Oxasulfuron

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Strukturformel
Strukturformel von Oxasulforon
Allgemeines
Name Oxasulfuron
Andere Namen

Oxetan-3-yl-2-[(4,6-dimethylpyrimidin-2-yl)-carbamoylamino]sulfonylbenzoat

Summenformel C17H18N4O6S
Kurzbeschreibung

beiges Pulver[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 144651-06-9
EG-Nummer (Listennummer) 604-430-5
ECHA-InfoCard 100.131.014
PubChem 86443
ChemSpider 77958
Wikidata Q22808495
Eigenschaften
Molare Masse 406,41 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

1,41 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

158 °C[3]

Löslichkeit

schwer löslich in Wasser (1,7 g·l−1 bei 20 °C und pH 7,8)[3]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[4] ggf. erweitert[2]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 373​‐​410
P: 260​‐​273​‐​314​‐​391​‐​501[2]
Toxikologische Daten

> 5000 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Oxasulfuron ist ein Pflanzenschutzwirkstoff und gehört zur Klasse der Sulfonylharnstoff-Herbizide. Es ist ein beiger Feststoff.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Oxasulfuron wurde von Novartis Crop Protection (heute Syngenta) entwickelt und 1996 eingeführt.[3]

Wirkung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Oxasulfuron ist ein selektives Herbizid. Über die Wurzeln und Knoten wird es aufgenommen und zum meristematischen Gewebe weitertransportiert. Der Wirkstoff dient als ALS-Inhibitor. Dabei wird die Biosynthese der Aminosäuren L-Leucin, L-Isoleucin und L-Valin, also einiger essentieller Aminosäuren, inhibiert. Dadurch wird die Zellteilung gehemmt, sodass es zum Wachstumsstillstand kommt. Letztendlich verblassen die Pflanzen und es bilden sich Nekrosen, weshalb die Unkräuter absterben.[3]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es wird hauptsächlich gegen breitblättrige Unkräuter und Gräser in Sojakulturen eingesetzt.[3]

Umweltaspekte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Oxasulfuron ist nicht bienengiftig, aber chronisch gewässergefährdend. Der Abbau erfolgt hydrolytisch und mikrobiell bei einer Halbwertszeit von ca. 14 Tagen.[3]

Nachweis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Pflanzen und Böden kann eine Rückstandsbestimmung mittels HPLC-Methode durchgeführt werden. Dabei wird ein UV-Detektor benötigt.[3]

Zulassungsstatus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Deutschland sind bislang keine Pflanzenschutzmittel zugelassen, die diesen Wirkstoff enthalten. In der EU darf Oxasulfuron benutzt werden.[3][5]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Datenblatt Oxasulfuron bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 8. Juli 2020 (PDF).
  2. a b c Eintrag zu Oxasulfuron in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 8. Juli 2020. (JavaScript erforderlich)
  3. a b c d e f g h i Eintrag zu Oxasulfuron. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 8. Juli 2020.
  4. Eintrag zu Oxasulfuron (ISO) im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 9. Juli 2020. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  5. Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europäischen Kommission: Eintrag zu Oxasulfuron in der EU-Pestiziddatenbank, abgerufen am 10. Juli 2020.