Kamalpreet Kaur steigerte sich in dieser dritten Runde nach der Wettkampfunterbrechung auf 63,70 m, das war der sechste Platz für sie.

Von den vierten Würfen der Athletinnen waren nur drei gültig. Eine Veränderung gab es nur noch im fünften Durchgang. Kristin Pudenz verbesserte sich auf 66,86 m und zog damit vorbei an Pérez auf den Silberrang. Olympiasiegerin wurde Valarie Allman mit ihrem weiten Wurf aus Runde eins. Für die amtierende Weltmeisterin Yaimé Pérez blieb die Bronzemedaille, während Sandra Perković, die allerdings nicht mehr die glänzende Form früherer Jahre hatte, sich mit Platz vier begnügen musste. Fünfte wurde Liliana Cá, Kamalpreet Kaur kam auf Rang sechs.

Valarie Allman war nach Lillian Copeland (1932) und Stephanie Brown Trafton (2008) die dritte US-Athletin, die Gold im Diskuswurf gewann.

Video[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Athletics - Progression of outdoor world records (Women), Discus throw - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 7. Juni 2022