Ruby Sparks – Meine fabelhafte Freundin

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Film
Titel Ruby Sparks – Meine fabelhafte Freundin
Originaltitel Ruby Sparks
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch, Französisch
Erscheinungsjahr 2012
Länge 104 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Jonathan Dayton,
Valerie Faris
Drehbuch Zoe Kazan
Produktion Albert Berger,
Bart Lipton,
Ron Yerxa
Musik Nick Urata
Kamera Matthew Libatique
Schnitt Pamela Martin
Besetzung

Ruby Sparks – Meine fabelhafte Freundin (Originaltitel Ruby Sparks) ist eine romantische Filmkomödie, die im Jahr 2012 produziert wurde. Das Drehbuch stammt von Zoe Kazan, die auch gleichzeitig die Hauptrolle spielt. In den Vereinigten Staaten kam der Film am 25. Juli 2012 in die Kinos, in Deutschland am 29. November 2012.

Handlung

Calvin Weir-Fields ist ein junger Schriftsteller, der ein paar Jahre zuvor einen erfolgreichen Roman veröffentlicht hat. Jetzt aber steckt er in einer Schreibblockade und besucht deswegen auch einen Therapeuten. Calvin hat außerdem Schwierigkeiten Beziehungen zu anderen Menschen aufzubauen, der einzige mit dem er sich regelmäßig trifft ist sein Bruder Harry. Als er eines Nachts von einer unbekannten jungen Frau träumt erzählt Calvin dies seinem Therapeuten. Dieser gibt ihm daraufhin die Aufgabe eine Seite über eine Person zu schreiben, die seinen Hund Scotty, den er sich eigentlich angeschafft hat, um in Kontakt mit Leuten zu kommen, so akzeptiert, wie er ist, nämlich äußerst schreckhaft. In der kommenden Nacht träumt Calvin erneut von der Frau, die ihn diesmal im Traum fragt, ob sie seinen Hund malen darf. Sofort wacht Calvin auf und setzt sich an seine Schreibmaschine.

Er schreibt die Geschichte über diese Frau und fragt seinen Bruder, ob dieser den Anfang seiner Geschichte mag. Harry aber sagt, dass Calvin sich ein Ideal geschaffen hat, was dieser zugibt und sagt, dass er sich praktisch in seine Romanfigur verliebt hat und nur schreibt, um bei ihr zu sein. Während Calvin an dem Buch schreibt, kommt sein Hund Scotty immer wieder mit Kleidungsstücken einer Frau auf Calvin zu, die dieser alle in einer Schublade sammelt. Auch seinem Agenten hat Calvin von seinem Buch erzählt und so beschreibt er vor einem Treffen mit ihm das Liebesgeständnis von der Protagonistin Ruby Tiffany Sparks an ihn. Er schläft über der Schreibmaschine ein. Am nächsten Morgen aber muss er feststellen, dass seine Figur in seiner Küche steht und scheinbar die gesamte Geschichte erlebt hat. So hat sie alle Attribute, die Calvin in seinem Buch beschrieben hat. Dieser denkt, er wäre verrückt geworden und versucht auf einem Treffen Gewissheit darüber zu finden, muss aber feststellen, dass auch andere Ruby sehen können.

Stolz möchte er sie daraufhin seinem Bruder vorstellen, der aber befürchtet, dass sie eine Hochstaplerin ist. Gemeinsam wollen Harry und Calvin überprüfen, ob wirklich ein Wunder geschehen ist, indem Calvin in das Buch schreibt, dass Ruby Französisch spricht, was sie daraufhin auch tut. Es wird klar, dass Calvin alles vorgeben kann, was Ruby tut. Harry ringt ihm daraufhin das Versprechen ab, dies zu seinem Vorteil zu nutzen. Bei einem gemeinsamen Wochenende mit Ruby bei seiner Mutter und ihrem neuen Mann verhält sich Calvin zurückgezogen. Er kümmert sich wenig um Ruby und meidet den Kontakt zu den anderen. Ruby will daraufhin, als sie nach Hause zurückgekehrt sind mehr Zeit für sich und trifft sich auch mit anderen Freunden. Der junge Schriftsteller, der eigentlich seinen neuen Roman ruhen lassen wollte, holt ihn nun hervor und schreibt, dass sich Ruby nach ihm sehnt. Prompt ruft diese ihn auch an, weicht aber von nun an nie mehr von seiner Seite und ist selbst über die kleinste Trennung zutiefst traurig. Calvin "schreibt weiter an ihren Gefühlen herum", bemerkt aber, dass dies nicht die Ruby ist, in die er sich verliebt hat, weswegen er sie wieder "normal" macht.

