Rebecca Johnston

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Kanada  Rebecca Johnston

Geburtsdatum 24. September 1989
Geburtsort Sudbury, Ontario, Kanada
Größe 175 cm
Gewicht 76 kg

Position Stürmer
Nummer #16
Schusshand Links

Draft

CWHL Draft 2012, 1. Runde, 2. Position
Toronto Furies

Karrierestationen

2004–2007 Sudbury Lady Wolves
2007–2012 Cornell University
2012–2013 Toronto Furies
2013–2014 Hockey Canada
2014–2019 Calgary Inferno
2019–2023 PWHPA Calgary

Rebecca Anne Johnston (* 24. September 1989 in Sudbury, Ontario) ist eine ehemalige kanadische Eishockeyspielerin, die zwischen 2007 und 2023 der kanadischen Frauennationalmannschaft angehörte und mehrfache Weltmeisterin und Olympiasiegerin ist. Mit den Calgary Inferno gewann sie zweimal den Clarkson Cup, die Meisterschaftstrophäe der Canadian Women’s Hockey League. Zuvor studierte sie an der Cornell University, für die sie neben dem Eishockeysport auch bei Leichtathletik-Wettbewerben antrat.[1] Sie ist die Nichte von Mike Johnston.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2007 nahm Johnston und ihre spätere Mannschaftskollegin Catherine White für die Provinz Ontario an den Canada Winter Games teil. Im Finale gegen Manitoba erzielte sowohl Johnston als auch White je ein Tor und zwei Assists, während das Team Ontario das Spiel mit 6:3 und ungeschlagen das Turnier gewann.[2]

Rebecca Johnston (li.) bei der Dream Gap Tour 2019

Im gleichen Jahr nahm Johnston ein Studium der Agrarwirtschaft und Umweltwissenschaften an der Cornell University auf[3] und spielt seither für deren Eishockeyteam, die Big Red, in der ECAC Hockey. ihre ältere Schwester Sarah und ihr Bruder Jacob spielen ebenfalls für die Big Red. Nach ihrer ersten Saison wurde sie in das All-Star-Team der Liga gewählt und gleichzeitig als Rookie of the Year ausgezeichnet. Während der Spielzeit 2008/09 erreichte Johnston bis Mitte Februar 2009 die Marke von 37 Scorerpunkten und stellte damit einen Rekord der Cornell University ein, der in der Saison 1991/92 durch Kim Ratushny aufgestellt worden war.[4]

Zwischen 2012 und 2019 war sie in der Canadian Women’s Hockey League aktiv. Zunächst spielte sie eine Saison für die Toronto Furies, ehe sie 2014 zu den Calgary Inferno wechselte. Mit den Inferno gewann sie 2016 und 2019 jeweils den Clarkson Cup. Zudem wurde sie 2015 mit dem Angela James Bowl als Topscorerin der Liga und als Most Valuable Player ausgezeichnet. 2019 löste sich die CWHL auf und Poulin trat der Professional Women’s Hockey Players Association (PWHPA) bei, für deren Calgary-Charter sie bei Promotionsspielen (Dream gap Tour) aktiv war. 2023 beendete sie ihre Karriere endgültig, nachdem sie schon im Jahr 2022 begonnen hatte, als Development Coach für die Calgary Flames aus der National Hockey League zu arbeiten.[5]

International[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johnston begann ihre internationale Karriere im U22-Nationalteam, mit dem sie zwei Goldmedaillen beim U22 Air Canada Cup gewann. 2008 debütierte sie in der Nationalmannschaft der Frauen und nahm an der Weltmeisterschaft 2008 teil. Dabei gewann sie mit dem Nationalteam die Silbermedaille.[6]

Rebecca Johnston nach dem Gewinn der Goldmedaille bei den Olympischen Winterspielen 2010

2009 nahm sie am MLP Nations Cup in Ravensburg teil und gewann eine weitere Silbermedaille. Zu diesem Erfolg trug Johnston drei Tore und vier Assists bei, wobei sie im Spiel gegen Russland einen Hattrick erzielte. Außerdem nahm sie am 4 Nations Cup 2009 teil. 2010 gewann sie mit dem Nationalteam die Goldmedaille bei den Olympischen Winterspielen in Vancouver.

