The Obsessed

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The Obsessed
Allgemeine Informationen
Genre(s) Doom Metal
Gründung 1979
Auflösung 1995

The Obsessed ist eine Doom-Metal-Band. Sie wurde 1979 in Washington, D.C. gegründet. Kopf der Band war Scott „Wino“ Weinrich, der die Band wiederholt zugunsten anderer Projekte auflöste. Trotzdem zählt die Band zu einer der wichtigen Bands der ersten Generation des Doom Metals.

Bandgeschichte

The Obsessed gingen 1979 aus einer Band namens Warhorse hervor. Ihre Gründungsmitglieder waren Scott Weinrich, Mark Laue, Johnny Reese und Dave Flood,[1] zeitweilig gehörte zu ihr auch der Sänger Vance Bokis. Bokis trug Glam-Rock-Kleidung und Schminke, die Band coverte zu dieser Zeit Stücke der Beatles und der Sex Pistols. Nachdem Bokis die Band verlassen und Ed Gulli am Schlagzeug Dave Flood abgelöst hatte, spielte das Trio um Gulli, den Bassisten Mark Laue und den Sänger und Gitarristen Scott „Wino“ Weinrich 1983 die EP Sodden Jackal ein, die erste offizielle Veröffentlichung der Band.[2]

Noch vor Folgeveröffentlichungen verließ 1986 Scott Weinrich die Band, um Sänger und Gitarrist bei Saint Vitus zu werden, The Obsessed lösten sich auf. 1990 erschien dann bei Hellhound Records eine Compilation älterer Aufnahmen der Band, zugleich verließ Weinrich die kommerziell erfolglosen Saint Vitus wieder und reformierte die Band mit dem Bassisten Danny Hood und dem Schlagzeuger Greg Rogers (beide zuvor bei Acid Clown). Das Trio veröffentlichte 1992 das Studioalbum Lunar Womb, das relativ erfolgreich war und der Band den Durchbruch und einen Vertrag beim Major-Label Columbia Records verschaffte. Hood verunglückte zu dieser Zeit bei einem Motorradunfall und wurde kurzfristig durch Scott Reeder ersetzt, der die Band jedoch bald wieder verließ, um bei Kyuss zu spielen.[2]

Mit dem neuen Bassisten Guy Pinhas spielte The Obsessed dann für Columbia das dritte Album The Church Within ein. Trotz intensiver Promotion (Videos bei MTV, ein Auftritt beim Dynamo Open Air und eine gemeinsame Tour mit White Zombie) ließ der Erfolg zu wünschen übrig und Columbia ließ die Band wieder fallen. Nach einer letzten EP, Altamont Nation, löste Weinrich die Band 1995 erneut auf. Weinrich gründete erst Shine, dann Spirit Caravan, Pinhas und Rogers gründeten gemeinsam mit Greg Anderson die Band Goatsnake. Trotz der Auflösung erschienen seither regelmäßig Veröffentlichungen unveröffentlichten oder seltenen Materials, anfangs vor allem bei Doom Records, später bei Southern Lord.[2] Eine Wiedervereinigung fand anlässlich des Roadburn Festival 2012 statt.[3]

Stil und Rezeption

The Obsessed sind eine Doom-Metal-Band. Die Musik ist kraftvoll, ebenso der Gesang,[4] Piero Scaruffi umschreibt sie mit dem Begriff „leichenartige Klagelieder“ („cadaveric dirges“).[5]

Anfangs spielte sie bei Auftritten u. a. noch Coverversionen, später nur noch selbst geschriebene Lieder.[6] Ihr Stil zur Frühzeit wurde beschrieben als „eine Mixtur aus gleichen Teilen Stooges, Black Sabbath und Blue Cheer mit gelegentlich eingeworfenen Dead Boys oder Dictators Coverstücken“.[7]

Garry Sharpe-Young zählt The Obsessed neben dem Schwesterprojekt Saint Vitus und der Band Pentagram in einer Übersicht von Doom-Pionieren zu einem „Triumvirat von Bands, deren Reputation noch immer weltweit nachhallt“.[8] In seinem Standardwerk Sound of the Beast: The Complete Headbanging History of Heavy Metal von 2004 nennt Ian Christe The Obsessed eine „unentdeckte Größe“ und führt ihr Debüt von 1990 in einer Liste vierzehn kanonischer Werke des Doom Metal an.[9]

Neben ihrem großen Einfluss auf das ab Mitte der 1980er als Doom Metal bezeichnete Metal-Genre gelten The Obsessed auch als ein wichtiger Einfluss auf den verwandten Stoner Rock, Jim DeRogatis beschrieb ihre Bedeutung hier als enorm: „Außer Kyuss ist keine Proto-Stoner Band eine größere Inspiration gewesen als The Obsessed.“.[7]

The-Melvins-Schlagzeuger Dale Crover gastierte bei einer Aufnahme von The Obsessed. Die Foo Fighters coverten Iron & Stone 2000 auf ihrer Single Learn to fly.[2]

Veröffentlichungen

Demos

  • Demo 1980
  • Demo 1982
  • Promo Demo 1985

Alben

EPs/Singles

Kompilationen/Live/Wiederveröffentlichungen

Nachweise

  1. Offizielle Homepage.
  2. a b c d Garry Sharpe-Young: A-Z of Doom, Gothic & Stoner Metal, 2003, ISBN 1-901447-14-6, S. 302.
  3. roadburn.com: Legendary Doom Pioneers The Obsessed To Reunite For Roadburn Festival 2012 (Abgerufen am 11. Oktober 2011).
  4. metalreview.com: Review of The Obsessed – Lunar Womb (Abgerufen am 11. Oktober 2011).
  5. The History of Rock Music – The Nineties (Abgerufen am 11. Oktober 2011).
  6. wormwoodchronicles.com: WINO (Abgerufen am 11. Oktober 2011).
  7. a b Jim Derogatis: Hey, Man! Stop Bogartin’ That Joint! - A Beginner’s Guide To Stoner Rock, Zugriff am 13. Oktober 2011.
  8. Garry Sharpe-Young: A-Z of Doom, Gothic & Stoner Metal, 2003, ISBN 1-901447-14-6, S. ii.
  9. Ian Christe: Sound of the Beast: The Complete Headbanging History of Heavy Metal, 2004, ISBN 978-0-380-81127-4, S. 357.

Weblinks