Peter Valentin (Bildhauer)

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Peter Valentin (* 15. November 1877 in Brixen; † 1962 in Offenburg) war ein Bildhauer.

Leben

Peter Valentin wurde in Brixen bei August Valentin und später in der Kunstakademie in München ausgebildet. In seiner Studienzeit arbeitete er auch in Augsburg und in Florenz.[1]

1904 ließ er sich in Offenburg nieder, wo er im Villengebiet an der Schwarzwaldstraße lebte.[2]

Werke

Valentin schuf vor allem Werke religiösen Inhalts und war unter anderem an der Ausstattung der Herz-Jesu-Kirche in Zürich beteiligt. Weitere Werke Valentins finden sich laut Thieme/Becker in Offenburg, Neusatz, Wriezen, Dinglingen, Steinbach, auf einem Bruchsaler Friedhof, in Schonach und in Lautenbach.

Für die Kirche zur Heiligen Dreifaltigkeit, die zweite katholische Kirche Offenburgs, deren Grundstein 1906 gelegt wurde, schuf er die Figuren von Joseph, Maria, dem Jesuskind sowie der Apostel. Offenburger Bürger saßen ihm dafür Modell.[3] Auch das Denkmal für die Toten des Ersten Weltkriegs in dieser Kirche stammt von Valentin. Es zeigt betende Kinderengel über einem Fries aus Eisernen Kreuzen.[4]

Die Kirche St. Karl Borromäus in Neusatz im Schwarzwald beherbergt eine plastische Abendmahlsdarstellung des Künstlers.[5]

Für die Haslacher Kirche St. Arbogast schuf er 1910 die Seitenaltäre und eine Säulenmadonna.[1] Ungefähr um dieselbe Zeit gestaltete er einen neuen, in barocken Forme gehaltenen Hauptaltar für die Pfarrkirche St. Vinzenz in Liel.[6]

Der Altar der 1936 geweihten Kapelle zur Schmerzhaften Mutter Gottes in Wolpadingen stammt ebenfalls von Valentin.[7] Eine Heilige Theresia vom Kinde Jesu Valentins steht in der Kirche St. Leodegar in Oberschopfheim.[8] An der rechten Außenwand der Kirche St. Bonifatius in Emmendingen ist ein neogotischer Ölberg von Valentin angebracht.[9]

Aus dem Jahr 1920 stammen Valentins Statuen des heiligen Antonius von Padua und der heiligen Elisabeth von Thüringen in der Pfarrkirche St. Sophia in Erbach.[10]

1925 schuf Peter Valentin eine Pietà aus weißem Marmor für die Kriegergedächtniskapelle der Kirche St. Peter und Paul in Karlsruhe-Durlach.[11]

In den 1930er Jahren ergänzte er die Seitenaltäre von St. Martin in Endingen.[12]

Hermann Brommer bescheinigte seinen Werken eine „manchmal fast klassisch“ wirkende Schönheit.[1]

Literatur

  • Vorlage:ThB
  • Annemarie Timm, Zum 100. Geburtstag des Bildhauers Peter Valentin, in: Badische Heimat. Ekkhart-Jahrbuch 1978, S. 117–125

Einzelnachweise

  1. a b c Hermann Brommer, Haslach im Kinzigtal, München/Zürich 1978 (= Schnell, Kunstführer Nr. 1144), S. 14
  2. Skurriles ans Tageslicht befördern, in: Badische Zeitung, 12. Juni 2009 (online)
  3. Robert Zollitsch, 100 Jahre Kirchweihe Hl. Dreifaltigkeit Offenburg. 26. Oktober 2008, S. 2 (Digitalisat)
  4. Wo Hindenburg seine Opfer trifft. Die Offenburger Oststadt erzählt vom Ersten Weltkrieg, in: Badische Zeitung, 25. August 2014 (online)
  5. Ulrich Coenen, Sakralarchitektur trägt noch ihr Festtagsgewand. Die originale Ausstattund und Ausmalung der Neusatzer Pfarrkirche St. Karl Borromäus blieben erhalten, ABB, 8. März 2013, Digitalisat verlinkt auf [1]
  6. Zur Geschichte der Lieler Pfarrkirche St. Vinzenz, auf kath-schliengen.de
  7. Kapelle zur Schmerzhaften Mutter Gottes in Wolpadingen, auf www.schwarzwald-tourismus.info
  8. St. Leodegar Oberschopfheim, auf www.se-friesenheim.de
  9. Damian Slacza, Kirchenführer St. Bonifatius, o. O., o. J., S. 4
  10. Pfarrkirche St. Sophia, auf dcms.bistummainz.de
  11. St. Peter und Paul in Karlsruhe-Durlach, auf stadtlexikon.karlsruhe.de
  12. Baugeschichte Wallfahrtskirche Brommer, auf www.senoka.de