2011 und 2013 gewann sie mit dem Team Canada jeweils die Silbermedaille bei der Frauen-Weltmeisterschaft, während sie bei den Welttitelkämpfen 2012 die Goldmedaille gewann. 2014 fügte sie ihrer Medaillensammlung eine weiter Goldmedaille hinzu, als sie mit dem Nationalteam im olympischen Finale die USA mit 3:2 besiegte. In den folgenden Jahren gehörte sie weiter dem Stammkader der nationalen Frauenauswahl an und gewann mit dieser drei weitere Silbermedaillen bei den jährlichen Weltmeisterschaften. Bei der Eishockey-Weltmeisterschaft der Frauen 2016 wurde sie zudem in das All-Star-Team des Turniers gewählt.[7]

Ihre dritten Olympischen Winterspiele bestritt sie 2018 in Südkorea, erzielte fünf Scorerpunkte und belegte mit dem Nationalteam den Silberrang.[8] Ein Jahr später, bei der Weltmeisterschaft 2019, unterlag das kanadische Team im Halbfinale der finnischen Nationalmannschaft und verpasste damit zum ersten Mal in der Geschichte des Wettbewerbs das Finalspiel um die Goldmedaille.[9] Letztlich gewannen die kanadischen Frauen die Bronzemedaille. Nach der Absage der Weltmeisterschaft 2020 aufgrund der COVID-19-Pandemie nahm Johnston an der Weltmeisterschaft 2021, die in Calgary ausgetragen wurde, teil. Sie schoss im Turnierverlauf zwei Tore und wurde im Finale gegen die Vereinigten Staaten erneut Weltmeisterin.[10] Damit gewann Kanada erstmals seit 2012 wieder die Goldmedaille.

Im Januar 2022 wurde Johnston für den kanadischen Olympiakader nominiert[11], erzielte während des olympischen Turniers 10 Scorerpunkte (2 Tore und 8 Assists) und wurde erneut Olympiasiegerin.[12] Das letzte Turnier in ihrer Spielerkarriere war die Weltmeisterschaft 2023, bei der sie erneut zwei Tore erzielte und die Silbermedaille gewann.

Erfolge und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

College[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2011 Ivy League First All-Star-Team
  • 2012 First All-American Team
  • 2012 ECAC Hockey First All-Star-Team
  • 2012 Ivy League First All-Star-Team

International[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karrierestatistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

College[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen: www.uscho.com[14]; Media Guide Olympics 2010[15]

Saison Team Liga Sp T V Pkt SM +/- PpT UzT SiegT
2007/08 Cornell Big Red ECAC 26 16 16 32 12 −1 4 1 2
2008/09 Cornell Big Red ECAC 26 25 20 45 16 +17 8 0 4
2010/11 Cornell Big Red ECAC 33 26 24 50 8 +42 2 2 5
2011/12 Cornell Big Red ECAC 33 30 31 61 12 +43 6 2 7
ECAC gesamt 118 97 91 188 48 +101 20 5 18

CWHL, AMHL und PWHPA[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reguläre Saison Play-offs
Saison Team Liga Sp T V Pkt +/− SM Sp T V Pkt +/− SM
2012/13 Toronto Furies CWHL 24 8 17 25 +8 4 3 2 0 2 0 2
2013/14 Team Canada AMHL 18 8 1 9 0
2014/15 Calgary Inferno CWHL 24 17 20 37 +21 10 2 0 0 0 −1 0
2015/16 Calgary Inferno CWHL 4 4 2 6 +3 2 3 4 4 8 +5 2
2016/17 Calgary Inferno CWHL 20 7 15 22 +7 2
2017/18 Team Canada AMHL 16 6 2 8 0
2018/19 Calgary Inferno CWHL 27 15 24 39 8 4 2 2 4 0
2019/20 Calgary PWHPA
2020/21 Calgary PWHPA
2022/23 Team Scotiabank PWHPA 15 9 9 18 6

