Thomas Hertzler

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Thomas Hertzler (* 2. Mai 1964 in Mülheim an der Ruhr[1]) ist ein deutscher Entwickler von Computerspielen. Hertzler gründete das deutsche Entwicklerstudio Blue Byte.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hertzler absolvierte nach seinem Realschulabschluss eine Lehre als Energieanlagenelektroniker, bevor er nach dem Besuch der Fachoberschule und seinem Wehrdienst zwei Semester Elektrotechnik studierte.[1]

Seine Entwicklerkarriere begann Hertzler 1986 als Programmierer und einer der ersten Vollzeitangestellten des deutschen Entwicklerstudios Rainbow Arts, zusammen mit Manfred Trenz und Armin Gessert. Anfang 1987 wurde er zum Leiter der Entwicklung ernannt und behielt diese Position bis Juli 1988 inne. Über Rainbow Arts erschienen die von Hertzler entwickelten Titel Sky Fighter und Street Cat, daneben portierte er Gesserts The Great Giana Sisters auf den Amiga und den Atari ST. 1988 zog das personell mittlerweile angewachsene Studio von Gütersloh zum Mutterkonzern Rushware nach Düsseldorf. Da Hertzler mit dem Studiomanagement unzufrieden war, entschied er sich gegen den Umzug und verblieb zunächst einige Monate als freier Mitarbeiter, bevor er mit seinem Kollegen Lothar Schmitt im Oktober in seiner Heimatstadt Mülheim an der Ruhr das Entwicklerstudio Blue Byte gründete.[1][2]

Das erste Spiel war die von Hertzler und Schmitt gemeinsam entwickelte Tennissimulation Great Courts, das sich mit ca. 500.000 Kopien erfolgreich verkaufte und vom französischen Magazin Tilt als bestes Sportspiel 1989 ausgezeichnet wurde. Der große Erfolg setzte mit Battle Isle, das Blue Byte erstmals selbst vermarktete, und Volker Wertichs Die Siedler ein. Nach Schmitts Ausstieg führte Hertzler Blue Byte allein weiter und fungierte nach Battle Isle und Great Courts 2 hauptsächlich als Produzent. Er gründete unter anderem Zweigstellen in Großbritannien sowie den USA und versuchte beispielsweise mit einem Onlineshop (Blue Byte Direct), einer eigenen Social Community (Blue Byte Game Channel) oder Online-Spielen bzw. Spielen mit Online-Komponenten die Firma breit aufzustellen. Sämtliche Versuche, auf dem internationalen Markt Fuß zu fassen, scheiterten jedoch. Hinzu kamen Verkaufsflops wie Schleichfahrt und Incubation.[3][4]

Im Februar 2001 verkaufte Hertzler schließlich Blue Byte für 26 Millionen DM an den französischen Publisher Ubisoft.[5] Nach dem Verkauf des Studios zog Hertzler in die USA.[6] 2013 versuchte er nochmal per Crowdfunding ein neues Spiel mit dem Markennamen Battle Isle für Smartphones zu entwickeln. Die Finanzierung war jedoch erfolglos.[7][8]

Spiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Michael Göckel: Der Profi-Programmierer. In: Amiga-Magazin. Band 02/1989, S. 18.
  2. Thomas Hertzler (Rainbow Arts) – Interview. 30. März 2016, abgerufen am 13. August 2020 (britisches Englisch).
  3. Die Geschichte von Blue Byte – Vom Dachgeschoss nach Düsseldorf. 18. August 2013, abgerufen am 13. August 2020.
  4. Blue Byte-Rückblick: Wie Die Siedler erwachsen wurden – deutsche Aufbau-Tradition. 11. Februar 2017, abgerufen am 13. August 2020.
  5. Ubi Soft übernimmt deutsche Spieleschmiede Blue Byte. In: Golem.de. Abgerufen am 13. August 2020.
  6. Was macht eigentlich ... Blue Byte? 5. August 2002, abgerufen am 13. August 2020.
  7. Thomas Hertzler: Blue-Byte-Gründer arbeitet an neuem Battle Isle. In: Golem.de. Abgerufen am 13. August 2020.
  8. Threshold Run: Jetzt ohne „Battle Isle“ // Gefecht-Video – News. In: GamersGlobal.de. Abgerufen am 13. August 2020.