River: The Joni Letters

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 15. November 2015 um 14:01 Uhr durch Dmicha (Diskussion | Beiträge) (Auszeichnungsfehler korrigiert | Helfer gesucht). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
River: The Joni Letters
Studioalbum von Herbie Hancock

Veröffent-
lichung(en)

2007

Aufnahme

2006–2007

Label(s) The Verve Music Group

Format(e)

CD

Genre(s)

Jazz

Titel (Anzahl)

10

Länge

67:38 min

Besetzung
  • Piano: Herbie Hancock
  • Saxophon (Tenor und Sopran): Wayne Shorter

Produktion

Herbie Hancock, Larry Klein

Chronologie
The Essential Herbie Hancock
(2006)
River: The Joni Letters

River: The Joni Letters ist das siebenundvierzigste Studioalbum von Herbie Hancock. Es ist am 25. September 2007 bei Verve Records erschienen. Das Tribute-Album ist eine Hommage an Joni Mitchell, eine Langzeit-Kollegin und -Freundin von Hancock und Produzent Klein. Sowohl Hancock als auch Saxophonist Wayne Shorter haben vorher bereits bei Mitchell auf dem 1979er Jazz Album Mingus mitgewirkt. Hancock auch auf „Both Sides Now“. Produzent Larry Klein spielte nicht nur die Bassgitarre, war nicht nur für die technische Ausführung verantwortlich und ko-produzierte eine Reihe von Joni Mitchells Musikalben, er war früher auch mit ihr verheiratet.

Charakterisierung

„River: The Joni Letters“ ist nicht einfach zu kategorisieren; ähnlich Mitchells Bestrebungen führt die Vielschichtigkeit Hancocks dazu, flüchtig und schwer fassbar zu sein. Bei mehrfachem Hören enthüllen sich allerdings die subtilen Details und Hancocks Vermögen, den emotionalen Kern von Mitchells Arbeit zu fassen. Ähnlich ist auch seine Behandlung von Melodien von Duke Ellington („Solitude“) und Wayne Shorter („Nefertiti“) meisterlich. Der erstere Titel beispielsweise enthält eine passende Koda zu „Tea Leaf Prophecy“. Zeitweise scheint Hancocks Interpretation von „Solitude“ wieder Tea Leaf Prophecy aufzunehmen und eine Pilgerfahrt voll von Selbst-Auffindungen anzufangen; teilweise spinnt es den Mitchell-Song fort, indem es den Grund dafür andeutet, dass sie nicht ihren Gatten oder ihre Heimatstadt zurücklässt. Anderseits liefert „Nefertiti“ einen Bezugsrahmen für die musikalischen Pfade der Platte, indem Parallelen und Verbindungen zwischen Mitchells, Hancocks und Shorters Aufnahmen aufgezeigt werden.

Gast-Vokalisten

Hancock konnte für die Mitarbeit an River mit Joni Mitchell, Leonard Cohen, Tina Turner, Norah Jones, Corinne Bailey Rae und Luciana Souza[1] alte und neue Freunde gewinnen, die mit ihren unterschiedlichen Stimmen wesentlich zur Vollendung seines Projekts beitrugen.

Eine der größten Überraschungen ist Tina Turner, deren stimmliche Leistung auf „Edith And The Kingpin“ wohl eine der besten Darbietungen seit ihren Tagen mit Ike bedeutet. Turner ist niemals davon abgewichen, Pop, Rock und Soul zu singen, aber beim Anhören dieses Songs stellt sich die Frage, warum sie nicht mehr Jazz-Alben aufgenommen hat.

Auch die 1979 geborene englische Soulsängerin Corinne Bailey Rae steuert ihre „neue“ Stimme in dem Song „River“ bei. Der von der Interpretin einfühlsam vorgebrachte Beitrag entführt den Zuhörer zum Dahingleiten auf Mitchells Fluss.

In der Weise, wie Norah Jones „Court and Spark“ übernimmt und den Song fast zu ihrem eigenen macht, werden Stimmungen provoziert.

„The Jungle Line“ wird von Leonard Cohen in dessen Sprechgesang vorgebracht. Sofort fühlt man sich wie in einem schummrigen Nachtclub in Gesellschaft von 50 Leuten oder weniger und das Aroma jeder Spalte wird nur durch Zigarettenqualm und schwächende Alkohol-Getränke gedämpft.

In „Amelia“ aus Mitchell´s Hejira-Album tanzen Hancock´s Klavieranschläge um die packende Stimme der brasilianischen Jazz-Vokalistin Luciana Souza.

Inmitten aller Interpretationen besetzt Mitchell selbst mit Hancock den Song „Tea Leaf Prophecy“ zu einem neuen, jazzigen Beitrag, vollständig mit einem viel lockereren Vokal-Arrangement, das als Erweiterung eines schon hochkarätigen Liedes daher kommt. Mitchell singt es in freier Gedichtform, während Hancock und die Band für deren Stilfreiheit sorgen, indem sie sich mit ihr und um sie bewegen, ergänzt durch ein passendes Solo von Shorter, gefolgt von einem Hancock-Solo, das dem Text mehr als gerecht wird.

Trackliste

  1. Court And Spark“ – (mit Norah Jones)
  2. Edith And The Kingpin“ – (mit Tina Turner)
  3. Both Sides Now
  4. River“ – (mit Corinne Bailey Rae)
  5. Sweet Bird
  6. The Tea Leaf Prophecy (Lay Down Your Arms)“ – (mit Joni Mitchell)
  7. Solitude“ (Ellington)
  8. Amelia“ – (mit Luciana Souza)
  9. Nefertiti“ (Shorter)
  10. The Jungle Line“ – (mit Leonard Cohen)

Bonus Titel

Die Amazon-Exklusiv-Fassung des Albums bringt zwei Bonus-Titel:[2]

  1. All I Want“ – 4:15
    • with Sonya Kitchell
  2. A Case of You“ – 7:36

Die iTunes Store-Digital-Ausgabe bringt zwei Bonus-Titel:

  1. „A Case of You (Short Version)“
  2. „All I Want“

Rezeption

Das Album erreichte den 118. Rang der Billboard 200, Nummer 61 in der Schweiz, Rang 70 in Frankreich und Platz 83 in den Niederlanden. Am 11. Februar 2008 wurde das Werk als „Album des Jahres“ bei der 50. jährlichen Grammy Verleihung ausgezeichnet. Hancock stand in dieser Kategorie im Wettbewerb mit Kanye West, den Foo Fighters, Amy Winehouse und Vince Gill.

Rezensionen

Einzelnachweise

  1. News. HerbieHancock.com, 1. August 2007, abgerufen am 5. September 2007.
  2. Amazon listing. amazon.com, 1. September 2007, abgerufen am 9. September 2007.