International[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quelle: Collins gem Hockey Facts and Stats 2009-10[16]

Jahr Team Veranstaltung Resultat Sp T V Pkt SM +/−
2007 Kanada 4 Nations Cup 4 0 2 2 4
2008 Kanada WM Silber 5 0 0 0 0 0
2008 Kanada 4 Nations Cup 4 0 0 0 0
2009 U22 Kanada MLP Nations Cup 4 3 4 7 2
2009 Kanada WM Silber 5 3 2 5 0 +3
2009 U22 Kanada MLP Nations Cup 5 5 0 5 4
2009 Kanada 4 Nations Cup 3 1 0 1 0
2010 Kanada Olympia Gold 5 1 5 6 2 +9
2010 Kanada 4 Nations Cup 4 4 3 7 0
2011 Kanada WM Silber 5 4 2 6 0 +5
2011 Kanada 4 Nations Cup 3 0 0 0 0
2012 Kanada WM Gold 5 1 6 7 0 +5
2013 Kanada WM Silber 5 3 2 5 2 +4
2014 Kanada Olympia Gold 5 2 3 5 4 +7
2015 Kanada WM Silber 5 2 3 5 0 +6
2016 Kanada WM Silber 5 2 5 7 0 +3
2017 Kanada WM Silber 5 2 3 5 2 +2
2018 Kanada Olympia Silber 5 3 2 5 2 +2
2019 Kanada WM Bronze 7 3 1 4 2 +4
2021 Kanada WM Gold 7 2 0 2 2 +2
2022 Kanada Olympia Gold 7 2 8 10 2 +8
2023 Kanada WM Silber 7 2 0 2 0 +1

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. vancouver2010.com, Rebecca Johnston (Memento vom 9. April 2010 im Internet Archive)
  2. Canadian Press: Ontario wins Winter Games hockey gold. www.cbc.ca, 10. März 2007, abgerufen am 6. April 2010.
  3. cornellbigred.com, #16 Rebecca Johnston
  4. cornellbigred.com, What a Pair
  5. Flames add Rebecca Johnston to player development staff - FlamesNation. In: flamesnation.ca. 13. September 2022, abgerufen am 19. April 2024 (englisch).
  6. hockeycanada.ca, Player Profile - Rebecca Johnston
  7. Lucas Aykroyd: MVP goes to Knight - Two Americans, two Finns on all-star team. In: worldwomen2016.com. 4. April 2016, abgerufen am 29. Januar 2018.
  8. Andrew Podnieks: USA WINS GOLD! In: pyeongchang2018.iihf.hockey. Abgerufen am 7. November 2023.
  9. Lucas Aykroyd: Canada thrashes Russia for bronze. In: iihf.com. 14. April 2019, abgerufen am 6. November 2023 (englisch).
  10. Andrew Podnieks: Poulin scores golden goal. In: iihf.com. 31. August 2021, abgerufen am 6. November 2023 (englisch).
  11. Brandi Awad: Team Canada’s women’s hockey roster revealed for Beijing 2022. In: olympic.ca. 11. Januar 2022, abgerufen am 7. November 2023 (englisch).
  12. Jamie Tozer: Team Canada wins women's hockey gold at Beijing 2022. In: olympic.ca. 17. Februar 2022, abgerufen am 6. November 2023 (englisch).
  13. ivyleaguesports.com, All-Ivy Women's Ice Hockey — 2007-08 (Memento vom 22. September 2015 im Internet Archive)
  14. uscho.com, Rebecca Johnston career statistics (Memento vom 24. Mai 2008 im Internet Archive)
  15. 2010 women’s Olympic hockey team
  16. Collins gem Hockey Facts and Stats 2009-10, p.19, Andrew Podnieks, Harper Collins Publishers Ltd, Toronto, Canada, ISBN 978-1-55468-621-6