Richard Kreß

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Richard Kress
Personalia
Geburtstag 6. März 1925
Geburtsort NiesigDeutschland
Sterbedatum 30. März 1996
Sterbeort Frankfurt am MainDeutschland
Größe 180 cm
Position Sturm

Richard Kress (* 6. März 1925 in Niesig; † 30. März 1996 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Fußballspieler.

Laufbahn

Vereinsebene

1935–1953

Kress begann seine Karriere beim Fuldaer Traditionsverein FV 1910 Horas, einem Nachbarort seiner damals 160 Einwohner zählenden Geburtsgemeinde Niesig. In Horas spielte er von 1935 bis 1953 [1] als Außenstürmer und wurde dort unter dem Spitznamen „Blitz von Horas“ bekannt. Seinem Heimatverein blieb der Schlossersohn – der für die ganze Fuldaer Fußballgemeinde als großes Vorbild galt, zeitlebens verbunden.

1953–1960

In der Saison 1953/54 wechselte Kress zu Eintracht Frankfurt. Die Mainstädter spielten seinerzeit in der Oberliga Süd, welche bis zur Saison 1962/63 zur höchsten deutschen Spielklasse im DFB-Gebiet zählte. Bei der Eintracht war Kress als typischer "Rechtsaußen" eingesetzt.

Auf Vereinsebene konnte Kress seine größten Erfolge ab dem Ende der 1950er Jahre feiern. 1959 wurde Kress mit 34 Jahren Deutscher Fußballmeister. Das im Berliner Olympiastadion ausgetragene Finale gewann die Eintracht in einem Derby gegen die Offenbacher Kickers mit 5:3 n.V.[2]

Ein Jahr später stand Kress in einem denkwürdigen Finale des Europapokal der Landesmeister, der heutigen UEFA Champions League. Das am 18. Mai 1960 ausgetragene Endspiel ging aufgrund der unglaublichen Tor- und Zuschauerzahl in die europäische Fußballgeschichte ein. Das Finale im Hampden Park von Glasgow sahen 127.500 Zuschauer.[3] Gegner der Eintracht war Real Madrid, das seinerzeit weltbeste Team, das den seit 1955/56 ausgespielten Pokal bereits vier Mal in Folge gewonnen hatte und damit einziger Titelträger war. Kress erzielte in der 18. Minute den überraschenden 1:0-Führungstreffer. Zur Halbzeit stand es 3:1 für Real. Am Ende setzte sich Madrid jedoch deutlich durch und gewann schließlich mit 7:3 den wichtigsten Vereinstitel Europas zum fünften Mal nacheinander. Bei Real trafen Ferenc Puskás vier- und Alfredo Di Stéfano dreimal. Nach dem Heimflug jubelten mehr als 60.000 Menschen der Eintracht auf ihrer Fahrt zum Empfang im Frankfurter Römer zu.[4]

1961–1964

Aufgrund der Zwölfjahreswertung konnte sich der Oberligist Eintracht Frankfurt für die zur Saison 1963/64 neu eingeführte Fußball-Bundesliga qualifizieren. Kress gehörte zur Startelf im ersten Bundesligaspiel der Eintracht, welches am 24. August 1963 im Waldstadion 1:1 gegen den 1. FC Kaiserslautern endete.[5] Zugleich war er mit 38 Jahren der älteste aktive Spieler der Ersten Liga.

Im Juni 1964 unterlag Frankfurt im Finale um den DFB-Pokal der Auswahl des TSV 1860 München (Endstand 0:2). Bei diesem Endspiel wurde Kress jedoch nicht eingesetzt.[6]

1964 beendete Kress nach einer Erstligasaison, die Frankfurt als Dritter abschloss, seine Fußballerkarriere. Für die Eintracht absolvierte er 573 Punktspiele.

Für die Frankfurter Eintracht erzielte Kress zwischen 1953 und 1964 mindestens 99 Pflichtspieltore, davon entfielen auf

  • Europapokal der Landesmeister (2)
  • Bundesliga (2)
  • Meisterschaftsendrunden (8)
  • Oberliga (68)
  • Oberliga-Vergleichsrunde 1955 und 1956 (6)
  • nationale und regionale Pokalwettbewerbe (10)
  • Deutscher Flutlichtpokal (3).
  • Außerdem mit der Stadtauswahl Frankfurt am Main im Messestädte-Pokal (0).

Nationalelf

Für die deutsche Nationalmannschaft absolvierte der Stürmer zwischen 1954 und 1961 neun Länderspiele und erzielte dabei zwei Treffer. Dabei vergingen nach seinem Debüt, bei dem er bereits 29 Jahre alt war, sechs Jahre, bis er zu seinem zweiten Einsatz kam.

Obwohl er an einigen Qualifikationsspielen zur WM 1962 in Chile teilnahm und dabei unter anderem mit Spielern wie Uwe Seeler, Willi Schulz, Karl-Heinz Schnellinger oder Hans Tilkowski zusammenspielte, war es Kress nicht vergönnt, an einer Fußball-Weltmeisterschaft teilzunehmen.

Schon 1953 hatte Kress in einem Länderspiel der Amateur-Nationalmannschaft mitgewirkt. Von 1954 bis 1958 absolvierte er darüber hinaus drei Spiele in der B-Nationalmannschaft.

Neben dem Fußball

Richard Kress war gelernter Drogist. Nach seinem Wechsel nach Frankfurt war er dort zunächst bei den Gasolin-Werken angestellt. Später betrieb Kress, gemeinsam mit seiner Frau, eine Drogerie im Oeder Weg in Frankfurt. Man konnte ihm regelmäßig bei seinen Fahrten in der Linie 18 zum Training auf dem Eintrachtplatz im Riederwald begegnen.

Literatur

  • Michael Mott: Vom Aschenberg an den Riederwald / Der gebürtige Niesiger Richard Kreß spielte für die Fußball-Nationalmannschaft; in: Fuldaer Zeitung, 10. Mai 2006, S. 10 (Serie: Fuldaer Köpfe).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.eintracht-archiv.de/kress.html Richard Kress
  2. http://www.eintracht-archiv.de/1958/1959-06-28st.html#sb
  3. http://www.eintracht-archiv.de/1959/1960-05-18st.html#sb
  4. http://www.eintracht-archiv.de/1959.html#mb
  5. http://www.eintracht-archiv.de/1963.html#mb
  6. http://www.eintracht-archiv.de/1963/1964-06-13st.html#sb