Auf einer Party, auf welcher Calvin eigentlich die Filmrechte für sein erstes Buch verkaufen soll, trifft er seine Ex-Freundin Lila wieder, wegen der er in eine Beziehungskrise geriet. Sie macht ihm klar, dass sie ihn verlassen hat, weil Calvin sich nur in die Ideale einer Person verliebt, die er in dieser Person sieht. Lila wollte ihm deswegen einfach das geben, was er wollte, nämlich eine Beziehung mit seinem eigenen Kopf. Nach diesem Streit will Calvin Ruby suchen, die er in Unterwäsche im Pool mit seinem Neider Langdon, ebenfalls ein Schriftsteller, findet. Er nimmt Ruby wütend mit nach Hause und sagt, dass sie ihn beschämt hat. Ruby aber wirft ihm vor, dass er nicht alles kontrollieren kann und immer nur ein Ideal von ihr liebt, sie sich aber nach mehr gesehnt hat, worauf Calvin betont, dass er alles kontrollieren kann. Er setzt sich an die Schreibmaschine und zeigt Ruby, dass er die volle Kontrolle über sie hat. Bei diesem komischen Spiel wird ihm aber auch klar, dass er mit dieser Bürde nicht mehr leben kann, sondern dass er eigentlich ihre Freiheit will. Nachdem sie ins Schlafzimmer gestürmt ist, schreibt Calvin, dass sobald sie durch die Haustür geht sie die Vergangenheit hinter sich lassen und frei sein wird. Am nächsten Morgen ist diese letzte Seite des Romans verschwunden und Ruby ist weg.

Calvin verfällt in tiefe Trauer, aber sein Bruder ermutigt ihn die Geschichte aufzuschreiben, um über Ruby hinwegzukommen. Calvin befürchtet, dass alle dann denken würden, er sei verrückt, aber Harry merkt an, dass die Leute einfach denken werden, dass es Fiktion sei. So schreibt Calvin seine Geschichte und widmet sie Ruby, ohne einen Namen zu nennen. Das Buch wird, wie auch schon sein erster Roman, ein großer Erfolg. Als er mit Scotty dann eines Tages im Park spazieren geht trifft er Ruby, die gerade sein Buch liest. Diese kann sich aber nicht an ihre gemeinsame Zeit erinnern und so setzt sich Calvin zu ihr.

Kritiken

„Ist es eigentlich Inzest, wenn man mit seiner eigenen, zur Realität gewordenen Romanfigur schläft? Diese Frage beantworten die Regisseure Jonathan Dayton und Valerie Faris in ihrer Fantasy-Romanze ‚Ruby Sparks‘ zwar nicht, aber mit einigen Finessen und Klugheit reizen sie die Prämisse unterhaltsam aus – nur der letzte Funken Magie fehlt.“

Carsten Baumgardt, filmstarts.de

„Tragikomische Variante des Pygmalion-Mythos, die mit guten Schauspielern und unterhaltsamer Situationskomik auftrumpft, den Entwicklungsprozess der männlichen Hauptfigur aber nicht sonderlich subtil umsetzt.“

„Nach sechsjähriger Schaffenspause legt das Regieduo von "Little Miss Sunshine" erneut ein filmisches Kleinod vor. Auf einem Drehbuch von Hauptdarstellerin Kazan basierend werden zwischenmenschliche Lektionen über Respekt vor den Eigenarten des Partners oder Entfremdung in ein verzauberndes Fantasygewand gehüllt. Feinfühlige Ode an die Magie des Schreibens und die (Ohn-)Macht der Liebe“

„Neben männlichem Dominanzstreben veranschaulicht Drehbuchautorin Zoe Kazan, leichtfüßig und klarsichtig, vor allem die Paradoxien menschlicher Beziehungen zwischen Liebe, Macht und Abhängigkeit.“

Nominierungen

Saturn-Award-Verleihung 2013
Independent Spirit Awards 2013
Filmfest Hamburg 2012

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Freigabebescheinigung für Ruby Sparks – Meine fabelhafte Freundin. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, Januar 2014 (PDF; Prüf­nummer: 134 511 V).
  2. Ruby Sparks – Meine fabelhafte Freundin im Lexikon des internationalen Films
  3. Birgit Roschy: Kritik zu Ruby Sparks. epd Film, abgerufen am 4. November 2014.