Tagil

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Tagil
Таги́л, много воды
Nischnetagilski Prud in Nischni Tagil. Im Hintergrund das NTMK-Werk

Nischnetagilski Prud in Nischni Tagil. Im Hintergrund das NTMK-Werk

Daten
Gewässerkennzahl RU14010501412111200005096
Lage Oblast Swerdlowsk (Russland)
Flusssystem Ob
Abfluss über Tura → Tobol → Irtysch → Ob → Arktischer Ozean
Quelle rund 15 km südlich von Werchni Tagil im mittleren Ural
57° 13′ 8″ N, 59° 58′ 33″ O
Mündung bei Bolotowskoje in die TuraKoordinaten: 58° 31′ 34″ N, 62° 28′ 33″ O
58° 31′ 34″ N, 62° 28′ 33″ O

Länge 414 km[1][2]
Einzugsgebiet 10.100 km²[1][2]
Linke Nebenflüsse Barantscha
Rechte Nebenflüsse Salda, Mugai, Kyrtomka
Durchflossene Stauseen Werchnetagilskoje wodochranilischtsche, Nischnetagilskoje wodochranilischtsche
Großstädte Nischni Tagil
Kleinstädte Werchni Tagil
Schiffbarkeit ja
Der Tagil (Тагил) im Einzugsgebiet der Tura (Тура)

Der Tagil (Тагил) im Einzugsgebiet der Tura (Тура)

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Der Tagil (russisch Таги́л, mansisch много воды, wörtlich „viel Wasser“) ist ein 414 km langer rechter Nebenfluss der Tura in Sibirien (Russland, Asien).

Verlauf

Der Tagil entspringt am Osthang des Ural in der südwestlichen Oblast Swerdlowsk, etwa 50 km nordwestlich der Gebietshauptstadt Jekaterinburg. Von dort fließt er in nördlicher Richtung durch eine bewaldete Mittelgebirgslandschaft. Nach wenigen Kilometern erreicht er Werchni Tagil, wo er zum 2,6 km² großen Werchnetagilskoje wodochranilischtsche (russisch Верхнетагильское Водохранилище, auch Верхнетагильский пруд (Werchnetagilski Prud, Werchnetagilsker Teich)) aufgestaut ist, der der Fischereiwirtschaft dient[4].

Danach fließt der Targil weiterhin in nördlicher Richtung, wo er bald die Industriestadt Nischni Tagil, die größte Stadt an seinem Lauf, erreicht. Auch hier ist er zu einem Stausee aufgestaut, dem 9,84 km² großen Nischnetagilskoje wodochranilischtsche (russisch Нижнетагильское водохранилище, auch Нижнетагильский Пруд (Nischnetagilski Prud, Nischnetagilsker Teich))[5]. Dieser dient der Brauchwasserversorgung der in Nischni Tagil ansässigen Montan-, Rüstungs- und Chemischen Industrie, darunter dem Stahlerzeuger NTMK (russisch Нижнетагильский металлургический комбинат (Nischnetagilski metallurgitscheski kombinat)) und dem Maschinenbauer und weltgrößten Panzerhersteller Uralwagonsawod (russisch Уралвагонзавод).

Nachdem er Nischni Tagil durchflossen hat, wendet sich der Tagil zunächst nach Nordwesten und tritt aus dem Ural ins Westsibirische Tiefland ein. Nach der Einmündung der Barantscha biegt er nach Osten und Nordosten ab, wo er in weiten Kurven den waldreichen Westen der Oblast Swerdlowsk durchfließt. Wenig später, kurz vor der Einmündung des Mugai, tritt der Wald weiter vom Fluss zurück, und der Uferbereich des Tagil wird vermehrt landwirtschaftlich genutzt. Unterhalb von Machnewo beginnt der Tagil sehr stark zu mäandrieren. In diesem Bereich bildet er zahlreiche Altarme aus. Kurz darauf erreicht der Tagil bei Bolotowskoje die Tura, in die er von rechts kommend einmündet.

Hydrologie und Nutzung

Der Tagil ist durchschnittlich für 160 Tage von Anfang November bis in die zweite Aprilhälfte gefroren[6]. Der Fluss wird gemischt von Regen und Schneeschmelzwasser gespeist, wobei letzteres leicht überwiegt[6]. Seine niedrigsten Abflusswerte weist er in Winter auf, während des Tauwetters im Frühling steigt der Wasserstand sehr stark an, und kann bis über drei Meter über dem normalen Stand liegen[1]. Die höchsten Abflusswerte werden im April und Mai gemessen[3].

Neben der Brauchwassernutzung in Nischni Tagilsk dient der Tagil auch der Fischzucht, vor allem in seinem Oberlauf bei Werchni Tagil. Der Fluss ist schiffbar[2].

Weblinks

  • Tagil (Memento vom 18. April 2013 im Webarchiv archive.today) im Brockhaus-Efron - Enzyklopädisches Wörterbuch, zitiert bei Yandex (russ.)

Einzelnachweise

  1. a b c Artikel Tagil in der Großen Sowjetischen Enzyklopädie (BSE), 3. Auflage 1969–1978 (russisch)http://vorlage_gse.test/1%3D108403~2a%3D~2b%3DTagil
  2. a b c Tagil im Staatlichen Gewässerverzeichnis der Russischen Föderation (russisch)
  3. a b Tagil am Pegel Troschkowa – hydrographische Daten bei R-ArcticNET
  4. Werchnetagilskoje wodochranilischtsche im Staatlichen Gewässerverzeichnis der Russischen Föderation (russ.)
  5. Nischnetagilskoje wodochranilischtsche im Staatlichen Gewässerverzeichnis der Russischen Föderation (russ.)
  6. a b Artikel Тагил in der Großen Sowjetischen Enzyklopädie (BSE), 3. Auflage 1969–1978 (russisch)http://vorlage_gse.test/1%3D108403~2a%3D%D0%A2%D0%B0%D0%B3%D0%B8%D0%BB~2b%3D%D0%A2%D0%B0%D0%B3%D0%B8%D0%BB